Als einfaches Masterkeyboard toll, allerdings macht die Nutzung sämtlicher Zusatzfunktionen (PADs und Fader) Probleme.
Haptik: Hochwertig. Wie bereits vielfach beschrieben. Deutlich besser als mein bisheriges Roland A-49. Allerdings fehlen mir direkte Vergleiche zu hochwertigeren Lösungen. Daher halte ich mich hier zurück.
Schritt 1:
Anschluss als Master Keyboard an existierende Pro Tools Installation über USB. Die Klaviatur wird automatisch erkannt. Klasse. Gutes Gefühl der Tasten. Vielleicht lediglich zwischen den weißen Tasten ein wenig zu scharfkantig.
Schritt 2:
Benutzer-Konto bei M-Audio angelegt und das Produkt registriert.
Schritt 3:
Den Software-Download Manager von M-Audio installiert. Wie in vielen Videos erklärt gibt es hier eine versteckte Funktion und Einstellungen, um alle angebotene SW zu sehen. Dazu bitte das Häkchen unter Einstellungen setzen. Dann sind auch Dienstprogramme sichtbar.
Schritt 4:
Das Firmware Update durchgeführt. Software sagt: „Abgeschlossen“. Das Keyboard hat sich aufgehangen. Unklar, ob Funktion erfolgreich war oder nicht. Später noch einmal durchgeführt. Diesmal erfolgreich abgeschlossen. Man muss das Keyboard durch eine erneute dreier Tastenkombination abmelden. Dieser letzte Schritt wird NICHT in der Software erklärt, wohl aber im Handbuch. Kann man besser machen, da die Software zumindest erklärt, wie man das Keyboard in denen Update Modus versetzt. Warum nicht auch wie man diesen beendet?
Schritt 5:
Installation des M-Audio Oxygen Preset Manager. Damit kann man Konfigurationen der Hardware als Preset speichern und diese direkt auf die Hardware zu flashen. Es handelt sich um ein eigenständiges Programm.
Schritt 6:
Jetzt wird’s spannend: Installation der Instrumente und DAW’s. Mein System: WINDOWS 10 Pro 64 Bit.
Zuerst die drei Instrumente:
Es gibt drei Stand-Alone Versionen und die identischen Instrumente ebenfalls als VST Versionen.
Das sind:
- Mini Grand (ein klassisches Akustik Piano)
- Velvet (ein E-Piano aka Rhodes)
- Hybrid 3 (ein klassischer SW Synthesizer)
Die drei Produkte kommen von der Firma AIR Technologies.
Drei (beziehungsweise zwei) DAWs:
- Ableton Live Lite
- MPC Beats
- Avid Pro Tools First wird zwar im Installer noch angezeigt, aber ebenfalls erklärt das diese SW nicht mehr verfügbar ist. Inkl. einer Entschuldigung für Unannehmlichkeiten.
Meine Erfahrungen sind:
Instrumente:
Die drei Software-Instrumente lassen sich NICHT ohne spezielles Wissen installieren. Kurzfassung: Weder die Instrumente, noch der Hersteller werden in irgendeiner Form nach der Registrierung auf dem M-Audio Konto unter „Meine Produkte“ angezeigt. Fehlt einfach. Die Seriennummern für Ableton und MPC sind alle vorhanden. Lösung: Man nehme die Seriennummer die beim Produkt „M-AUDIO Software Installer“ genannt wird. Diese SW benötigt nämlich gar keine Seriennummer. Stattdessen funktioniert Sie aber für die drei Produkte der Firma AIR Technologies. Kurzum: Leider einfach nur schlecht gelöst! Ein Fehler, den man im Produkt- oder Channel-Management hätte sehr leicht vermeiden können indem man die Dokumentation vor Auslieferung einfach mal geprüft hätte.
Weiterhin wird ein iLOK Account benötigt. Dort werden die Produkte registriert und fertig. Gut gelöst ist die Tatsache, dass dies nur einmal erfolgt und dann alle 3 Instrumente (als Stand-Alone und als VST) registriert und verfügbar sind. Die drei Instrumente sind SEHR gut gelungen und zeugen von hoher Qualität.
Pro Tools:
Schlecht gelöst. Mir war bereits vorher bekannt, dass die mitgelieferten Instrumente nicht in Pro Tools laufen, da diese als VST und Stand Alone Version vorliegen. Das alte Thema. Beides für Pro Tools nicht verwendbar. Daher kann ich hierfür keine Punkte abziehen. Dennoch bekommt ich mit Pro Tools nur einige wenige der Zusatzfunktionen auf dem M-Audio Oxygen Pro 61 zum Laufen.
Erstes Fazit: Daher hätte es ein einfaches Master Keyboard – ohne viele Spielerein – ebenfalls getan.
Ableton Live Lite:
Gut gelöst. Für mich persönlich eine seltsame Situation, da ich Ableton Live Lite nun zum ersten Mal benutze, bzw. benutzen muss, obwohl ich eigentlich eine Pro Tools Nutzer bin und auch bleiben möchte. Die Seriennummer für Ableton ist leicht zu finden und die Installations-Routinen funktionieren ohne Problem. Auch wenn im M-Audio Installer die Version 10 Live Lite genannt wird, bekommt mal im Download die Version 11 Live Lite und auch hier funktioniert die Serialnummer ohne Probleme. Die VST Instrumente (siehe oben) lassen sich ohne Probleme in Ableton installieren und öffnen. Die Hardware Presets des M-Audio Oxygen Pro funktioniert ebenfalls besser als bei Pro Tools. Man kann sofort die wichtigsten Funktionen vom Keyboard in der DAW steuern.
Die Dokumentation von M-Audio zur Integration in Appleton Live Lite ist umfassend und ungefähre 10 x so detailliert wie die Integration zu Pro Tools.
Der Zugriff auf die Erweiterten Funktionen – im Besonderen der PADs oberhalb der Klaviatur – bleibt weiterhin problematisch. Eine einfache Anwendung, zum Beispiel die Belegung der Klaviatur mit einem Klavier und die Belegung der PADs mit einem Schlagzeug, funktioniert leider nicht so einfach und wird vom Hersteller auch nicht erklärt. Ist aber kein Hexenwerk, wenn man sich mit dem separaten Programm „M-Audio Oxygen Preset Manager“ beschäftigt. Dort kann man die einzelnen Bedienelemente unterschiedlichen Midi Kanälen zuweisen und so unterschiedliche Instrumente ansteuern. Ich denke, dass man hier, wie gewohnt, auf den Erfahrungsaustauch unter den Nutzen vertrauen muss.
Alles in Allem:
Ich kann das M-Audio Oxygen Pro 61 nicht für Pro Tools User empfehlen. Ableton Nutzer habe es hier leichter. Für Nutzer die komplett neu anfangen, kann das M-Audio Oxygen Pro 61 eine gute Lösung sein, um ein neues Studio mit Ableton Live Lite 11 anzufangen.
Die Zusatzfunktionen des M-Audio Oxygen Pro 61 sehen beeindruckend aus, allerdings funktionieren diese nur wenn man die passende Software, und ausreichend Know-How und Zeit hat, nach entsprechenden Lösungen zu suchen. Ich wiederhole mich gerne: Für Ableton Live Lite – und die mitgelieferten drei Software-Instrumente – funktioniert das gut.
Ich würde das M-Audio Oxygen Pro 61 nicht noch einmal kaufen, sondern meinen Focus künftig ausschließlich auf die Qualität der Tasten und Mechaniken legen. Nicht auf „Blink Blink“.