Sehr gutes Doepfer Filter mit typischem SEM -12dB Multimode Sound und schöner creme Optik.
Der Klang ist sehr autentisch und kann sich mit anderen SEM Filternachbildungen locker messen, mit denen ich teilweise Erfahrungen habe (ist zum Beispiel edler als der Filter der in vielen Anyware Instrumenten verwendet wird).
Der Klang ist je nach Modus sahnig, edel und drahtig. Der Tiefpass kann mithilfe der Resonanz gezielt Obertöne betonen und dementsprechend boomige Bässe erzeugen die sehr voluminös sind, er kann von fett bis cremig alles abdecken. Allerdings gibts im Lowpass etwas Bleeding und so lässt das Filter noch einen leisen Anteil des Signals durch, allerdings ist das soweit ich weiß völlig normal für die SEM Schaltung und kann durch einen nachgeschalteten VCA unterbunden werden. Das überblenden Von Lowpass zu Highpass über Notch ist eigentlich nicht so spannend wie es sich anhört aber eben eine Eigenheit der SEM Schaltung die vor allem praktisch ist wenn man man drastische Filterfarten will. Der Notch Berreich klingt erwartungsgemäß unaufgeregt und kommt am ehesten einer Phasenveränderung nahe wenn man mit einem LFO oder einer Hüllkurve den Cutoff moduliert. Der Highpass ist ein geniales Werkzeug vor allem für Drumsounds wie Snares und Highhats und der Klang ist überragend präsent und Snappy. Der Bandpass ist ein bischen zögerlicher als der Hochpass aber er brazt schön vor sich hin und steht den anderen Modes in nichts nach.
Am besten an der SEM -12dB Schaltung fand ich schon immer die Obertonanhebung die fast schon mathematisch präzise vorzunehmen ist und zB. mit einem Ladderfilter mit -24dB schlecht möglich ist weil das Siganl bei hoher Resonanz stärker verzerrt wird und auch noch an Lautstärke verliert. Lässt man den Filter unmoduliert und verstellt den Cutoff manuell, kann man wirklich exakt die Frequenz verstärken die man will und jeden Oberton einzeln höhrbar machen, dazu muss man die Resonanz ans letzte drittel des Reglerwegs heranführen und sich dann rantasten. In Verbindung mit einem CV Sequenzer kann man zB. unterschiedliche Obertöne innerhalb einer Sequenz spielen. Allerdings muss man dabei mit dem Eingangspegel Pegel aufpassen, in Kombination mit der Resonanz bekommt man je nach Filterfrequenz leichte Verzerrungen. Ansonsten lässt sich das Filter bei niedrigerer Resonanz und normalen Brot und Butter Modulationen aber sehr schön in den Sättigungsbereich fahren.
Noch eine Notiz zur Resonanz, sie ist zwar verhältnismäßig leise aber man bekommt im oberen Cutoff Bereich serwohl Selbstoszillation hin. Man kann zwar keine Melodien damit spielen aber Anpingen oder FM über Kurze Hüllkurven Impulse geht durchaus, vor allem wenn man ein sehr leises Audiosignal in den Audieingang schickt auf der ganzen Bandbreite der Skala also auch gepingte kicks oder bd?s.
Alles in allem mein lieblingsfilter Sound für den Modularsektor in einer mehr als günstigen und hübschen Version von Doepfer die mal nicht nach grauer Alu Konsole aussieht.