Nach der AlNiCo Ära, welche ihre Blüte in den Fünfzigern in den legendären Tweed Amps hatte, waren in den Sechzigern, der Blackface Ära, die preisgünstiger herstellbaren Keramik Speaker an der Reihe. Zwar klingen auch in dieser Baureihe AlNiCo's sehr gut, aber der Hersteller ging andere Wege.
Seit Anbeginn spielen Jensen Speaker neben Oxfords und CTS eine gewichtige Rolle bei Fender Amps, für mich sind eben sie sogar Synonym für den klaren und flirrenden Fender Sound.
Obwohl mir AlNiCo's lieber sind als die Keramik-Fraktion wollte ich meinen Deluxe Reverb "historisch korrekt" ausstatten. Der aktuelle DR Reissue wird mit dem Jensen C12K, einem 100 Watt Speaker, denkbar schlecht bestückt ausgeliefert. Der Amp hat mit diesem Speaker keine Chance seine wahre Identität in Klang und Dynamik umzusetzen.
Der C12K ist im DR muffig, dumpf und träge, mit wenig Dynamik und fehlender Brillianz. Bei gerade mal 22 Watt wird er vermutlich zu wenig gekitzelt.
Ganz anders verhält sich hier der sensationell günstige C12Q. Er hat die "richtige" Leistung am Start und brilliert durch seine zum Amp passenden Klangeigenschaften. Schlank aber stabil im Bass, ausgewogen in den zurückhaltenden Mitten und kristallklar in den Höhen. Da muss man gerade anfangs, bevor der Speaker eingespielt ist mit der Dosierung des Höhenreglers ein wenig experimentieren. Nicht eben wenige DR User knipsen aus diesem Grund in Fender Amps den "Bright Cap" ab.
Der Speaker schafft die Gratwanderung zwischen Clean und Sparkle sehr souverän. Das ist mit den P12 Derivaten (AlNiCo-Pendants) sehr viel schwieriger, gerade in den BF Fenders, welche wegen der starken Bässe verzerrt zum Sägen neigen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Hier spielt DIESER Keramik Speaker seine universellen Stärken aus. Auch Keramiks sind nicht gleich in ihrem Verhalten, deshalb der deutliche Verweis auf die Qualitäten des C12Q.
Der Speaker eignet sich hervorragend für die Roots Stile, also Blues, Soul, Jazz, Surf, R'n'R, Classic Rock und Bluesrock, aber auch im Pop, New Wave und Fusion ist er zuhause, also ein wirklich solider Allrounder mit Charakter.
Dem Vorurteil dass den italienischen Reissues schlechte Qualität innewohnt muss ich hier eine Absage erteilen, denn weder mein P12Q, noch dieser C12Q leisten sich erkennbare Mängel in Sound und Verarbeitung. Berücksichtigt man dann auch noch den sehr günstigen Preis bleibt mir nur noch zu sagen, dass man hier in jeder Hinsicht auf der sicheren Seite ist. Super Speaker!