Kolophonium bewegt sich preislich inzwischen im Bereich eines Satzes hochwertiger Saiten. Aber: Ist nicht jede Violine anders? Passt das bei meiner?
Aus Neugierde habe ich mal dieses Kollophonium in Kombination mit seinem schwarzen Bruder (auch im Läppchen) angefordert. Zusammen kommt das als Paket-Beifang auf unter 6 Euro. Beide Sorten basieren auf Pinien-Harz und sollten also gut mischbar sein.
Die Harzkuchen sind von erstaunlich guter Qualität und müssen vor dem Gebrauch wirklich aufgebrochen werden. Die Verpackung ist nicht weiter erwähnenswert, der Kuchen ist in ein Mikrofasertuch eingeklebt. Der Verschlussgummi ist Nonsens, entfernt man den, kann man das Harz in das Tuch einschlagen.
Klanglich habe ich nach zwei Tagen im Gebrauch nichts auszusetzen. Ich experimentiere weiter. Es braucht nicht sehr viel auf dem Bogen und die Mischbarkeit erlaubt die schnelle Reaktion auf jedes Wetter.
Ich trage erst das helle Harz auf (2 bis 3 einfache, nicht zu feste Striche vom Frosch zur Spitze), danach nach Bedarf und Klang (und Raumgröße) 1 oder zwei vom schwarzen für den runden, satten Ton.
Von delikater, kapriziöser Bogenführung über süßes Gesäusel bis zu sattem fff ist damit alles möglich.
Das ist meine vorläufige Einschätzung. Was ich aber auf jeden Fall jetzt schon sagen kann: Das Kolophonium ist ein sehr verlässliches Produkt, das man für die Arbeit gut brauchen kann.