Die meisten professionellen Musiker haben immer ein elektronisches Stimmgerät zur Hand, allerdings ist es nicht immer einfach, einen ruhigen Ort zum Stimmen des Instruments zu finden. Hier kann ein chromatischer Tuner wirklich helfen - vor allem in einem professionellen Umfeld, wo Zeit ein entscheidender Faktor ist. Chromatische Tuner unterscheiden sich deutlich von einfachen Gitarren-Tunern. Chromatische Stimmgeräte erkennen die Note, die angespielt wurde und erlauben so eine genaue Anpassung an persönliche Preferenzen. Sie sind jedoch aufgrund des eingebauten Mikrofones empfindlich gegenüber ungewollten Klangquellen. Viele Stimmgeräte haben daher einen Eingang (Klinkenbuchse), um bei elektrisch verstärkten Instrumenten direkt am Ausgang zu messen. Einige Modelle haben auch ein Kontaktmikrofon, welches die Schwingungen des Instrumentes selbst misst, während es mit einer Klemme am Instrument befestigt wurde. Letztlich sind elektronische Stimmgeräte im Gegensatz zur Stimmpfeife, wie sie früher verwendet wurde, nicht nur leichter zu bedienen, sondern auch präziser - und sie lassen auch Sonderstimmungen zu.
Grundsätzlich gibt es derzeit vier verschiedene Arten von elektronischen Tunern auf dem Markt, die jeweils Vor- und Nachteile haben:
Kleine Taschentuner: Sehr kleine kostengünstige Geräte für die Hosentasche oder für den Gitarrenkoffer. Sie haben meist ein eingebautes Mikrofon und ein Klinkenbuchse zum Anschluss von elektronisch verstärkten Instrumenten. Die Anzeige reicht für den privaten Gebrauch, bei problematischen Lichtverhältnissen (OnStage etc.) ist die Darstellung nicht optimal. Bei der Genauigkeit reichen solche Geräte für das tägliche Üben oder für den Hausgebrauch durchaus. Beim Abgleich der Stimmung im Ensemble mit mehreren Instrumenten sollte man jedoch von solchen kleinen Helfern nicht zu viel erwarten.
Bodentuner: Im Prinzip haben Bodentuner die gleiche Funktion wie die kleinen Geräte für die Tasche - sogar die Schaltung ist meist identisch. Allerdings sind sie für den harten Einsatz auf der Bühne optimiert. Ein stabiles Gehäuse, Fußtaster und ein gut ablesbares Display meist mit LEDs gewährleisten, dass der Musiker in Stimmung bleibt. Bodentuner haben einen echten Hardware Bypass - das Signal wird im deaktiviertem Zustand unangetastet durch das Gerät geleitet. Im aktiviertem Zustand wird der Ausgang einfach STUMM geschaltet, so werden Stimmorgien nicht über die PA übertragen.
Racktuner: so ähnlich wie die Bodentuner unterscheiden sich Racktuner hauptsächlich in der Bauweise von ihren kleinen Geschwistern. Ein echter Hardware Bypass (möglichst über Fußschalter fernbedienbar) ist ebenso Pflcht, wie eine deutlich ablesbare Anzeige. Hier liegen die Vorzüge: Aufgrund der Breite des Gerätes ist hier eine differenzierte Darstellung möglich. Dadurch wird ähnlich wie bei einem analogen Anzeigeelement eine höhere Genauigkeit erreicht. Zusätzliche Eingänge an der Frontseite erleichtern das Stimmen von Instrumenten, die nicht fest im Setup integriert sind. Viele Racktuner beherbergen noch zusätzliche Funktionen wie Stobe-Anzeige, Metronom, Rackbeleuchtung usw.
Cliptuner: Diese Tuner werden in der Regel an die Kopfplatte des Instruments geclippt. Clipptuner benötigen für den Messvorgang kein Kabel, sie messen die Schwingungen mit einem Kontaktmikrofon direkt am Instrument. Die Geräte sind sehr klein und leicht und können auch während des Spielens am Instrument aktiv bleiben. So ist man ständig darüber informiert, ob die Stimmung noch passt.