Nach unzähligen Gitarristen Erfahrungsberichten dachte ich, das es nicht schlecht währe mal das Klangverhalten mit Synths und Drummachines zu besprechen, denn für die Elektroniker da draußen macht diese einschmeichelnde Hallspirale mindestens genauso Sinn.
Vorweg, das Teil ist schwehr und groß für einen Bodentreter, was kein Wunder ist bei analog Effekten vor allem der Federtank dürfte das Hauptgewicht ausmachen (das Gehäuse könnte aber ruhig schmaler sein). Für einen Federhall ist das Teil aber immer noch sehr klein. Ich muss zugeben dass mich der Sound dann schon stark überrascht hat, denn für das Geld hatte ich was schlechteres erwartet. Das Rauschen ist nicht zu laut und die Audioqualität sehr gut.
Der Effektsound selber läßt sich mit dem Tone Poti von trockenem dumpfen Hall, stufenlos in naßeren, spitzeren Hall regeln (hier schon mal vorbildlich, kenne auch viele Springreverbs ohne Toneregelung). Der Volume Poti ist der dry wet Regler. Der Reverb Regler ist allerdings etwas speziell. Erzeugt mit einem analogen IC, der den Sound noch einen Reverb hizufügt, den man nicht in der Geschwindigkeit regeln kann, dafür gibt es Mods im Internet nachzubasteln, den IC kann man nämlich auch als grissliges Delay/Freeze misbrauchen! Der Reverb Poti regelt also die Länge der Hallfahne aber nicht seine Geschwindigkeit, dafür gibts für mich einen kleinen Abzug bei den Features und außerdem Durchläuft das Audiosignal den IC vor der Spirale was bedeutet dass wenn man das Reverb zurückregelt auch der Halleffekt verschwindet und Dry wird, ein bischen ungünstig aber wahrscheinlich zu umständlich um es anders zu regeln.
Am besten ist der Sound für kurze perkussive Geräusche und eher kurze Synthhüllkurven geeignet, für Flächen braucht man eher nen digital Hall oder Analog Rverb. Grundsätzlich hört sich der Sound der Spirale wie die 70er Jahre artigen Krautrock und Krautelektro Effekte ala Harmonia, Cluster, Neu! und Conny Plank an, nice.
Der Klang ist schön Vintage und schäppert ordentlich und zuweilen naß-psychedelisch, natürlich darf man dass jetzt nicht mit großen Fender Tanks vergleichen, im Heimstudio reicht dass allemal, live ist er aber glaube ich, nicht besonders Durchsetzungsfähig. Naja man hat mit dem Teil nicht so viele Möglichkeiten, ein Effektgerät wie aus einem Verstärkergehäuse eben. Wenn man nur den typischen Klang dieser Elektromechanischen Biester will, dann darf man beherzt zugreifen. In Sachen Inovation und Modulation gibt es allerdings ein par geilere Geräte auf dem Markt (zb: Vermona Retroverb Lancet, Knas Ekdahl Moisturizer) die aber auch wesentlich teurer sind und auf den Analog Electro Markt schielen. Noch kurz zum Kikpad: Das ist irgendwie eine schlechte Idee gewesen, gut gemeint aber das Pad federt ab und man hört nicht viel, ein Crush Button oder eine kleine Luke ins Innere währen hier viel effektiver, aber bei dem Preis ist das voll OK (rütteln hilft ganz gut!).
Also klare Kaufempfehlung, bei dem Preis bekommt man viel Sound und ein woliges nostaligisches Feeling.