The NDLR – ausgesprochen „The Noodler“ – bietet einzigartige Möglichkeiten in der Erzeugung von mehrstimmigen Sequenzen, Akkorden und seiner Arpeggiator-Funktion. Er kann bis zu vier verschiedene Stimmen gleichzeitig spielen und so Rhythmus, Tonart und Tempo der extern angeschlossenen Synthesizer kontrollieren. Er besitzt zwei Spuren für Motive (davon eines für den Bass), eine polyphone Pad-Spur und eine weitere für Drone-Sounds, die Noten um den Grundton herumspielt. Alle Parts spielen hier rhythmisch synchron sowie auch in derselben Tonart und im selben Akkord. Außerdem können eingehende Noten auf die gewählte Tonart transponiert werden. Die Pad-Spur spielt Akkorde über einen einzigen MIDI-Kanal. Mittels der Funktion Interleaved Polychaining können Noten für mehrere extern angeschlossene Synthesizer auf mehreren MIDI-Kanälen gesendet werden.
Mit dem Encoder unten links stellt man die Tonart und den Modus des NDLRs ein. Diese werden über das mittig angebrachte Display angezeigt. Um dieses herum befinden sich Buttons, mit denen Akkorde um die Tonart herum gespielt werden können. Standardmäßig werden hier Dreiklänge gespielt. Hält man Shift zusätzlich gedrückt, so kann man den Typ des Akkordes verändern. Unter dieser kreisförmigen Anordnung findet man Buttons zum Starten und Stoppen der vier Spuren. Mit Play All kann man alle Spuren gleichzeitig starten, während mit dem Panic-Button alle Noten gestoppt werden können, sollten sich die MIDI-Noten einmal aufgehängt haben. Die Encoder an den Seiten steuern die Parameter der vier Spuren, u. a. Pattern-Length und Clock-Division. Werden die Encoder gedrückt, so kann ein weiterer Wert eingestellt werden. Als Modulationsquellen sind für die Mod-Matrix außerdem drei konfigurierbare LFOs mit dabei.
Mit dem NDLR kann man mit einer Idee „herumnudeln“ – wie der Name des Sequenzers bereits andeutet. Hat man eine Idee für eine Tonart, erzeugt der NDLR daraus Noten. Eine Idee beginnt immer mit einer Tonart oder einem Modus. Diese Einstellung kann aber während der Wiedergabe auch noch in Echtzeit verändert werden. Der NDLR kann mit Software- und Hardware-Synthesizern verwendet werden. Dazu verfügt er über zwei MIDI-Eingänge und einen USB-Anschluss auf der Rückseite. Er kann auch zu einer externen Clock synchronisiert werden oder selber als Master-Clock dienen. Insgesamt können hier vier Parts mit bis zu acht Synthesizern gespielt werden. Mit dem NDLR finden Elektromusikkünstler einen Sequenzer, der eigene Ideen verarbeitet, sodass keine Noten manuell gespielt werden müssen.
Das US-amerikanische Unternehmen Conductive Labs mit Sitz in Portland, Oregon, wurde 2017 von den zwei ehemaligen Intel-Mitarbeitern Darryl und Steve gegründet. Ihre ersten beiden Produkte wurden über eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Darunter befindet sich der hybride Sequenzer und Arpeggiator The NDLR, der für die Steuerung mehrerer Synthesizer entwickelt wurde und dabei Tonart und Modus beibehält. Außerdem mit zur Produktpalette gehört der MRCC – ein MIDI-Router, der die Verwendung eines Computers in einem Setup, das allein aus Synthesizern besteht, überflüssig macht. Daneben beschäftigt sich das Unternehmen auch mit Wavetable-Synthesizern und Multitrack-Sequenzern für hardwarebasierte MIDI/CV-Controller.
Der NDLR erlaubt es, einen individuellen Rhythmus einzustellen, bei dem Noten zum Beispiel gebunden werden können. Und auch eine Humanize-Funktion ist mit dabei. Die Rhythmen können bis zu 32 Steps umfassen, während die Patterns inklusive Pausen und gebundenen Noten aus bis zu 16 Noten bestehen können. Es befinden sich jeweils 20 einprogrammierte Rhythmen und Patterns im NDLR, mit denen sofort losgelegt werden kann. Zusätzlich können bis zu 20 weitere benutzerdefinierte abgespeichert werden. In den Einstellungen lassen sich sowohl der MIDI-Kanal als auch der Ausgang auf jede Spur konfigurieren. Ein MIDI-Kanal steuert außerdem die Akkorde und ihre Typen innerhalb des NDLRs. Die vorgenommenen Einstellungen können auf bis zu acht Slots gespeichert werden.