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10. Kleines Mixer-Glossar

Auf dieser Seite finden Sie häufig genannte Fachbegriffe zum Thema Kleinmischpulte erklärt.

2-Spur-Maschine

Mit dieser Bezeichnung werden alle Aufnahme-Geräte bezeichnet, die auf mindestens zwei Spuren aufnehmen können (Kassettenrecorder, MD-Recorder, DAT-Recorder, CD-Recorder usw.). An den so genannten Tape-Ins schließt man die Ausgänge der Maschine an, die Tape-Out-Buchsen werden mit den Eingängen der Maschine verbunden. Man kann die Anschlüsse natürlich auch für andere Zwecke benutzen. An Tape-In lässt sich ebenso gut ein CD-Player oder ein Synthesizer anschließen.

Aux-Return

Bezeichnet die Regler und Anschlüsse, die ein Signal führen, das vom Effektgerät zum Mischer geht. Der Aux-Return-Regler bestimmt, wie viel Effekt-Anteile vom Effektgerät zurückgelangen. Der Aux-Return geht direkt auf die Summe und kann je nach Pult auch auf jene Aux-Sends geschaltet werden, die ein Monitor-Signal führen, um die Effekte auch auf Bühnen-Monitoren hören zu können. Die Aux-Return-Anschlüsse verbindet man mit den Ausgängen eines Effektgeräts. Benötigt man nicht alle Aux-Returns, kann man diese als einfache Stereo-Eingänge nutzen. Ebenso kann man die Return-Signale eines Effektgeräts in die normalen Eingänge eines Mischers leiten. Einmal besteht so die Möglichkeit, das Signal noch im Klang zu bearbeiten oder ein Delay beispielsweise mit Hall eines anderen Effektgerätes zu versehen, und man kann es auch über die Aux-Sends auf die Monitore schicken.

Aux-Send

Bezeichnet die Regler und Anschlüsse, die ein Signal führen, das vom Mischer zum Effektgerät geht. Wird auch als Bezeichnung für die Aux-Wege benutzt. Mit dem Aux-Send-Master-Regler wird die Summe aller Kanal-Send-Regler beeinflusst. Dies ermöglicht eine schnelle Korrektur des Effekt-Anteils für alle Kanäle. Die Aux-Send-Anschlüsse verbindet man mit den Eingängen eines Effektgeräts.

Aux-Weg

Dieser erlaubt es, ein schon vorverstärktes Signal aus dem Mischpult herauszuleiten, um es beispielsweise mit einem Effekt zu versehen. Die Aux-Wege sind per Aux-Send von jedem Kanal aus ansprechbar und erlauben es, mehrere Kanäle gleichzeitig mit einem Effekt zu bearbeiten. Eine Art Mischer im Mischer. In der Regel kann man mit einem Poti bestimmen, wie viel Signal-Anteil über den Aux-Weg in das Effektgerät gehen soll, um so die Effektstärke regeln zu können. Wird normalerweise für Hall, Delay oder Chorus genutzt. Über einen Aux-Weg kann aber auch ein Signal für einen Bühnenmonitor abgezweigt werden. Oft finden sich für Aux-Wege auch alternative Bezeichnungen wie Effekt, FLB, Foldback oder Monitor.

Control-Room

Damit werden die Anschlüsse für die Kontroll-Lautsprecher oder Studio-Monitore bezeichnet, über die man alternativ zu einem Kopfhörer Signale abhören kann. Oft sind diese Anschlüsse parallel zum Kopfhörer-Anschluss geschaltet, sodass eine Solo- und PFL-Funktion auch hierauf wirkt. Diese Anschlüsse lassen sich im Live-Betrieb auch für die Beschallung von Nebenräumen mit dem Summensignal heranziehen.

Direct-Out

Wird benutzt, um einzelne Kanäle auf eine Mehrspur-Maschine schicken zu können. Die Direct-Outs werden hinter den Vorverstärkern, aber je nach Hersteller-Philosophie vor oder nach den Equalizern abgegriffen. Manchmal wird dem Anwender eine Umschaltungsmöglichkeit für den Abgreifpunkt gegeben.

