Das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Mischpultes ist die Anzahl und Art der Kanäle. Unterschieden werden einmal Mono- und Stereokanäle. Aus der Anzahl der Kanäle ergibt sich die Menge der zur Verfügung stehenden Eingänge. Ein Monokanal (oft auch als Mikrofonkanal bezeichnet) hat einen Eingang, ein Stereokanal hat zwei Eingänge (rechts und links). Ein Kanal hat als Grundausstattung zumindest einen Regler für den Pegel (Volume), in der Regel sind pro Kanal zusätzliche Regler für die Pegelanpassung (Gain), für die Klangeinstellung (EQ), für die räumliche Aufteilung (Pan bzw. Balance) sowie (je nach Ausstattung der einzelnen Modelle) Schalter für Vorhörfunktion (PFL), Schalter für Phantomspeisung, Schalter für die Zuordnung von Subgruppen, Schalter für Filter usw. vorhanden. Ausstattungsmerkmal der Kanäle ist außerdem die Art der Eingänge (XLR, Klinke (symmetrisch oder unsymmetrisch), Cinch usw.) und das Vorhandensein eines Einschleifweges für externe Effekte.
Jede Signalquelle (Mikrofone, Instrumente, Tapes usw.) sollte einen eigenen Mischpultkanal spendiert bekommen. Für mögliche Erweiterungen der Band bzw. der Anwendungen sollte möglichst auch noch an eine Reserve gedacht werden.
Ein Mischpult besteht aus mehreren Kanälen und der Mastersektion. Alle Signale von den einzelnen Kanälen werden in der Mastersektion in ein Stereosignal (bei Subgruppen in mehrere Untergruppen) zusammengemischt. Subgruppen lassen weiteren Spielraum für Einstellungen und Effekte zu. Subgruppen können zum Gesamtmix hinzugefügt, aber auch für Monitormix, Recordingmix usw. unabhängig vom Masterausgang verwendet werden. In der Mastersektion befindet sich auch meist der Kopfhörerausgang sowie zusätzliche Features wie z. B. ein Equalizer, eine Pegelanzeige oder ein internes Effektgerät.
Jeder Kanal hat meist eine eigene Klangregelung. Doch gerade bei Kleinmischpulten fällt diese Regelung sehr einfach aus. Mal sind es nur 2 (Höhen und Tiefen), mal 3 (zusätzlich Mitten) Band-EQs, doch selten sind diese mit einer Parametrik ausgestattet. Oft helfen auch ein paar Tricks, wie man trotz dieser "Minimalausstattung" recht ordentliche Ergebnisse erzielen kann. Zuerst sollte der Gain-Regler optimal eingestellt werden, damit sich das Rauschverhalten in Grenzen hält. Wenn man nun den Bassbereich mit dem entsprechenden Regler etwas absenkt (die Stimme verliert dabei etwas an Fülle), setzt sich der Mix deutlich besser durch. Hebt man die Mitten an, steigert das ebenfalls die Verständlichkeit (Vorsicht: erhöhtes Feedback-Risiko). Zu hoch eingestellte Mitten und Höhen bergen die Gefahr von Feedback-Pfeifen, bringt der Stimme aber in aller Regel einen silbrigen Glanz. Hier gilt es abzuwägen, wie viel man überhaupt den Frequenzgang verändern sollte. Bei guten Geräten ist unter Umständen gar keine Veränderung nötig. Vor dem ersten Anheben bzw. Absenken sollte man also immer erst alle Klangregler in der neutralen Mittelstellung belassen und hören, ob die Stimme womöglich schon gut klingt.
Oft ist bei Mischpulten in der Mastersektion ein leistungsfähigerer Equalizer für das Summensignal vorhanden. Damit sind Korrekturen im Frequenzverlauf möglich, um auf akustische Gegebenheiten des Raumes (bei Live-Auftritten) angemessen zu reagieren.
Meist eine weitere Buchse entweder pro Monokanal oder/und in der Mastersektion mit einem entsprechenden Regler, der das Einschleifen von externen Effekten ermöglicht, zeigen das Vorhandensein von Effektwegen in einem Mischpult an. Effektwege bereichern die Möglichkeiten der Klangregelung, sind aber nicht für jede Anwendung erforderlich.
Subgruppen schaffen im Live-Einsatz Übersicht für den Tonmeister, der Monitormix kann gleich am selben Mischpult erfolgen und einer Live-Aufnahme steht nichts mehr im Wege. Im Studio bieten Subgruppen weitere Möglichkeiten, Effekte bestimmten Instrumentengruppen bzw. Gesangsspuren usw. beizumischen