Der US-Hersteller Charvel gilt zweifellos als einer der maßgeblich beteiligten Mitbegründer der Kategorie „Super-Strat“, die zu Beginn der 1980er-Jahre die Gitarrenwelt regelrecht revolutionierte. Seitdem gilt das Unternehmen als eine der ersten Adressen, wenn es um moderne und zeitgemäße Gitarren vor allem im Heavy-Bereich geht. Diese jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung spiegelt sich auch in der Charvel Pro-Mod So-Cal HH FR 3TSB wider, die sich mit ihren klassischen Tonhölzern Erle und Ahorn, dem Compound-Radius-Griffbrett aus Ebenholz sowie den zwei splitbaren Seymour Duncan Pickups an Bord als vielseitige Rock-Gitarre im klassischen 3-Tone-Sunburst präsentiert.
Erle für den Korpus und ein Ahornhals sind die Zutaten, aus denen die Charvel gefertigt wird. Für zusätzliche Stabilität wurde der Hals mit einer Graphiteinlage verstärkt und für ein angenehmes Spielgefühl mit einem Compound-Radius-Griffbrett versehen. Die Wölbung variiert von 12“ am ersten bis zu 16“ am zwölften Bund des Ebenholzgriffbretts. Was wäre eine echte Super-Strat ohne Vibrato? Die Charvel besitzt natürlich ein solches in Form eines Floyd Rose 1000 Serie Double-Locking Vibratos, das auch Dive-Bombs gelassen nimmt. Das System ist, wie die komplette Hardware, schwarz, was zusammen mit dem schwarzen Schlagbrett einen klassischen Look erzeugt. Flexibel geht es beim Klang zu, denn der Seymour Duncan Distortion TB-6 am Steg und der Duncan SH-6N am Hals können per Coil-Split auch im gesplitteten Modus genutzt werden, wenn der Volume-Regler nach oben gezogen wird.
Nicht umsonst hat sich die Instrumentengattung „Super-Strat“ seit ihrer Entstehung zu Beginn der 1980er-Jahre als feste Größe im Markt etabliert und die Charvel Pro-Mod So-Cal HH FR 3TSB ist ein Paradebeispiel dafür, in wie vielen größeren und kleineren Details das Original noch verbessert werden konnte und bis heute kann. Spieler mit einem hohen Anspruch an eine komfortable Bespielbarkeit, einen flexiblen Sound und nicht zuletzt auf einen klassischen Look könnten in der dunklen Sunburst-Charvel mit ihren 22 Bünden einen idealen Spielpartner finden, der trotz der gebotenen Features kein allzu großes Loch ins Budget reißt.
Der ehemalige Fender-Mitarbeiter Wayne Charvel gründete 1974 seine Werkstatt zur Reparatur von Fender-Instrumenten und wurde bekannt durch seine Upgrades und Zusammenstellung neuer Gitarren durch hochwertige Ersatzteile. 1978 kaufte Grover Jackson die Marke und in den 80ern wurden die Gitarren mit modernen Ausstattungen, Humbucker-Bestückungen und Floyd-Rose-Tremolos sehr beliebt im Metal-Bereich. In den 90ern wurde es nach einem weiteren Verkauf von Charvel/Jackson nach Japan ruhiger um die Marke, bis Fender 2002 die Rechte von Jackson und Charvel übernommen hat und die beliebtesten Modelle in den Fender-Werkstätten wieder zum Leben erwecken konnte. Bekannte Charvel-Gitarristen sind beispielsweise Eddie van Halen, Richie Sambora, George Lynch und Guthrie Govan.
Obwohl die Seymour-Duncan-Distortion-Pickups auch bei Clean-Sounds ein gutes Bild abgeben, lässt die Charvel Pro-Mod So-Cal HH FR 3TSB zusammen mit einem guten Verstärker vor allem im Overdrive- und Distortion-Bereich ihre Muskeln spielen. Damit bietet das Instrument ein Klangspektrum, das sich vom klassischen Hardrock bis hin zum modernen Metal erstreckt. Der 3-Wege-Schalter funktioniert zunächst fast wie erwartet, nur dass in der mittleren Position die beiden inneren Spulen der Humbucker aktiv sind. Sobald der Coil-Split via Push-Pull-Volume-Poti aktiviert ist, sind in der mittleren Position die beiden äußeren Spulen der Humbucker aktiv. In den äußeren Positionen ist mit aktiviertem Coil-Split jeweils nur eine Spule der Humbucker aktiv, wodurch die Humbucker quasi als Single Coil genutzt werden.