EQ /Equalizer

Wird auch als Entzerrer, Klangregelung oder einfach als EQ bezeichnet. Ursprünglich benutzte man Equalizer, um die Schwächen von Mikrofonen auszugleichen, indem man die Frequenzen, die nicht linear übergangen wurden, entsprechend anhob oder absenkte. Im Laufe der Zeit wurden Equalizer immer öfter eingesetzt, um Klänge bewusst zu verändern. Je nach Ausführung verfügen Equalizer über unterschiedlich viele Regler für die einzelnen Frequenzen (siehe auch Parametrik). Equalizer gibt es in zwei wesentlichen Bauformen: grafisch und parametrisch. Grafische EQs besitzen für jede Frequenz einen Regler; je mehr Regler, desto feiner kann man das Signal bearbeiten. Durch die nebeneinander angeordneten Fader kann man sehr einfach sehen, welche Korrekturen vorgenommen wurden. Grafische Equalizer setzt man vornehmlich zur Korrektur von Räumen und Beschallungsanlagen ein, d. h. die zu schwachen oder überbetonten Frequenzen werden ausgeglichen. In Studios werden sie gerne zum Einmessen der Abhörmonitore und/oder der Raum-Akustik benutzt.

Parametrische Equalizer findet man sowohl in Mischpulten, als auch als externe Effektgeräte. Je nach Ausführung gibt es sie mit unterschiedlich vielen Frequenz-Bändern. Mit ihnen lassen sich Frequenz-Bereiche wesentlich gezielter bearbeiten; allerdings ist eine gewisse Einarbeitunszeit nötig, da sie nicht die Übersichtlichkeit eines grafischen Equalizers besitzen.

Gain

auch „Trim“ genannter Regler, der für die Vorverstärkung im Mikrofon-/Line-Vorverstärker zuständig ist. Hier regelt man die unterschiedlich lauten Signale so weit aus, dass die nachfolgende Elektronik mit einem ausreichend starken Signal beschickt wird.

Hochpass-Filter

lässt alle Frequenzen oberhalb einer bestimmten Frequenz ,,passieren“. Wird auch oft als Low-Cut (engl.: Tiefen-abschneiden) oder Trittschall-Filter bezeichnet. Dient bei Mischern dazu, unerwünschte Nebengeräusche im tieffrequenten Bereich auszufiltern.

Insert

Bezeichnet einen Anschluss, der ein vorverstärktes Signal in ein Effektgerät und wieder zurück in den Ursprungskanal leitet. Im Gegensatz zum Aux-Weg erfolgt die Bearbeitung nur für den Kanal, in dem der Insert genutzt wird. Hier werden meistens Effektgeräte angeschlossen, die das komplette Signal eines Kanals zur Bearbeitung heranziehen, beispielsweise Kompressor, externer Equalizer oder Noise-Gate.

Master-Sektion

Mit der Mastersektion wird der Bereich eines Mischpults bezeichnet, in dem alle Signale zusammenlaufen. Sowohl die Signale der einzelnen Kanäle als auch die der externen Effektgeräte und Zuspiel-Geräte laufen hier zusammen und können auf verschiedene Ausgänge oder Gruppen verteilt werden. Neben einer optischen Pegel-Anzeige finden sich in dieser Sektion meist auch die Kopfhörer-/Control-Room-Einstellungen und weitere Einstell-Optionen für den gesamten Mischer.

Mono-Kanal

In einem solchen Kanal werden die Signale keineswegs nur Mono verarbeitet, sondern es liegt nur ein einzelnes Signal wie beispielsweise ein Mikrofon oder eine Gitarre an. Man kann dieses Signal mit der Klangregelung bearbeiten und über die Aux-Wege nach außen leiten. Der Panorama-Regler bestimmt, ob der Kanal in der Summe mehr links oder rechts zu hören ist.

Mute

Bezeichnet das Stummschalten eines Kanals per Schalter. Die Stellung des Lautstärke-Faders braucht nicht verändert werden. So bleibt die gewünschte Einstellung erhalten. Manchmal finden sich auch Bezeichnungen wie ,,On“ oder ,,0ff“. Die Mute-Funktion ist also nichts anderes als ein Ein-/Aus-Schalter, der idealerweise knackfrei arbeiten sollte.

