Die Große Trommel, neudeutsch auch Bassdrum genannt, ist das größte Instrument im Schlagzeug-Set. Sie hat eine ähnlich wichtige Funktion wie die Snare, weil sie in den meisten Fällen den Beat vorgibt. Von ihr gehen die soliden, tiefen Grundtöne aus, die in Kombination mit dem Bass den Rhythmus erst zum Groove werden lassen. Die Größe der Basstrommel kann unterschiedlich ausfallen. Bei Jazz-Schlagzeugern sieht man oft Drumkessel, die kaum größer als Standtoms sind. Im Rockbereich dominieren eher Größen ab 22’’ (Zoll) aufwärts.
An den Seiten der Bass-Drum befinden sich einstellbare Füße. Sie sollten stabil gebaut sein, weil sie den Druck der Fußmaschinenschläge aushalten und dazu das Gewicht der Hängetoms tragen müssen, denn in der Regel finden wir oben auf der Bassdrum auch noch den Einschub für die Hängetom-Halterung. Ausnahme: Der Drummer verwendet ein Rack-System oder befestigt seine Toms an den Beckenständern.
Das Schlagfell befindet sich an der Seite des Drummers, wo auch die Fußmaschine am unteren Rand des Spannreifens angeklemmt ist. An der Vorderseite ist das Resonanzfell eingespannt. Im Rockbereich ist dieses Fell meist mit einer kreisrunden Öffnung versehen. Außerdem ist es üblich, in die Bassdrum Dämpfungsmaterial einzulegen, etwa Decken, Schaumgummi oder Ähnliches. Aber wieso werden solche aufwändigen Dämpfungsmaßnahmen durchgeführt, die Trommel soll doch klingen?
Nun, in ihrer „naturbelassenen“ Form, also mit unversehrtem Resonanzfell und unbedämpft, wird der Klang in einer so großen Luftsäule leicht mulmig und hallig. Durch eine gezielte Bedämpfung bleibt der Sound kontrollierbar, direkt und knackig, so wie man es heute auch von vielen Aufnahmen kennt. Allerdings kann man diese Bedämpfung nicht pauschal vornehmen oder beliebig riesige Löcher in das Resonanzfell schneiden. Wichtig ist, die Bassdrum Schritt für Schritt nach den persönlichen Vorstellungen des Drummers und dem Klang des Raumes abzustimmen, in dem das Schlagzeug steht. Denn zu viel Dämpfung macht aus der Basstrommel einen Pappkarton. Die heute in den meisten Fällen bereits ab Werk montierten vorgedämpften Felle helfen dabei, dem Ideal eines rockigen Bassdrumklangs schneller nahezukommen.
Die Bassdrum ist eines der wenigen Instrumente, das am Drumset ausschließlich mit dem Fuß bespielt wird. Um den Drum-Schlägel (Beater) in einer optimalen Position vor dem Schlagfell zu positionieren und einen entsprechenden Schlag auszuführen, ist eine spezielle Mechanik erforderlich, die als Fußmaschine bezeichnet wird. Standardmodelle, die den ersten Sets beigelegt werden, sind durchschnittlich leichtgängig, haben eine ordentliche Kugellagerung und einen nicht zu harten Kicksound. Der Schlägel wird per Zahnkette (wie beim Fahrrad) oder per Kunststoffband in Bewegung gesetzt. Ist man später geübter, sollte man ausprobieren, mit welchem Modell sich die Fußtechnik noch weiter optimieren lässt. Aber mit den Einstellmöglichkeiten einer guten Einsteiger-Fußmaschine kommt man zu Beginn schon recht weit, sodass die Anschaffung eines besseren Pedals in den meisten Fällen noch einige Zeit warten kann. Meist ist auch der Schlägel austauschbar, verschieden harte Materialien erzeugen jeweils unterschiedliche Sounds.
Wer geübter ist oder sich für härtere Stile wie Metal interessiert, kommt nicht um eine Doppelfußmaschine herum. Mit ihr lassen sich schnelle Figuren an einer einzigen Trommel spielen, für die man sonst zwei Bassdrums bräuchte. Einige Hersteller bieten auch Erweiterungssets für das einfache Drumpedal an. So kann man es später leicht auf ein Doppelpedal umrüsten, ohne sein Einzelpedal in der Ecke verstauben zu lassen. Bei Doppelfußmaschinen sind in den letzen Jahren vor allem Maschinen mit einer starren Verbindung (Direct Drive) als Übertragung zwischen Pedal und Beater anstelle der üblichen Kette auf dem Vormarsch.