Dunlop Cry Baby Mini 535Q Auto Return

Hallo,

das DCBM Auto Return habe ich mir versuchsweise und in der Hoffnung geholt, massiv Platz auf meinen Boards sparen (zu können) und ein paar wirklich nützliche Features verschiedener Wahs in Kombination zu bekommen.

Vorweg: Hat funktioniert und ist super.

Verarbeitung:
Wirkt 'build like a tank'. Natürlich kann ich noch nichts über die langfristige Haltbarkeit und insbesondere die Stabilität im Hinblick auf die Rebound-Funktion sagen, aber ich besitze mehrere Standard Cry Babys und die verrichten seit mehr als zwei Jahrzehnten (!) vielgetreten und problemfrei ihren Dienst - also ist nicht anzunehmen, dass es hier anders wird.

Auto Return und Latenz:
Die Voreinstellung ist offenbar auf 'niedrigster Latenzstufe' - denn es gibt keine - und hier liegt der große Vorteil im Verhältnis zu den Morleys (ich nutze zwei Tremonti Wahs - die sind super, aber sie haben definitiv eine Latenz). Also spart man sich hier schonmal das G-Lab Wah Pad (egal welches von beiden). Großer Pluspunkt.
Der Rebound ist ziemlich stark/stark genug (wie beim Morley). Ich hoffe, das bleibt so. Supersache bisher.

Features:
Der Boost ist da und regelbar (wie beim Morley) und vergleichbar. Supersache.
Die Einstellung im Hinblick auf das Frequenzspektrum ist super und macht das Pedal für unterschiedlichste Anforderungen wirklich sehr empfehlenswert. Ich gebe zu, ich brauche nur die Hälfte davon (trotzdem alle mal ausprobiert) aber ich denke, so kommt wirklich jeder auf seine Kosten in Punkto Variabilität im Sound bzw. im Shaping.

Die Größe/Bauform:
Ist eine er der Gründe für die Anschaffung. Für mich optimal (SG 44, kleine Füße). Möglicherweise fühlt sich hier zwar nicht jeder Riesenfuß wohl aber ich tippe das Pedal eh zumeist mit der Fußspitze an, daher habe ich da keine Probleme. Ich persönlich hätte es wesentlich sinnvoller gefunden, wenn Ein- und Ausgang an der Kopfseite platziert worden wären (weil ich das beim Boardbau einfach sinnvoller finde). Ist aber sicherlich ansichtssache und dafür zieh ich hier nichts ab.

Preis-Leistung, Kombination von Features diverser Wahs und Kaufempfehlung:
Bedenkt man den Preis im Hinblick auf die Features (Rebound, Frequ.Einst., Boost, Nullatenz, geringe Größe, Stabilität) und guckt, welche anderen Anbieter welche Features davon haben (Morley den Rebound, die Stabilität und den Boost aber nicht die Nullatenz, die geringe Größe und das Shaping, Xotic das Shaping aber teuer, G-Lab das Shaping aber sehr groß, kein Rebound und Nullatenz nur mit Wah-Pad, T-Rex nur das Shaping und ich glaube den Boost, andre große Dunlops haben diesen Antretpunkt, der es aktiviert, was ich gar nicht mag und ohne Wahpad auch eine Quasi-Latenz darstellt, haben kein Shaping und sind groß, etc.) bemerkt man, dass man hier alles in einem bekommt und es sich preislich so in der gehobenen Mitte abspielt (Xotic, etc. sind noch deutlich teurer aber die meisten mit ca. 50-150,- doch preiswerter). Also würde ich das Preis-/Leistungsverhältnis mal als sehr gelungen bezeichnen, freue mich bisher sehr und gebe eine klare Kaufempfehlung!

Ich mache PopRockPunkMetal, also eigentlich so ziemlich alles mit verzerrter Gitarre drin. Für das Miniboard braucht es ein Mini-Wah - von Dunlop ist dieses hier das einzige mit Auto-Funktion (ich finde Schalter beim Wah furchtbar). Auf die 1000 Einstellmöglichkeiten hätte ich verzichten können, zumal die Potis, Knöpfe und Schalter allesamt nicht gerade bedienerfreundlich angebracht sind, zumindest im verkabelten Zustand.

Wie spielt sich das Teil? Ziemlich gut! Der Regelweg könnte etwas gleichmäßiger sein, gefühlt passiert in der ersten Hälfte relativ wenig, aber das ist a) bei vielen Wahs so, die ich bisher unterm Fuß hatte, und b) evtl. auch der geringen Größe geschuldet; auf jeden Fall keine große Umstellung zum ausgewachsenen Verwandten.

