Ibanez SR300EB-WK

Eigentlich bin ich ein Gitarrist... Für ein Projekt habe ich mangels Musiker dann zu Bass greifen "müssen". Ich hatte eine Menge Spaß dabei und dann habe ich mich nach einem erschwinglichen Bass umgesehen und bin bei diesem hier gelandet.

Die Verarbeitung des ersten Instruments war leider an einigen Stellen nicht ganz so Top. Als ich dann ein Klappern am Halsstab festgestellt habe, ging der Bass als Reparaturfall zurück. Nach einiger Zeit habe ich dann ein Austausch-Instrument erhalten. Ich gehe daher davon aus, dass es sich bei dem ersten Instrument um ein "Montagsprodukt" handelt. Schade, dass sowas durch die Qualitätssicherug bei Ibanez rutscht - habe ich bei meinen Gitarren von Ibanez so noch nicht erlebt.

Lange Geschichte kurz: Ich bewerte hier das Austauschinstrument.

Verarbeitung:
Lackierung ist top (bis auf ein paar minimale Unschönheiten an der Halssverschraubung), Stimmmechaniken sind nicht verkratzt und gehen für meinen Geschmack genau richtig.
Das Holz ist schön gearbeitet und es gibt keine scharfen Kanten (auch nicht an der Bridge).

Bespielbarkeit:
Die Saitenlage ist für mein Empfinden sehr angenehm eingestellt. Oktavreinheit musste ich korrigieren. Halskrümmung ist gut eingestellt.
Bundstäbe sind sauber abgerichtet. Das Griffbrett wirkt etwas "Trocken" - ein bisschen Griffbrettpflege schadet nie ;o) Die Formgebung ist angenehm beim Spielen im Sitzen und er ist hängt erstaunlich leicht und ausgewogen am Gurt.
Der Bass macht einfach Spaß.

Sound:
Für mich sehr vielseitig. Spiele über ein Line6 Helix - da geht es von sehr weich bis (hart-)rockig. Die Klangregelung am Bass greift angenehm ein. Anfangs war ich mit der Anzahl der Regler etwas überfordert. Das gibt sich aber recht schnell. Schön, dass die "EQ-Regler" in der Mittenposition "Einrasten". So kann man sie auch ohne hinzusehen gut einstellen. Die Regler sind so positioniert, dass sie beim Spielen nicht im Weg sind. Subjektiv sehr rauscharm.

Bin sehr zufrieden mit dem Bass. Kann ihn nur empfehlen! Vor allem für den Preis sieht er top aus und bietet viel.

...gibts für alle die sich für dieses Brett entscheiden!

Ich war ja zunächst etwas skeptisch, wieviel Instrument man zu dem Preis erhalten kann. Zudem ja auch noch Elektronik drinsteckt die ebenfalls bezahlt sein will. Fangen wir mal oben an:
-Headstock, Mechaniken: Gefällige Form, stabil, stimmstabile Mechaniken die nicht "zu" leicht gehen und ein werkzeugloser zugang zum Spannstab. Kann man so machen.
- Hals: Schlank, sauig glatt, sauber abgerichtete Bünde, leicht einzustellen. So mag ich das. In der preisklasse leider auch schon anders gesehen.

- Body: Ich mag ja matte Lackierungen und quasi offenporiges Holz. Diese Farbgebung vereint da sozusagen das beste aus zwei Welten für mich in nahezu perfekter Manier. Sauber gefräste Halstasche,ebenfalls schön gearbeitetes und abgeschirmtes E-Fach, stramm sitzende Batterie fürs aktive Innenleben (Könnte leichter zu wechseln sein, aber das ist schon fast "Gemeckert um des meckerns Willen"), angenehm gängige Potis mit schöner charakteristik, handwerklich gut verbaute Tonabnehmer und ne sackstabile Bridge die sich zum einen auch für Einsteiger mit etwas anleitung gut einstellen lässt und zum anderen nicht nach ein paar Tagen vergisst was man ihr eingeprügelt hat.

Fazit: Ich könnte endlos mit der Lobhudelei weitermachen, aber im Grunde lässt sich für Anfänger sowie Fortgeschrittene Basser nur eins sagen: Wer ein flexibles Instrument sucht, das sich in allen möglichen Genres wohlfühlt, Kaufen!

Habe nach wenigen Monaten schon ein paar Kratzer am Basskörper. Das ist wohl das Risiko, wenn man keine Lackierung wählt.

Was aber wirklich nicht schön ist, dass der Einschalter sich gelöst hat. Mit etwas handwerklichem Geschick konnte ich es selber wieder festschrauben, aber ich muss jetzt sehr vorsichtig damit umgehen da es noch ein wenig Spiel hat.

Sound und Optik sind für den Preis in meinen Augen super.

Als ich begann Bass zu spielen wurde gerade der erste Sound Gear angekündigt. Die Lieferzeiten waren dann aber so lang, dass es doch ein »Japan-Fender« wurde. Nach Jahren der Bassabstinenz ist mein erstes neues Instrument nun ein Sound Gear geworden. Ich kann kaum glauben wie viel Bass man heute für wie wenig Geld bekommt! Ein fast schon zu perfektes Instrument für ein (einst) räudiges Genre wie Rock’n’Roll.
Wer beim Basskaufen nichts falsch machen will liegt mit Ibanez ziemlich sicher richtig.

Nachtrag, nach einigen Wochen: Mit dem Sound kann ich mich nicht mehr ganz so anfreunden, wie zu Beginn. Ich habe inzwischen auch einen Spector, einen Schecter und einen ESP LTD TL und alle drei gefallen mir klanglich deutlich besser.