Kurze Version:
Das Pedal werkelt in meinem Setup wie gewünscht. Es sorgt für weitere Zerrstufen ohne meinen Gitarrensound großartig zu verfälschen (und wenn es dies doch tut, dann so, dass es mir gefällt). Die Regelwege sind alle gut gewählt. Viele verschiedene Sounds lassen sich recht schnell einstellen. Auch die verschiedenen Modes über den Miniswitch bringen schnell gute Ergebnisse. Das Pedal reagiert auch sehr gut auf das Volumepoti meiner Gitarren. Die Verarbeitung wirkt sehr gut. Lediglich dass alles so "Mini" ist, lässt das Einstellen manchmal etwas fummelig werden. Das nehme ich aber bei den wirklich tollen Sounds gerne in Kauf. Das Duke of Tone bleibt.
Lange Version:
ich suchte ein weiteres Pedal zum stacken. Ausgangslage ist ein Carl Martin Plexiranger (nur Boost-Seite) der in einen Bogner Ecstasy Blue Mini geht. Verzerrung ist (noch) moderat. Für eine weitere (stärkere) Zerrstufe kommt danach das Victory Kraken Pedal. Das Kraken an sich ist sehr gut, allerdings im Gefecht etwas umständlich, weil ich den Ecstasy bei Gebrauch des Kraken ausschalten muss (persönlicher Geschmack). Meistens spiele ich Singlecoil-Gitarren in einen VC35 von Victory über eine 4x12 mit Mischbestückung (V-Type und Orig-speaker)
Benötigt wird also ein Pedal, welches relativ neutral in Kombination mit dem Plexiranger und dem Ecstasy eine weitere Zerrstufe ermöglicht.
In die Auswahl gekommen waren:
Wampler Tumnus - In den Bewertungen weitgehend gut bis sehr gut weggekommen. Das kann ich so leider nicht bestätigen. Bereits im ausgeschalteten Zustand wird das Gitarrensignal dumpfer. Die Betätigung des Buffer-Tasters ändert dies zwar ein wenig, aber keineswegs in einer akzeptablen Weise. Damit ist dieses Pedal in meinem Setup unbrauchbar. Die Verarbeitung ist jedoch gut.
JHS Morning Glory V4 - in der "Normal-"Stellung (blau, oder Low-Gain) wirklich sehr gut zwischen Plexiranger und Ecstasy. Das Signal wird über einen weiten Regelweg dichter und (bis zu einem gewissen Grad) lauter - je nach Einstellung. Gefällt mir sehr gut. Die Schattenseite ist jedoch, dass die "Hot"-Einstellung (mehr Gain) für mich leider garnicht so gut funktioniert. Hier driftet das Signal in eher Fuzzartige Gefilde. Das bekommt mein Carcosa besser hin. Aber in der "Normal"-Stellung des Pedals lassen sich viele wirklich tolle Sounds recht einfach erreichen.
Die Verarbeitung wirkt tadellos und das Erscheinungsbild gefällt mir unglaublich gut.
ABER
Das Morning Glory wurde in meinem Setup von dem MXR Duke of Tone übertroffen. Hätte ich den Duke of Tone nicht im direkten Vergleich hier gehabt, wäre ich mit dem Morning Glory Glücklich geworden. Der "Hot"-Mode hätte irgendwann bestimmt auch noch Verwendung gefunden.
MXR Duke of Tone - Dieses Pedal hatte ich eigentlich nur wegen dieses Hypes des "Originals" mit in den Vergleich mit einbezogen. Außerdem mag ich diese ganz schmalen Pedale nicht so sehr.
ABER
Das Duke of Tone hat mich auf ganzer Linie überrascht. Vor dem Ecstasy macht es eine richtig gute Figur und boostet wie gewünscht. Die Verzerrung wird dichter und schmatziger, wenn auch nicht ganz so gut wie das Morning Glory. Allerdings lassen sich die verschiedenen Modes (OD, Clean und Dist) wesentlich gewinnbringender einbringen. Und dies nur mit umlegen des Miniswitches.
Bei mir werkelt das Duke of Tone aber am Ende der Zerrerkette - also HINTER meinem geliebten Ecstasy. Hier bietet das DoT genau das was ich gesucht habe. Es wird bei der Zerre noch eine Schippe drauf gelegt und das Signal wird lauter. Dies alles mehr oder weniger ohne den eigentlichen Klangs meines Setups zu verändern. Auch die Regelwege sind gut gewählt und lassen eine große Bandbreite unterschiedlicher und brauchbarer Sounds zu. Und als ob dies alles nicht schon genug sei, klingt das DoT auch ohne die beiden anderen Zerrer wirklich gut.
Hätte ich nicht gedacht, aber das Duke of Tone bleibt.
Da drücke ich bei den nahbeieinanderliegenden Minimini-Reglern, die das Betätigen der Potis etwas fummelig machen gerne beide Augen zu.