Die Noir-Stratocaster ist Made in Japan. Damit verbindet man hohe Qualität. Wer sich mit Strats in den letzten Jahren intensiv auseinandersetzt und auch verschiedene Modelle direkt vergleichen kann, hat sicherlich schon längst festgestellt, dass die Unterschiede nur noch marginal sind. Selbst die Ausstattung mit Pickups, Mechaniken und Tremolo folgt eher nach persönlichem Geschmack, als nach Herkunft. Es gibt "gute" Squiers und schlechte American Strats...
Die Verarbeitungsqualität ist also wie bei jeder anderen Strat: es knackelt und wackelt nichts, alles ist wie man es von einer Strat erwartet. Einzig das Griffbrett ist etwas seltsam: es ist am 3-5 Bund dünn geschliffen und am Sattel bzw. ab dem 15. Bund deutlich dicker. Sowas habe ich noch nie gesehen. Insgesamt kann Ich die rund 500.- Aufpreis zu einer "normalen" Strat jedenfalls nicht erkennen.
Klar, das Black-Satin Finish und der rote Schriftzug, die gunmetal-farbige Hardware und das gebürstete (plastik) Schlagbrett sucht man sonst vergeblich bei Fender (gibts auch nicht im Mod-Shop).
Aber es ist eine Gitarre, welche aus massenproduzierten Teilen zusammengesetzt wird - nichts anderes. Das muss klar sein.
Mit persönlich sind folgende Punkte missfallen, bzw. einfach nicht nachvollziehbar. Ich denke, eine Gitarre dieser Art sollte man in der Heavy-Ecke einsortieren, aber:
- Singlecoil in Stegposition? Warum kein Shawbucker o.ä.?
-Vintage-Style Saitenreiter? Warum nicht was modernes?
-Vintage-Style Locking-Mechaniken?
Den Singlecoil (welcher recht steril rüberkommt) kann man leicht gegen einen Humbucker in SC-Format tauschen. Die Hardware zu tauschen macht schon finanziell keinen Sinn.
Alles in allem gefällt Sie mir von der Optik sehr gut, sie spielt sich auch wirklich gut. Für den Originalpreis von ca. 1500.- kann ich sie aber nicht empfehlen - das ist schon was für Liebhaber die unbedingt dieses Modell in der Sammlung brauchen.