Um einen möglichst breiten Einsatz-Nutzen gewährleisten zu können, spendieren die meisten Hersteller ihren Akustik-Verstärkern mindestens zwei separate Kanäle und speziell angepasste Eingangsstufen.
Gitarren mit einem passiven Piezo-Pickup oder einem passiven magnetischen Tonabnehmer benötigen einen hochohmigen Eingang, um optimal zu arbeiten. Gitarren, die mit einem aktiven Pickup-System ausgestattet sind, funktionieren hingegen an einem niederohmigen Eingang am besten. Optimal ist die Möglichkeit, den Eingang mithilfe eines Aktiv/Passiv-Schalters (oder ähnlich) an die Bedürfnisse der jeweiligen Signalquelle anpassen zu können. Eine Absenkung des Eingangssignal (ca. -20 dB ) sorgt dafür, dass auch Gitarren mit hochtourigen, aktiven Preamp-Systemen optimal (verzerrungsfrei) verstärkt werden. Auf der anderen Seite garantiert das Setting für passive Tonabnehmer dafür, dass auch die mit einem ausreichend kräftigen Pegel ausgestattet werden.
Die im Allgemeinen als XLR-Buchse ausgeführten symmetrischen Eingänge sind speziell auf den Einsatz mit Mikrofonen abgestimmt. Für einen optimalen Support aller gängigen Mikrofontypen bieten viele Amps eine (schaltbare) Phantomspeisung. Ein eigenständiger Kanal mit spezieller Line-/Mikrofon-Eingangsstufe unterstützt nicht nur den Anschluss von Gitarren, die mit integrierten Mikros bzw. über ein externes Mikrofon abgenommen werden. Auch Singer-Songwriter beispielsweise bekommen die Möglichkeit, sich in kleinen Clubs ohne zusätzlichen Equipment-Aufwand Gehör zu verschaffen – und sich gleichzeitig über den zweiten Kanal auf der Gitarre zu begleiten.
Damit ein möglichst flexibles Arbeiten mit mehrkanaligen Amps gewährleistet ist, sollten mindestens zwei der angebotenen Kanäle über separate Klangregelungen verfügen. Standard ist eine jeweils dreibandige Variante mit Reglern für Bass, Mitten und Höhen.
Weitere Anwendungsszenarien lassen sich mit Amps realisieren, die zusätzlich einen Aux-Input zum Anschluss von CD-Playern/Tape-Decks/Drum-Computern etc. bieten.
Wer seinen Amp auch im Studio und auf größeren Bühnen einsetzen will, sollte darauf achten, dass er auf jeden Fall über einen entsprechend ausgelegten Line- bzw. DI-Ausgang verfügt. Symmetrierte Direct-Out-Ausgänge (Balanced Out) liefern ein Signal, das sich ideal zur direkten Weiterverarbeitung in einem Mischpult/Aufnahmegerät eignet.
Professionell ausgestattete Amps bieten häufig die Wahl zwischen einem Pre- bzw. Post- EQ-Zustand. Mit dem Pre/Post-Schalter (meistens heißt er auch so) in der „Pre"-Position erhält der Ausgang sein Signal direkt vom Eingangspuffer-Verstärker des Preamps. Da das Signal vor dem Pre/Gain-Regler und dem EQ abgegriffen wird, bietet es ein optimales Lautstärke/Nebengeräusch-Verhältnis bei geringstmöglicher klanglicher Verfärbung. Die meisten PA-Verleihfirmen und Studios bevorzugen diese Einstellung, da der Musiker den Bühnensound am Amp verändern kann, ohne dass das Direktsignal davon beeinflusst wird.
Mit dem Pre/Post-Schalter in der Post-Stellung wird das Direct-Out-Signal hinter der EQ-Sektion abgegriffen. In dieser Einstellung hat der Musiker die Möglichkeit, den Klang des Direct-Out Sounds aktiv zu beeinflussen.
TIPP: Da die Bezeichnungen für Line-/DI-Outs von Hersteller zu Hersteller variieren, empfiehlt sich ein Blick in die jeweilige Bedienungsanleitung, die bei den meisten Hersteller auf der Website zum Download bereit steht.