Früher musste der Gitarrenschüler nehmen, was da war. Auch als es längst halbe oder viertel Violinen für Kinder gab, drückte man auch sechsjährigen Gitarrenanfängern eine Full-Size-Klampfe in die Hand. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Von dem renommierten spanischen Hersteller Manuel Rodríguez gibt es eine ganze Serie an kurzmensurigen Gitarren mit entsprechend kleinem Korpus, genau richtig für den ambitionierten Nachwuchs. Das Besondere dabei: Mit Manuel Rodríguez steht nicht nur ein sehr erfahrener Hersteller hinter den Gitarren, sie werden auch komplett in Europa gebaut und verzichten zudem weitgehend auf Hölzern aus den Tropengebieten.
Die Manuel Rodríguez E-62 ist eine Jugend-Konzertgitarre der 7/8-Größe. Das bedeutet in diesem Fall eine Mensur (schwingende Länge der ungegriffenen Saite) von 62 Zentimetern. Das geht mit einem kürzeren Hals und einem dem entsprechend kleineren Korpus einher. Dieser Korpus besteht aus laminiertem Nussbaumholz. Die Decke hingegen ist aus massivem Fichtenholz, essenziell für einen vollen, dynamischen Ton. Für den Hals hat Manuel Rodríguez Ahornholz gewählt. Lediglich das Griffbrett und der Steg bestehen aus einer exotischeren Holzart, nämlich Akazie. Der Hals ist mit 48 Millimetern Breite angenehm schmal, um auch für kleine Hände gut greifbar zu sein.
Ganz klar – diese Gitarre richtet sich an Eltern, die ihrem Nachwuchs eine passende Gitarre kaufen, oder an Musiker mit kleineren Händen. Das ganze Konzept mit der kurzen Mensur ist auf eine geringe Körpergröße ausgelegt. Empfohlen wird die Manuel Rodríguez E-62 für Jugendliche etwa ab 11 Jahren. Wichtig dabei sind zwei Informationen: Für die Wahl der Instrumentengröße ist nicht das Alter, sondern die Körpergröße entscheidend. Als Faustregel kann man sich merken: Körpergröße x 0,36 = Mensurlänge. Die E-62 ist also für Menschen ab 140 bis 172 Zentimetern Körpergröße geeignet – viele Erwachsene fallen auch darunter! Im Zweifelsfall, und das ist die zweite Information, greife man lieber zur kleineren als zur größeren Gitarre – zu kleine Gitarren gibt es nämlich nicht!
Die Geschichte von Guitarras Manuel Rodriguez beginnt mit der Gründung der Firma im Jahre 1955 in Madrid. Nachdem Rodriguez dort seine erste eigene Werkstatt eröffnete, zog es ihn nur kurze Zeit später nach Los Angeles in einen neuen Shop, wo er an Verbesserungen von Komponenten wie Deckenverstrebungen oder Bünden forschte. Die Zeit in den USA verschaffte ihm einen weltweiten Ruf, denn viele seiner Instrumente gingen in die Hände von Profis oder Hollywood-Schauspielern über. Im Jahr 1973 zog es Rodriguez schließlich wieder zurück nach Madrid, wo er bis 1991 in einem neuen Shop seine Instrumente fertigte. Schließlich folgte der Umzug in eine eigene Fabrik in Almansa, um dort eine komplette Linie von Rodriguez-Gitarren herzustellen. Nach drei Jahren folgte ein weiterer Umzug der Produktion nach Illesca, von dort werden die Gitarren von Guitarras Manuel Rodriguez in alle Welt verschifft.
Die Größe der Gitarre sorgt dafür, dass sich Jugendliche und Erwachsene mit der entsprechenden Körpergröße auf dem Instrument wohl fühlen und sich nicht plagen müssen. Gitarrenschüler erlernen ab der ersten Unterrichtsstunde eine optimale Körperhaltung und vermeiden damit auch auf Dauer Verspannungen oder Knochenschäden. Das schmale Griffbrett und die niedrige Saitenspannung (physikalisch durch die kurze Mensur bedingt) machen die Manuel Rodríguez E-62 sehr einfach spielbar. Auch Barrée-Akkorde werden leicht von der Hand gehen, so dass die Frustrationstoleranz nicht allzu sehr strapaziert wird.