Bereits in den 1930ern hatte Gretsch mit der Rex-Serie Westerngitarren im Sortiment. Deren Design wird mit der Jim-Dandy-Reihe auch heutzutage wieder aufgegriffen und leiht der Gretsch JD Concert WPG RXB auch den Namen der Lackierung: Rex Burst. Die Gretsch Jim Dandy Concert White Pickguard Rex Burst, um den Namen einmal voll zu nennen, bietet jedoch einige modernere Konstruktionsmerkmale. So besteht der Sattel aus synthetischem Knochen und nicht mehr aus echtem und da Palisander inzwischen ein geschütztes Holz ist, kommt für den Steg und das Griffbrett stattdessen das ebenfalls dunkle Walnussholz zum Einsatz. Ansonsten ist diese recht kompakt gehaltene Westerngitarren mit Stahlsaiten ausgestattet und sitzt größenmäßig zwischen den sehr kleinen Parlor-Modellen und den großen Dreadnought-Versionen.
Die Gretsch JD Concert WPG RXB besitzt einen Korpus samt Decke aus Lindenholz. Da dieses Holz relativ weich ist, kommt es bei akustischen Gitarren üblicherweise nicht allzu häufig zum Einsatz, doch durch die laminierte Bauweise wird dafür gesorgt, dass das Holz dennoch steif genug ist, um versehentliche Schläge und raue Behandlung recht gut wegzustecken. Optisch nimmt das Holz die Lackierung im klassischen Rex Burst mit der braunen Korpusrückseite gut auf. Und das „WPG“, das weiße Schlagbrett, bildet zusammen mit dem weißen Korpus-Binding an der Front einen schönen Kontrast zum nach außen hin dunkel verlaufenden Lack. Der Hals besteht aus mahagoniähnlichem Nato-Holz und das Walnuss-Griffbrett greift das helle Binding wieder auf. Klanglich ist sie ein wenig offener und weniger mittenbetont als die Modelle mit Sapele-Korpus.
In dieser Preisklasse ist die Gretsch Jim Dandy Concert WPG RXB insbesondere auf Einsteiger ausgelegt. Und noch präziser ist die Concert-Größe bereits gut geeignet für Gitarristen ab einer Körpergröße von ca. 140cm, also Jugendliche und kleinere Erwachsene. Doch auch größere Personen können Spaß an dieser kompakt gebauten Gitarre haben. So können auch erfahrenere Gitarristen auf der Suche nach einem bezahlbaren Zweitinstrument mit einem durchaus großen Markennamen ihre Freunde an dieser Gretsch JD Concert haben, die durchaus gut geeignet ist für Lagerfeuer-Sessions oder sonstige Einsatzzwecke, für die man keine wirklich teure Gitarre einsetzen möchte.
Die Firma Gretsch wurde 1883 von dem deutschen Einwanderer Friedrich Gretsch in Brooklyn New York gegründet. Am Anfang der Firmengeschichte konzentrierte man sich auf die Herstellung von Banjos, Trommeln und Tambourines. Nur 12 Jahre nach Gründung verstarb Friedrich Gretsch und hinterließ die Firma seinem Sohn. Fred Gretsch entpuppte sich schnell als erfolgreicher Businessman und führte das Unternehmen zum Erfolg. Dadurch, dass bekannte Gitarristen wie Chet Atkins, Eddie Cochran, Duane Eddy und George Harrison von den Beatles die Instrumente von Gretsch spielten, steigerte sich die Beliebtheit der Instrumente stetig. Parallel zum Gitarrenmarkt etablierte sich Gretsch auch als herausragender Hersteller von Schlagzeugen. Der Erfolg des Unternehmens hält bis heute an. Seit dem Jahr 2002 kontrolliert Fender den Vertrieb und die Produktion der Gitarren. Die Familie Gretsch besitzt „Gretsch Guitars“ allerdings bis heute.
Die Gretsch JD Concert WPG RXB spielt als kompakte Gitarre die tonalen Stärken insbesondere im Fingerstyle und im Blues aus, wobei auch Strumming durchaus möglich ist. Dabei ist dieses Modell klanglich weder so mittenbetont wie bei einer Parlor noch so tief wie bei einer Dreadnought, sondern relativ ausgewogen. Wer die Gretsch Jim Dandy Concert WPG RXB mitnehmen möchte, beispielsweise zum Unterricht oder der gemeinsamen Akustik-Session, sollte auch Ausschau nach einer passenden Gitarrentasche halten. Entsprechend der Größeneinordnung „Concert“ empfehlen sich Gitarrentaschen, die eigentlich für Konzertgitarren konzipiert sind.