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8. Das Einstellen der Oktavreinheit

Wer kennt nicht das Problem, dass die Gitarre oder der Bass trotz korrektem Stimmen mit dem Stimmgerät gerade in den höheren Lagen schräg und unangenehm klingt. Ein Problem, für das man im Allgemeinen zwei Hauptursachen verantwortlich machen kann: alte Saiten oder eine nicht korrekt eingestellte Oktavreinheit – oder beides.

Die Problematik

Auch die tatsächliche Länge der Saite spielt beim Einstellen der Gitarre eine Rolle, und zwar wenn es um die Oktavreinheit geht. Jede Gitarrensaite wird beim Greifen im 12. Bund „halbiert“ und ertönt hier als vermeintlich perfekte Oktave zur Leersaite. Tatsächlich beeinflusst aber die Dehnung der Saite auf dem Weg zum Bundstäbchen dieses Phänomen und kann die Intonation in den hohen Lagen negativ beeinflussen.

Die Lösung

Um eine perfekte Oktavreinheit zu garantieren, vergleicht ihr die Leersaite (oder noch besser das Flageolett im 12. Bund) mit dem tatsächlich gegriffenen Ton im 12. Bund einer Saite. Hierzu könnt ihr euren Ohren vertrauen oder ein Stimmgerät verwenden. Die meisten Brücken verfügen über separat einstellbare Saitenreiter zum Nachjustieren der Saitenlänge oder lassen sich pro Saitenpaar bzw. als ganzes bewegen.

Ist der gegriffene Ton im Vergleich zur Leersaite/Flageolett zu hoch, muss der der Saitenreiter nach hinten wandern um die Saite zu verlängern. Ist der gegriffene Ton im 12. Bund zu tief, muss der Saitenreiter nach vorne wandern um die Saite verkürzen. Und vergesst nicht nach jeder Saitenreiterbewegung die Leersaite neu zu stimmen!

TIPP

Baubedingt ist bei einer Gitarre, trotz intensiver und korrekter Einstellarbeit, nur schwerlich ein absolut perfektes Ergebnis zu erzielen. Gerade die G-Saite kann den beflissenen Einsteller vor einige Probleme stellen. Das Ereignis: Man stellt die Oktavreinheit der G-Saite wie beschrieben ein und kontrolliert abschließend die Stimmung des 12. Bunds und des Flageolett-Tons – alles o.k.!

Checkt man jetzt mit seinem Tuner die erste Lage (1. Bund G-Saite = G#), wird man in den meisten Fällen feststellen, dass die Stimmung dieses Tons leicht nach oben abweicht. Aber keine Angst, das ist vollkommen normal, und wenn sich die Abweichung innerhalb eines Toleranzbereichs von wenigen Cent bewegt, auch noch zu ertragen. Je weiter man sich auf dem Griffbrett nach oben arbeitet, desto mehr nimmt die Abweichung wieder ab. Liegt die Differenz höher, bleibt dem ehrgeizigen Einsteller nur eines übrig: Es muss ein Kompromiss gefunden werden, bei dem die Stimmung des Tons im 12. Bund und der Note im 1. Bund so aufeinander abgestimmt werden, dass beide im erträglichen Bereich rangieren.

Schlussendlich: es ist ganz normal, dass manche Töne etwas nach oben hin abweichen, da eine Gitarre - wie beim Klavier - eine temperierte und keine reine Stimmung hat. Eine absolut reine Stimmung würde für uns in diesem Sinn sogar eher unangenehm klingen.

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