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9. Trommeln stimmen

Nach dem Aufziehen des neuen Fells geht es an das Tuning. In diesem Ratgeber soll es um das Erreichen eines vielseitigen Rock- und Popmusiktauglichen Drumsounds gehen, welchen ihr nach Belieben in verschiedene Richtungen verändern und an eure persönlichen Vorlieben anpassen könnt. Bedenkt dabei aber, dass es mehr als eine Methode des Tunings gibt.

Tipp: Sucht euch Vorbilder für euren Drumsound. Bedenkt aber immer, dass jede aufgenommene Trommel immer auch das Produkt des Raumes, der Aufnahmetechnik und nicht zuletzt des Mixes ist. Versucht also, eine realistische Klangvorstellung von eurem natürlichen Sound in eurem Raum zu entwickeln.

Die Stimmung der Snaredrum

Anders als oft vermutet, ist das Erreichen eines guten Snaredrumsounds nicht unbedingt vom Preis der jeweiligen Trommeln abhängig. Bereits mit einer günstigen Snare könnt ihr professionelle Klänge hinbekommen. Es ist klug, beim Resonanzfell zu beginnen, denn dann könnt ihr euch ganz dem Schlagfell und damit dem grundsätzlichen Klangcharakter widmen, ohne die Trommel ständig umdrehen zu müssen.

Die meisten Spezialisten und auch Drumtechs werden euch eine sehr harte Spannung des Snaredrum-Resonanzfells empfehlen. Anders als bei Toms, fungiert dieses nämlich in erster Linie als konkrete Auflagefläche für den Snareteppich. Ein stramm gespanntes Resonanzfell ermöglicht zudem eine sehr sensible Ansprache. Durch das schnelle Einschwingen sorgt es auch für einen kontrollierten, kompakten Sound. So, wie man eine Snaredrum meistens hören möchte.

Beim Snaredrum-Schlagfell könnt ihr ähnlich vorgehen. Oft ist die Snaredrum das am höchsten gestimmte Instrument im Set, ihr solltet also tendenziell zunächst mit höheren Fellspannungen arbeiten. Zieht die Stimmschrauben über Kreuz an und klopft mit dem Stimmschlüssel zwei bis drei Zentimeter von der jeweiligen Spannschraube entfernt auf das Fell. So könnt ihr hören, ob das Fell an allen Stellen eine zumindest ähnliche Spannung besitzt. Der Gesamtsound wird dann voller und sauberer klingen. Grobe Unterschiede begünstigen unsaubere Obertöne und einen dünnen Klang.

Apropos Obertöne: Jede Trommel produziert einen natürlichen Ausklang (Sustain, Decay). Das mögen nicht alle, speziell in modernen Musikstilen ist ein trockener Snaresound von Vorteil. Greift hierfür einfach zu Dämpfungsprodukten eurer Wahl. Um den Grad der Dämpfung heraus zu finden, könnt ihr auch einfach einen Finger nehmen, auf das Fell legen und die Trommel dann anschlagen.

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Die Stimmung der Bassdrum

Für einen druckvollen, kontrollierten Bassdrum-Sound, wie er in Rock, Pop, Funk, HipHop und vielen anderen Stilen funktioniert, müsst ihr gar nicht so viel machen. Die Hauptzutat für diesen Sound ist nämlich nicht unbedingt eine perfekte Stimmung, sondern ein Kissen im Bassdrum-Kessel und ein kleines, etwa vier bis sechs Zoll messendes Loch im Resonanzfell. Das Kissen verkürzt den Ausklang der Trommel und sorgt für ein kontrolliertes Spielgefühl. Eine ähnliche Funktion erfüllt auch das Luftloch, denn es ermöglicht das schnelle Entweichen der Luft aus dem Inneren des Kessels. Außerdem könnt ihr eure Bassdrum so einfacher mit einem Mikrofon abnehmen.

Spannt das Schlagfell eurer Bassdrum so, dass es gleichmäßig vom Spannreifen heruntergedrückt wird. Für eine tiefe, Attackbetonte Stimmung solltet ihr das Fell nur wenig anziehen, mittigere, tonalere Sounds erhaltet ihr mit einer etwas höheren Spannung. Das Resonanzfell könnt ihr ähnlich behandeln. Je weniger Dämpfung ihr verwendet und je kleiner das Resonanzfellloch ist, desto „boomiger“ wird eure Bassdrum klingen. Auch eure Spieltechnik und die Frage, ob ihr den Bassdrumbeater nach dem Anschlag am Fell belasst oder zurück schwingen lasst, wirkt sich dann deutlicher aus.

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Die Stimmung der Toms und Floortoms

Beim Tuning eurer Toms geht ihr prinzipiell genau so vor wie bei den anderen Trommeln des Sets. Da Toms allgemein einen tonaleren Klang haben als Snares und Bassdrums und oft auch länger ausklingen, ist es jedoch wichtig, auf die Tuning-Grundlagen zu achten. Dazu gehört, dass die Spannreifen den Fellkragen möglichst gleichmäßig herunterdrücken. Ansonsten bekommt ihr schnell unschöne Obertöne.

Wenn ihr mehr als zwei Toms habt, solltet ihr euch überlegen, wie tief beziehungsweise hoch euer größtes und euer kleinstes Tom klingen sollen. Dann habt ihr einen guten Anhaltspunkt, was die dazwischen liegenden Toms tun sollen.

Ein guter Weg ist, wie bei der Snaredrum, mit dem Resonanzfell zu starten. Viele Drummer mögen es bei Racktoms, wenn das Fell jeweils etwas höher gestimmt ist als das Schlagfell. Dadurch fällt der Ton nach dem Anschlag etwas ab und klingt zudem ein bisschen kontrollierter. Der Stimmprozess gestaltet sich dann recht einfach. Zieht die Stimmschrauben über Kreuz in Vierteldrehungs-Schritten an. Lasst euch nicht von Stimmschrauben irritieren, die zunächst schon fest gegriffen haben, dann aber wieder locker werden. Das ist ganz normal, schließlich drücken die anderen den Spannreifen herunter. Dreht dann einfach weiter, bis die Schraube wieder greift und schließt den Prozess ab. Stimmt die Resonanzfelle auf einen sauberen, tonalen Ausklang.

Wendet euch dann dem Schlagfell zu. Hier geht ihr exakt identisch vor. Wenn ihr nur ein Racktom und ein Floortom habt, kann es ratsam sein, beide Trommeln an ihre Spielposition zu hängen und quasi zusammen zu stimmen. Euch ist der Ausklang der Toms zu lang und dominant? Schnappt euch dann einfach Gaffa-Tape oder guckt euch bei den Dämpfprodukten für Toms um.

Tipp: Stimmt mit den Ohren und nicht so sehr „nach Vorschrift“. Nehmt dazu in die eine Hand den Stimmschlüssel, in die andere einen Drumstick. Geht nicht zu langsam vor und kontrolliert eure Fortschritte immer wieder, indem ihr die Trommel anspielt. Viele Drummer schwören auch auf Stimmhilfen wie den TuneBot von Overtone Labs. Das Gerät kann sowohl messen, welche Tonhöhe an den jeweiligen Stimmschrauben anliegt, als auch die Gesamttonhöhe eurer Trommel erkennen.

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