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4. Snare

Den wohl entscheidendsten Einfluss auf den Klang (nicht nur des Drumsets selbst, sondern der gesamten Band oder Formation) hat mit Sicherheit die Snare. Sie wird traditionell auch „kleine Trommel“ oder „Konzerttrommel“ genannt. Ihr Name leitet sich von dem durch einen Spiralteppich erzeugten Schnarrgeräusch ab, das einen eigenen, besonders charakteristischen Klang erzeugt. Der Spiralteppich wird mittels einer justierbaren Mechanik unter dem Resonanzfell gespannt und reagiert unmittelbar mit einem Rasseln, sobald die Trommel angespielt wird. Je nachdem, wie sehr man den Teppich spannt, kann dieses Rasseln sehr trocken und kurz oder sehr ausgedehnt und verwaschen klingen.

Ihr besonderer Klang und auch ihre Position innerhalb des Sets machen die Snare zur Zentrale des ganzen Drumsets. Der Schlag auf die Snare hebt sich innerhalb einer Band immer aus dem Klangbild heraus und hat so etwas wie eine Signalwirkung, die Stimmung der Snare wirkt sich somit auch unmittelbar auf den Charakter eines Songs aus. Wirbel klingen durch den Spiralteppich auf der Snare anders als auf Toms, mit der Snare lässt sich von sehr feinen Klängen bis zu ultralauten Akzenten ein sehr hoher Dynamikbereich abdecken.

Ob man eine Snare mit einem Metall- oder einem Holzkessel wählt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks im Hinblick auf den Grundklang. Metall-Snares klingen im Allgemeinen heller und präsenter, Holz-Snares wärmer, was aber auch je nach Stimmung und Kesselstärke variiert: Ein sehr dicker Holzkessel kann unter Umständen wesentlich spitzer und durchdringender klingen als beispielsweise ein dünner Aluminiumkessel. Auch die Kesseltiefe hat ihre Bedeutung, sie wird ebenfalls in Zoll angegeben. Es gibt sowohl sehr flache Snares (Piccolo-Modelle), die eher kompakt und griffig klingen, aber auch solche, die so tief wie Hängetoms sind und im Klang einen sogenannten „Bauch“ bringen. Diese eigenen sich besonders für rockige Stile in tieferen Stimmungen.

Für den Einstieg ist es ratsam, eine Snare zu kaufen, die für die persönlichen Vorlieben universell einsetzbar ist. Oft ist es auch so, dass man sein Anfänger Drum-Set verkauft, um sich weiterzuentwickeln oder dem Drumsound eine eigene, neue Richtung zu geben. Eine einmal gekaufte "Spitzensnare" aber behält man oft sein Drummerleben lang.

Neben den unterschiedlichen Kesselkonstruktionen sollten man sein Augenmerk auch auf die Spannreifen und die Kesselhardware richten. Bei ersteren gibt es neben den normalen „flanged hoops“, also geflanschten, auch Gussspannreifen für einen trockenen und lauteren Attack und Holzspannreifen für einen kompakten und wärmeren Sound.

Für das An- und Entspannen des Spiralteppichs ist die sogenannte Teppichabhebung (throw-off) zuständig. Hier sind neben den sehr einfachen Abhebungen an günstigen Instrumenten auch sehr teure und technisch komplexe Modelle erhältlich, die einseitig oder beidseitig die Spannung des Teppichs regulieren. Die Spannung des Snareteppichs ist maßgeblich dafür zuständig, ob eine Snare gut klingt oder nicht. Zu viel Spannung führt zu einem „abgewürgten“ Klang, der Kessel kann dann nicht mehr richtig resonieren, zu lasche Spannung lässt die Snare unpräzise und verwaschen klingen. Hier sollte man also experimentieren. Ein Snareteppich ist, genau wie die Felle auch, ein Verschleißteil, das in regelmäßigen Abständen erneuert werden sollte. Ein weiterer Faktor für die saubere Ansprache sind die sogenannten Snarebeds, dabei handelt es sich um zwei Vertiefungen auf der Resonanzseite der Trommel, die dem Teppich seine Einbettung bieten, sodass die Spiralen absolut eben auf dem resonierenden Teil des Felles aufliegen.

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