Für eine dunkelblaue Epiphone Dot sollten es andere Potiknöpfe sein.
Die originalen Top Hats in Bernstein sahen so erst mal nett aus, aber die Machart war einfach zu billig, selbst für eine 399,-€-Gitarre.
Persönlich finde ich die Auswahl an Potiknöpfen allgemein ziemlich dürftig. Ein schräger Markt ist das. Wer Fancy-Stuff und Billig-Plastik wegstreicht, hat nur eine geringe Auswahl, denn: Auch der Achsdurchmesser ist entscheidend, was drankommt.
Diese Knöpfe von Warwick passen auf 6,0mm-Riffelachsen ohne Umarbeiten. Ihr gemessener Innendurchmesser liegt hier bei 6,05mm.
Auf glatte 6,3mm-Achsen passen sie ohne Bearbeitung nicht.
Ist so.
Zur Optik: Sehr gut!
Die Oberflächen sind gut beschichtet mit tiefem Glanz. Wer genau hinsieht, bemerkt daß das verwendete Rändel bei der Herstellung gern hätte schärfer sein dürfen. - Das ist aber nur auf 20cm zu sehen. ;-)
Die Haptik ist wunderbar. Solche Knöpfe können sich schnell mal kratzig anfühlen - diese hier tun das nicht. Genau richtig mit Grip ohne Ende, gern auch zart mit der Handkante.
Die Positionsmarkierung ist echt gut gemacht. Sie sieht in Natura aus, wie etwas, was so aussehen soll. Das wirkt gar nicht aufgesetzt. Einfach ein Loch mit gerundeter Kante ist eine richtig gute Idee, denn diese Markierung ist immer zu sehen.
(Wer will, kann da noch was im passenden Durchmesser einarbeiten.)
Die Durchdachtheit (für zwei Teile!) geht noch weiter:
Die Madenschraube ist an ihrer Klemmseite flach mit kleinem Ring. Danke!
Spitze Madenschrauben wackeln gern wegen der Punktauflage, dann werden sie fester angezogen und die Split-Achse macht ihrem Namen alle Ehre.
Wer bei der Montage auf den Verlauf der Kerbe achtet, weiß, ob er die Hälften der Achse zusammendrücken kann oder nicht. Mit etwas Glück können die Schrauben möglichst dicht am Schlitz positioniert werden, das vermindert ebenfalls die Bruchgefahr.
Mein Tip: Zum Festziehen die kurze Seite des Imbus (nicht dabei, klar) greifen. Bei gefühlvoller Handhabung meldet der Daumen ganz gut zurück, wann es mit der Kraft wirklich losgeht. Für den sicheren Halt reicht die Methode allemal.
In drei Stufen angezogen - mit zwischendurch vorsichtigem Wackeln zum Ausrichten auf den Achsen - haben die Knöpfe einen schönen Rundlauf.
Für den Preis gibt es also was richtig gutes.
Nun sieht die Gitarre auch an der Stelle hochwertig aus.