Anfang der 70er Jahre erschien das System 2500 von ARP als konzeptioneller Gegenentwurf zu den Modularsystemen von Moog. Es wurde von Elektronik-Pionieren und Musikern unterschiedlicher Genres eingesetzt, wie zum Beispiel Vince Clarke, Jean Michel Jarre, Vangelis, Elton John oder Pete Townshend und war in Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ zu sehen. Diese Legende ist sehr selten und wenn, dann nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Das anspruchsvolle System teilte viele Funktionen anders als bei Moog auf und bot anstelle von Patch-Buchsen eine Kreuzschienenmatrix zur Verbindung der Module. Dieses Konzept hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Behringer lässt mit der 2500 Series das ARP-System wiederaufleben, portiert es jedoch kostengünstig in das Eurorack-Format. Das 1004 ist stimmstabiler Oszillator, dessen Wellenformen beliebig kombiniert werden können.
Das Oscillator Module 1004 ist ein Dual Core VCO mit diskret aufgebauter Transistorschaltung. Er besitzt die typischen Features Coarse und Fine Tune sowie PWM für die Pulsewelle. Tonhöhe und PWM lassen über CV-Eingänge, die jeweils über Abschwächer verfügen, mit Steuerspannungen modulieren. Der VCO erzeugt fünf unterschiedliche Wellenformen. Diese können in beliebiger Kombination per Schalter aktiviert werden. Die Besonderheit des Moduls liegt darin, dass sich die Wellenformen auch invertiert, also um 180° in der Phase versetzt, aktivieren lassen, was deutlich mehr Varianten erzeugt als nur durch das Summieren mehrerer Wellenformen. Das kombinierte VCO-Signal liegt dann an zwei parallelen Ausgängen an, von wo es zu Filtern, Mixern, Wave Foldern etc. gepatcht werden kann.
Die Module der Behringer 2500 Series sind die moderne Version einer absoluten Legende und bieten trotzdem einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Mehrere Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren zwei unterschiedliche Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver macht. Ein Basissystem lässt sich mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zusammenstellen und kann dann nach und nach erweitert werden. Außerdem ist die 2500 Series eine großartige Gelegenheit, dem so gut wie unmöglich zu erwerbenden Originalsystem nahe zu kommen. Dabei lässt sich ein Wunschsystem nicht nur nach den eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern kann auch durch Eurorack-Module, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Ein Oszillator ist der Ausgangspunkt für die allermeisten Sounds. Über den KYBD-Eingang wird er für chromatisch gespielte Melodien mit einem Keyboard oder CV-Sequenzer angesteuert. Zusätzlich kann das Modul über zwei FM-Eingänge moduliert werden, etwa für Vibrato und Auto Bend. Bässe und Leadsounds werden meist mit Saw-, Square- und Triangle-Wellenformen gespielt. Der 1004 Oszillator kann jedoch durch seine Invert-Schalter eine größere Bandbreite an Basissignalen erzeugen, was sich in der weiteren Bearbeitung durch ein Filter oder das Modul Modamp 1005 fortsetzt und so einen eigenständigen Charakter selbst in Standardsounds bringt. Im Low-Modus kann das Modul auch als LFO eingesetzt werden, wobei sich alle Möglichkeiten der kombinierten Wellenformen und der FM-Modulation gleichermaßen nutzen lassen.