Der Crave von Behringer ist ein semi-modularer Analogsynthesizer. Er verwendet, wie auch der Behringer Pro-1, den eigenen Nachbau der legendären Curtis-CEM-3340-Chips, welche in Vintage-Klassikern wie dem Prophet-5, dem Memory Moog und dem Oberheim OB-Xa verwendet wurden. Der Crave besitzt einen 32-fachen Step-Sequenzer mit einer kleinen Tastatur, einer ADS-Hüllkurve und einem Tiefpassfilter nach dem Ladder-Prinzip von Moog. Darüber hinaus verfügt er über zahlreiche Modulationsmöglichkeiten der an Bord befindlichen Patchbay: Sie verfügt über 18 Ein- und 14 Ausgänge. Mit den MIDI-In- und MIDI-Thru-Anschlüssen lässt sich der Synth in die Performance mit anderen Synthesizern nahtlos integrieren.
Mit dem Oszillator lassen sich Sägezahn- und Pulse-Wellenformen realisieren, letztere verfügt sogar über eine Pulsweitenmodulation. Der Oszillator, dessen Lautstärke mit dem Mix-Regler angepasst werden kann, lässt sich auf verschiedene Arten modulieren. Fest verdrahtet ist der OSC-Modulator mit dem LFO und dem ENV/OSC, sodass man zwischen beiden als Modulationsquelle für die Pulsweite bzw. die Frequenz wählen kann. Über die Patchbay ergeben sich vielerlei weitere Modulationsmöglichkeiten, denn auch mit Modulen externer Synthesizer lassen sich interessante Ergebnisse umsetzen. Der LFO verfügt über eine umschaltbare Pulse- und eine Dreiecks-Wellenform. Abgerundet werden die Funktionen des Crave mit dem integrierten Sequenzer, welcher 32 Schritte und 64 Speichermöglichkeiten sowie einen Arpeggiator bietet. Hierüber lassen sich einfache Melodien einspielen.
Erfahrene Synth-Veteranen werden mit dem Crave einen portablen Begleiter für spontane Jam-Sessions finden. Er ist nur 32x16,4cm groß und passt somit in jeden Rucksack. Seine ohnehin schon facettenreichen Modulationsmöglichkeiten lassen sich dank der umfangreichen Patchbay mittels externer Geräte sogar noch vervielfältigen. Der Crave kann über einen USB-Anschluss MIDI-Daten empfangen. Außerdem kann mit einem DIP-Schalter auf der Rückseite eingestellt werden, auf welchem der vier MIDI-Kanäle er Daten empfangen soll. Einsteiger finden mit dem Crave einen Allrounder mit den wichtigsten Modulen für Klangsynthese auf kleinstem Raum zu einem sehr günstigen Preis.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern, auch bei einem begrenzten Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, wie u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know-how in die Produktentwicklung mit ein. Die noch junge Synthesizersparte von Behringer setzt die Firmenphilosophie des preiswerten Equipments mit überdurchschnittlicher Ausstattung fort.
Der Cutoff des Filters lässt sich über die VCF-MOD-Funktion modulieren. Als Quelle lässt sich hier intern der LFO oder die ADS-Hüllkurve nutzen. Mit der Glide-Funktion kann ein Übergang zwischen Noten verschiedener Tonhöhe beliebig gestaltet werden. Der Sequenzer verfügt über Swing, Length, Accent, Slide, Pause und Transpose. Der jeweilige Status des Sequenzers wird über eine dementsprechende LED angezeigt. Der Crave besitzt zwei Modes: Mit dem Step-Mode kann man Steps aktivieren, Slides und Accents setzen und transponieren. Mit dem Keyboard-Mode kann man eine beliebige Notenfolge direkt einspielen. Auch das Tempo des Sequenzers lässt sich über diese eine Steuerspannung modulieren. Hiermit lassen sich experimentelle, wilde und verrückte Sounds realisieren.