Les Paul - das ist eine der wenigen wirklichen Ikonen der E-Gitarrengeschichte, und zwar sowohl als Gitarrist als auch als Gitarre. Die Les Paul Custom ist die Luxusversion der Les Paul. Sie war bei ihrem ersten Erscheinen, Mitte der 1950er-Jahre, schon aufwändig gearbeitet und verziert, sie ist es auch heute noch - mit Blockinlays, „Split Diamond Inlay“ in der Kopfplatte und mehrstreifigen Randeinlagen. Eigentlich muss eine „richtige“ Custom schwarz sein, aber in Alpine White und natürlich goldener Hardware kommt sie mindestens ebenso edel daher. Heute sorgt der Gibson Custom Shop dafür, dass die Custom nach wie vor so begehrenswert ist und bleibt.
Die Gibson Les Paul ist die Urmutter für alle Single-Cutaway-Gitarren und ist mit ihrer typischen Form einfach unverkennbar. Unter der komplett weißen Lackierung findet sich ein Korpus aus Mahagoni, der mit einer Decke aus Ahorn verleimt wurde. Auch der Hals besteht aus Mahagoni. Für das Griffbrett mit den 22 ziemlich flachen Bünden wurde Ebenholz gewählt, was ihr gegenüber der Les Paul Standard einen knackigeren Ton und eine geschmeidige Bespielbarkeit verleiht. Zwei Humbucker-Tonabnehmer nehmen die Saitenschwingungen ab, je ein Volume- und ein Tone-Regler pro Pickup sowie ein Dreiweg-Toggle-Schalter verwalten die Signale.
Die Gibson Les Paul Custom ist schon optisch ein Bekenntnis zu Stil und Eleganz und wird daher nicht selten in den Musik- und Wohnzimmern der Gitarren-Afficionados zu finden sein. Auch klanglich vertritt sie eine klare Linie: Mittig, sustainreich, singend und voller Substanz setzt sie sich immer gut durch. Zwar ist sie vor allem im Rock- und Bluesbereich zu finden, ist aber keineswegs auf diese Stilrichtung festgelegt, wie Les Paul selbst bewies, der ein reinrassiger Jazzer war. Zumindest sollte der entsprechende Gitarrist jedoch über einen breiten Gitarrengurt und ein ebenso breites Kreuz verfügen, denn ohne Masse kein Sound. Dafür spielt sie sich mit ihrer etwas kürzeren Mensur wie von selbst.
Die Gibson Guitar Corporation wurde 1902 durch Orville Gibson gegründet. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Nashville (USA). Der Hersteller ist auf der ganzen Welt bekannt und wird von vielen Musikern für seine Instrumente mit Kultstatus geliebt. So ist das Unternehmen z.B. verantwortlich für die erste in Serie hergestellte E-Gitarre - die ES-150 aus dem Jahre 1936. 1952 folgte mit der Les Paul eine der ersten Solidbody-E-Gitarren, die sich bis heute großer Popularität erfreut - besonders dank der ab 1957 verbauten Humbucker-Tonabnehmer. Das Sortiment wurde mit den Jahren erweitert und umfasst namhafte Gitarren-Modelle wie die SG, die Flying V und die ES-335, sowie Bassgitarren und Akustikgitarren, wie der Thunderbird-Bass und die Hummingbird-Dreadnought. Bekannte Künstler wie z.B. Pete Townshend, Slash, Angus Young, Tony Iommi, B.B. King, Michael Patrick Kelly und Nikki Sixx schwören auf Gibson-Gitarren.
Die Les Paul Custom ist schon immer die schicke Schwester der Les Paul Standard gewesen und wird daher vornehmlich von Musikern gespielt, die genau wissen, was sie wollen. Speziell die Kombination mit einem Marshall-Verstärker ergibt einen unglaublichen Rocksound, wie viele unserer Gitarrenhelden wie Jimmy Page, Kirk Hammett, Zakk Wylde, Adam Jones oder Slash immer wieder beweisen. Hier erweist sich die Les Paul immer wieder als klangliches Chamäleon, das mit ihrer speziellen Schaltung blitzschnell zwischen zwei grundverschiedenen Sounds wechseln kann. Übrigens sind die beliebten Killswitch-Stotter-Sounds nur mit einer solchen Schaltung möglich: Einer der beiden Volume-Regler wird ganz zugedreht, und mit dem Toggle-Switch wird das Signal dann gezielt und rhythmisch unterbrochen.