Wenn man direkt vor einer DAW sitzt, ist die Steuerung mit einem Controller leicht. Für Instrumentalisten hingegen sind die üblichen Konzepte oft nicht sinnvoll, da man für jeden Bedienungsvorgang das Instrument absetzen muss. Der Nektar Pacer ermöglicht eine komplexe Fernsteuerung in Form eines Pedalboards, mit dem Gitarristen, Bassisten u.a. Musiker ihr MIDI-Equipment oder eine DAW "per pedes" bedienen können. Mit den Fußschaltern lassen sich digitale Amps, aber auch analoge Verstärker sowie MIDI-fähige Effektgeräte umschalten, Parameter mit zusätzlichen Schwellerpedalen steuern und die Transportfunktionen von Software im Rechner bedienen. Die mitgelieferten Presets machen den Einstieg leicht, Profis können sich ihre Setups komplett selbst programmieren.
Der Pacer besitzt 11 Fußtaster, die vorkonfigurierte Funktionen auslösen, aber auch vom Anwender programmiert werden können. Zur Erweiterung lassen sich zwei Fußregler und bis zu vier Fußschalter anschließen. Das Gerät speichert 24 Presets. Mit einem Preset-Aufruf werden maximal 16 Steuervorgänge ausgelöst und ein Fußtaster kann bis zu 6 Funktionen parallel steuern. Die Steuerbefehle werden über MIDI und USB ausgegeben, außerdem gibt es vier Relay-Ausgänge, mit denen sich Amp-Kanäle oder Effekte in einem Verstärker schalten lassen. Werksseitig sind Presets für gängiges Equipment wie Kemper Profiler, Helix, POD Pro, Axe FX oder Avid Eleven integriert. Über die Nektar-eigene DAW-Integration lassen sich die Sequenzer Bitwig, Cubase, GarageBand, Logic, Nuendo, Reason, Reaper und Studio One zuverlässig einbinden.
Der Nektar Pacer richtet sich in erster Linie an Gitarristen und Bassisten, denen einerseits die Arbeitsweise mit einem Pedalboard vertraut ist und die andererseits mit den Relay-Ausgängen neben ihren MIDI-steuerbaren Geräten auch ihre favorisierten Analog-Verstärker bedienen können. Aber auch andere Musiker mit Saiten- oder Blasinstrumenten und sogar Vokalisten, die ihr digitales Recordingequipment nahtlos während des Spielens oder von einer Aufnahmekabine aus steuern wollen, können mit dem Pacer ihre DAW ohne fremde Hilfe fernbedienen und so in Ruhe konzentriert arbeiten. Durch die freie Programmierbarkeit lassen sich die Fußtaster entsprechend der individuellen Anforderungen an viele Anwendungssituation problemlos anpassen.
Die kalifornische Firma Nektar Technology Inc. hat es sich seit ihrer Gründung im Jahr 2009 zur Aufgabe gemacht, transparente und intuitive Controller herzustellen, mit denen sich Musiksoftware so steuern und bedienen lässt, als handele es sich dabei um Hardware. 2012 wurde das legendäre USB-MIDI-Controller-Keyboard Panorama P4 eingeführt, das die Software Propellerhead Reason unterstützt. Eine tiefe Integration in Reason ermöglichte es hier Nutzern erstmals, sich beim Workflow vollständig vom Computer zu lösen. 2013 folgten Panorama P1 und P6 mit Unterstützung für Steinberg Cubase. Im selben Jahr erblickte der Impact LX49 das Licht der Welt, der die Integration in gleich 10 verschiedene DAWs ermöglicht. Weitere signifikante Produkte des Herstellers sind der MIDIFLEX 4, ein USB-Interface mit Merge- und Splitfunktionen, der Pacer, ein MIDI-Fuß-Controller, und der Bolt, ein virtueller Harmonics-Synthesizer mit eigenem Klangcharakter.
Moderne Setups sind oft eine MIschung aus Modeling-Amp, (MIDI)-Effektgerät und analogem Verstärker, je nach den persönlichen Vorlieben. Sowohl auf der Bühne als auch im Studio oder Probenraum können mit dem Pacer die Abläufe vereinfacht und beschleunigt werden. Die Presets eines Digital-Amps oder Multieffektgerätes lassen sich in der Reihenfolge der Songs umschalten und selbst das Tremolo des Vintage-Verstärkers kann vom gleichen Board aus aktiviert werden. Mit einem zusätzlichen Fußregler können sogar Phaser und Wah aus dem Effektgerät bzw. eine Emulation im Rechner gesteuert werden. Für eine Aufnahme-Session ist auch die Transportsteuerung sowie die Track-Umschaltung einer DAW möglich. Das ermöglicht nicht nur Einzelkünstlern stress- und unterbrechungsfreies Arbeiten, sondern lässt auch bei der Bandprobe den Fokus auf dem Eigentlichen bleiben: der Musik.