Warum muss eigentlich so vieles gleich im Superlativ sein?
King of Kings - König der Könige... .
Das Gerät von Joyo bezeichne ich lieber als "treues Arbeitspferd" - loyal workhorse.
Habe es für meinen Joyo BSK 60 Akustik Amp. gekauft, der einen DC 9 V 500 mA Ausgang für externe Effektgeräte hat. So kann ich mit dem King of Kings Crunch- und Verzerrer- Töne erzeugen - sprich benötige keine zwei Effektgeräte. Das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend - nicht nur zum Üben; obwohl gerade mit Kopfhörer ideal. Aber die Töne kommen so präzise, dass man beim besten Willen einen verhauenen Ton nicht als geniale "Bluenotinspiration" ausgeben kann. Kann mir vorstellen, dass über den XRL - Ausgang am Jojo Amp. auch der King of Kings eine sehr gute Figur macht; es wird so gut wie kein Rauschen erzeugt.
Okay, das ist gleichwohl für ein solches Effektgerät, welches ja angeblich ein 1000 Euro Gerät klonen will, auf welches man 4 Jahre warten muss, nur eine Spielwiese - aber: immerhin, so sind die Arbeitspferde: Für nichts zu schade oder zickig... .
Trotzdem, am Transitorverstärker ist das Effektgerät unterfordert.
Also an den Marshall DSL 20 (Röhre) und über Boxen 2x12 V 30 angeschlossen.
Aus dem Arbeitspferd wird ein Rennpferd. Was mich sofort überzeugt hat, ist die Vielfalt an möglichen Crunchsounds. Zum Einsatz kommen bei mir eine Tele mit Dimarzio Humbucker und Bare Knuckle, eine Strat mit Fender Custom 54 und eine Single Cut mit Gibson Classic 57.
Bei allen drei Gitarren weiß der King of Kings zu überzeugen. Ich ertappe mich gar dabei, dass im Zusammenspiel mit Effektgeräten er bessere Ergebnisse erzielt, als die Röhrenzerre vom Marshall. Und der King of Kings kann mächtig Druck machen. Prima.
Klar wir reden hier über ein Produkt, was gerade mal 62 Euro kostet. Wie es im Vergleich zum Original klingt; ich weiß es nicht und interessiert mich auch nicht. Um das Geld weiß ich besseres zu tun; bzw. nerven mich eh die King of Kings dieser Erde...
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass hier für wenig Geld sehr viel Qualität und Sound geliefert wird.
Und in meinem Fall muss ich ergänzen: Bevor ich Geld in eine neue Zerre ausgebe, geh ich jetzt mal lieber zum Gitarrenunterricht, obwohl ich auch schon 30 Jahre dabei bin;).
Anders gesagt: Das loyal workhorse darf bleiben.