Vor drei Monaten wagte ich mich trotz kleiner Hände an die Kerry Optima fixed Low D. Mit Geduld und Ausdauer wurden die Töne Tag für Tag klarer, weicher und wohlklingender. Mich störte an diesem Model jedoch der Plastikkopf, der zahlreiche Sprünge aufwies - das scheint bei allen Flöten dieses Models der Fall zu sein. Da der Flötenkopf im Fall eines Defekts nicht nachbestellt werden kann, schickte ich die Whistle schweren Herzens zurück.
Kurz darauf entschied ich mich für die Chieftain V5, die ich nun seit zwei Monaten täglich spiele. Ich bin mehr als zufrieden damit! Das metallene Mundstück liegt angenehm zwischen den Lippen, die Flöte ist leicht und ihre Verarbeitung hervorragend. Der Klang überzeugt, besonders im Vergleich zur Kerry Optima, die zwar schön klingt, aber weniger voll, sanft und charakteristisch als die Chieftain V5.
Ebenso bei der Spielbarkeit punktet die Chieftain V5. Deshalb kann ich nur jedem/r Interessent/in empfehlen, das hochwertigere und teurere Model zu nehmen. Wenn man vorhat, das Instrument intensiv zu nutzen, ist es jeden Euro wert!
Das Mundstück ist abnehmbar, und dient zum Stimmen des Instruments. Das Verbindungsteil wurde eingefettet. Mich hat etwas gestört, dass es keine Informationen dazu gab, um welches Fett es sich handelt, und wo man es kaufen kann. Auch zur Pflege der Flöte gibt es keine Anleitung.
Die Plastikbox, in der sie geschickt wurde, ist zu eng für die Flöte, und hinterlässt auf dem weichen Material Kratzspuren. Aus diesem Grund wickle ich die Whistle immer nur in ein Baumwolltuch anstatt sie in die Plastikbox zu quetschen. Für mich sind diese Kritikpunkte aber nicht sehr schwerwiegend; obwohl es mich nicht außergewöhnlich stört, möchte ich es doch erwähnt haben. Eine schöne, stabile, und von der Größe passende Hülle wäre allerdings schon ein großes Plus und eine größere Kaufmotivation gewesen.
Abschließend möchte ich Personen mit kleinen Händen ermutigen sich an einer Low D Whistle zu versuchen. Die Behauptung, man könne dieses Instrument nur mit großen Händen erlernen, ist schlichtweg falsch! Der Pipers Grip ermöglicht es alle Löcher abzudecken, und ohne viel Spannung, Druck oder Verkrampfung zu spielen. Diese Spieltechnik benötigt etwas Übung, ist aber bewältigbar.