Nachdem ich das Glück hatte, ein Exemplar aus der vermutlich ersten Charge bei Thomann zu ergattern, hier nach guten 2 Wochen meine Eindrücke:
Der UB Xa kommt in einem massiven Metalgehäuse mit Holzseitenteilen, also alles wirklich massiv. Die Potis sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, machen aber ansonsten einen stabilen Eindruck und laufen alle gleichmässig und leicht. Ausnahme ist das Dateneingabe Poti/Taster neben dem Display, das etwas wackelig wirkt. Die zahlreichen Taster sind hingegen haptisch ok.
Die Tastatur ist sehr leichtgängig (für einen Synthesizer finde ich das gut), angenehm zu spielen und leise. Aftertouch lässt sich gut kontrollieren. Die Federn der Bending und Modulations Lever sind dagegen was für Kraftsportler.
Das Display ist eine kleine Katastrophe: man kann zwar den Kontrast regeln, aber unabhängig von der Einstellung kann man es nur in einem engen Blickwinkel ablesen. Ob rote Schrift auf rotem Hintergrund auf der Bühne oder im Proberaum die beste Lösung ist muss jeder selbst entscheiden...
Die Bedienung ist im Prinzip simpel, allerdings krankt das ganze an einem entscheidenden Punkt: es gibt keinen Exit/Escape/"zurück zur Oberfläche"-Taster. Betätigt man die Shift Taste und nutzt ein Untermenü, muss man für die Rückkehr zur normalen Bedienoberfläche, jeweils den ausgewählten Menütaster und dann am Ende die Shift Taste nochmal drücken, um wieder normalen Zugriff auf die Bedienoberfläche zu haben! Drückt man nur die Shift Taste, steckt man im Nirgendwo. Ich denke, das schreit nach einem Softwareupdate.
Das System an sich läuft sehr stabil und ich konnte bis jetzt keine echten Bugs, Abstürze, Notenhänger feststellen.
Zum Sound: richtig, richtig gut.
Ich habe leider keinen originalen OB Xa zum Vergleich, aber der UB Xa klingt, wie ich das von früher in Erinnerung habe: auf Wunsch durchsetzungsstark schneidend oder butterweich, bassstark aber nicht basslastig, breiter Sound (Panoramaeinstellung der einzelnen Stimmen!). Die beiden Filtervarianten prägen jeweils stark den Grundsound und sind wirklich sehr gut. Ich hatte früher über viele Jahre einen Jupiter 8 (verkauft wegen Unzuverlässigkeit) und hatte auch Gelegenheit, den klanglich mit einem Oberheim OB Xa zu vergleichen. Der Jupiter eher samtig, der OB Xa wie oben beschrieben. Ich denke der Behringer trifft das ganze schon sehr gut.
Ich habe irgendwo in einem Kommentar gelesen, dass jemand keinen "Jump"-Sound hingekriegt hat - äh, geht natürlich ohne Probleme, wenn man will und kann.
Zu den Atrophy Einstellungen wurde ja auch schon in einem Testbericht auf einer bekannten deutschen Site geschrieben. Man kann viel Zeit damit verbringen (hab ich auch) und sich seinen persönlichen O/UB Xa basteln, allerdings bin ich am Ende - im Gegensatz zum Testberichtsautor - wieder beim OB Xa Preset gelandet. Er klingt dann zwar nicht wie ein moderner Analogsynthi, aber dafür sollte man sich meiner Meinung nach den UB Xa auch nicht kaufen. Er soll klingen wie in den 80ern und ich finde genau das tut er. Es wird sich ja auch niemand einen Minimoog(klon) kaufen und sich beklagen, dass der Sound nicht modern genug ist.
Also ein wirklich toller Analogsynthesizer, der, wenn gewünscht, sehr original klingen kann und unabhängig vom Preis mit allen anderen Original/Klon/Nach/Neubauten locker mithalten kann. Ein Software Update bzgl. Bedienung wäre allerdings wünschenswert.