Bei einem Instrument – egal welches – sollte letztendlich immer der gewünschte Klang ein sehr wichtiges Kaufkriterium sein. Wie wir bereits gesehen haben, gibt es bei den Digitalpianos einen direkten Zusammenhang zwischen Klangqualität und Preis, wobei heutzutage schon der Mindeststandard auf einem guten Level ist und Du als Einsteiger oder Hobbymusiker davon ausgehen kannst, dass der Klang auch eines preisgünstigen E-Pianos auf jeden Fall akzeptabel ist.
Eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Digitalpianos ist der Klaviersound. Hier verwenden verschiedene Hersteller unterschiedliche Möglichkeiten, um möglichst authentisch an ein akustisches Klavier heranzukommen.
Die häufigste Methode ist das Sampling, also die Aufnahme jeder Taste bei unterschiedlichem Anschlag eines Flügels. Jeder Ton hat hierzu Obertöne, die beim Spielen mit angeregt werden, sowie Resonanzen der Saiten usw … In hochwertigen Modellen werden diese Nebengeräusche und Resonanzen mit aufgenommen und vermitteln somit den Charakter eines echten Klaviers. Eine weitere Möglichkeit ist, diese Sampling-Technik mit einer Klangsynthese zu verbinden / zu verändern. Dieses Konzept beruht auf den physikalischen Veränderungen eines Instrumentes, die mithilfe eines mathematischen Modells ermittelt werden, man spricht von physical modeling.
Neben einer hochwertigen Simulation des Klavierklangs stehen oftmals noch mehrere Sounds oder technische Möglichkeiten zur Verfügung. Zum Standard zählen hier mittlerweile Sounds wie Orgel-, Cembalo-, Vibraphon- oder Streicherklänge.
Einige Digitalpianos verfügen über integrierte elektronische Effekte, wie z. B. Echo, Hall oder Chorus. Instrumente mit elektronischen Orgelklängen haben manchmal den Klangeffekt eines rotierenden Leslie-Lautsprechers (Leslie-Effekt). Bei all diesen Effekten müssen man einkalkulieren, dass unter Umständen die Qualität der ursprünglichen Klänge (Basic Sounds) aus Kompromissgründen durch die Einbeziehung dieser Effekte leidet. Vielleicht handelt es sich dabei um Effekte, die man überhaupt nicht benötigt. Als Profi wirst Du mit Sicherheit Deine eigenen zugeschalteten Effektprozessoren einsetzen, die im Allgemeinen zu wesentlich besseren Ergebnissen führen. Auf der anderen Seite können integrierte Effekte die Klangeigenschaften bereichern, indem andere Klangfärbungen/-nuancen möglich werden. Manche Musiker haben auch einfach nur Spaß daran, verschiedene Effekte auszuprobieren und einzusetzen. Es gibt die vielfältigsten Möglichkeiten, Klangeffekte einzusetzen. Letztendlich ist immer das wichtig, was Du für die Realisierung Deiner eigenen Klangvorstellungen benötigst.