Sound ist - natürlich - Geschmackssache. Die vielen verschiedenen Einstellungen machen alle hörbar was aus, zumindest in den extremen Bereich. Ich hatte leider manchmal das Gefühl, mich daran etwas zu verlieren, da die Unterschiede zwischendrin eher gering ausfallen; Feintuning ist also möglich, aber eben auch nötig.

Also ich nutze Wah nicht übermäßig zur Soundgestaltung sondern eher als echten Effekt zwischendurch. Damals auf meinem Boss GT8 und ich fand es immer etwas heikel, den on/off switch auf Anhieb gleich richtig zu erwischen.

Mit meinem Umstieg auf einzelne Pedals, war für mich das G-Labs Wowee Wah ein absoluter "nobrainer" - Fuß drauf = on; Fuß weg = off. für mich perfekt. Das Ding ist natürlich riesig und schwer und hat WESENTLICH die Dimensioniereung meines Boards beeinflusst.

Nun baue ich gerade ein kleineres zweitboard für mein kleineres Stack und fand das Cry Baby mini als Alternative.

Verarbeitung TOP! Das kriegt man mit Sicherheit auch im Bühnenalltag nicht ohne weiteres kaputt. Erste Zweifel kamen mir bei der Benutzung.

Beim G-Labs fast wie zauberei, ist es hier ganz einfach mechanisch gelöst:
Heelposition=off und das ganze wird über eine (recht stramme) Feder einfach immer in die Heelposition zurück gezwungen, sobald man den Fuß wegnimmt. Dazu die kleinere Wippe, die zu steileren Winkeln führt. Fühlt sich halt sehr anders an, muss aber sagen, dass ich damit sehr schnell per du war. Der Abzug bei der Bedienung geht eher auf ein fehlendes Manual (ein kleiner Handzettel hätte ja gereicht, stattdessen ein kleines Booklet in 100 sprachen, das nicht auf DIESES Pedal, sondern Global auf die Benutzung unterschiedlichster Pedal eingeht) und den Federmechanismus zurück, da man diesen ja nicht abstellen kann und beim G-Labs kann man die Autofunktion abstellen. Das habe ich machmal auch zur Soundgestaltung genutzt, womit wir auch schon gleichzeitig beim fehlenden Stern für die Features sind, denn:

Der Q regler ist echt soooo nice. Bei hoher Güte bekommt man ein wirklich organisches "wah!!" zu hören. Ehlichgesagt hab ich das vom Konkurrenten so noch nicht gehört. Je kleiner die Güte, desto dezenter dieser Effekt, dafür bekommt man eine wirklich gut klingende "EQ-Option" und kann den Sound instantly an die aktuelle Akustik oder sogar den Songpart anpassen. leider MUSS man diese Position dann auch mühsam halten, um das so nutzen zu können. Ist dann halt so.

Ich musste einige Wochen auf meine Bestellung warten, aber es hat sich gelohnt. Mittlerweile ist es spontan um 30 Euro teurer geworden, aber auch die jetzt 209 Euro wäre mir das Ding allemal wert.

Meine Epfehlung: Must have! Ihr werdet keine 30 Tage brauchen, um das festzustellen.

Mit dem Mini wollte ich 3 Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
1. Größerer Regelweg als mein Slash Signature.ä
2. Mehr Platz auf dem Pedalboard
3. Durch Auto-Return kein exzessives "Tanzen" auf Schaltern mehr.
Obwohl das Pedal wirklich Mini ist, ist der Regelweg deutlich größer und für mich im Handling angenehmer, als bei den großen Brüdern. Hauptpunkt schon mal erfüllt. Punkt 2 sowieso.
Der absolute Gamechanger ist aber das Auto-Return.
Hier muss man nicht mehr aufs Pedal treten um es zu aktivieren oder tot zu bekommen, sondern das Pedal steht immer auf offen und damit auf aus. Startet man aber das Pedal durch das "treten des Gaspedals" also tritt man es leicht nach unten, ist es sofort an.
Umgekehrt nimmt man den Fuß vom Pedal ist es sofort aus.
Dadurch hat man die Möglichkeit jederzeit instant kleine Akzente zu setzen. Das macht wahnsinnig viel Spaß.
Dagegen finde ich die 4 Modi der Frequenzen überflüssig. Im Higain Betrieb höre ich null Unterschiede und selbst clean ist das ziemlich überflüssig.
Der Boost dagegen könnte etwas mehr liefern.
Im großen und ganzen bin ih wirklich glücklich mit dem Pedal. Handling ist top, und Sound typisch Crybaby. Jetzt muss es nur noch Jahre halten.