Parametrik

Bezeichnet im Zusammenhang mit Mischpulten und Equalizern die Möglichkeit, mit der Klangregelung (Equalizer) verschiedene Frequenzen zur Bearbeitung anwählen zu können. Bei einer Vollparametrik lässt sich für den jeweiligen Filter nicht nur bestimmen, welche Frequenz wie stark angehoben oder abgesenkt werden soll, sondern zusätzlich lässt sich hier auch die Güte (auch ,,Q-Faktor“ genannt) des Filters einstellen, die bestimmt, wie „schmal“ oder „breit“ die Bearbeitung in das Frequenzspektrum eingreifen soll. Bei der Semiparametrik entfällt die Möglichkeit, die Güte (Q) bestimmen zu können.

Patchbay

Wird auch ,,Steckfeld“ genannt. Man kann auf dessen Rückseite verschiedene Ein- und Ausgänge von Mischpulten, Effektgeräten und Synthesizern anschließen, die auf der Vorderseite mit kurzen ,,Patch-Kabeln“ verbunden werden. Damit ist eine schnelle Verkabelung oder Verschaltung von Signalwegen möglich, ohne dafür hinter Racks und unter Tischen herumkrabbeln zu müssen.

PFL

(Pre Fader Listening) Mit dieser Funktion kann man die aktivierten Kanäle auf dem Kopfhörer hören, ohne dass diese von der Stellung des Kanal-Faders beeinflusst werden. Da bei der PFL-Funktion die anderen Kanäle nicht verändert werden (siehe Solo-Funktion), wird diese zur Kontrolle während eines Konzerts oder einer Aufnahme benutzt.

Phantomspeisung

Kondensator-Mikrofone benötigen eine Betriebsspannung. Diese kann entweder über eine Batterie, ein Netzteil oder eben als Phantomspeisung zugeführt werden, welche über ein symmetrisches Mikrofon-Kabel geführt wird. Es ist kein Problem, auch dynamische Mikrofone an Mikrofon-Eingängen mit aktivierter Phantomspeisung zu betreiben, sofern diese sich an die ,,richtige“ Steckerbelegung (Pin 1 = Masse, Pin 2 = Plus, Pin 3 = Minus) halten. Auf keinen Fall darf man Adapter oder sonstige Kabelbrücken von symmetrisch auf unsymmetrisch nutzen, da diese einen Kurzschluss verursachen. Die Phantomspeisung liegt normalerweise in einem Bereich zwischen 48V und 52V. Diese beiden Zahlen können auch als alternative Beschriftung auf einem Mischpult auftauchen.

Pre/Post

Wird im Zusammenhang mit Aux-Wegen benutzt und bezeichnet die unterschiedlichen Abgriffpunkte der Send-Regler innerhalb eines Kanals. Wird ein Aux-Weg über den jeweiligen Send-Regler - Pre (engl. = vor) - abgegriffen, so erhält man ein Signal, das unabhängig von der Stellung des Kanal-Faders ist, da es ja vor (Pre) diesem abgezweigt wird. An die Pre-Aux-Sends werden in aller Regel Bühnen-Monitore und Kopfhörer angeschlossen, denn deren Lautstärke soll sich ja nicht ändern, wenn an den Kanal-Fadem Korrekturen vorgenommen werden. Bei Post (engl. = danach) geschalteten Aux-Sends verhält es sich genau umgekehrt. Die Signale werden hinter dem Kanal-Fader abgegriffen, und deren Lautstärke ändert sich auch, wenn man die Kanal-Lautstärke ändert. An Post-Aux-Sends schließt man Effektgeräte an, denn wenn ein Kanal beispielsweise leiser geregelt wird, sollen auch die Effekte entsprechend leiser angesteuert werden.

Routen

Diese Bezeichnung benutzt man als Synonym für Verkabeln oder Verschalten. Ebenso gebräuchlich ist die Bezeichnung ,,patchen“ (siehe Patchbay).

Solo

schaltet alle Kanäle außer dem, bei dem diese Funktion aktiviert wird, stumm. Sie wird vor allem während eines Soundchecks live, aber auch im Studio gebraucht.

Stereo-Kanal

In diesen Kanälen sind zwei Mono-Kanäle zu einem Stereo-Kanal zusammengefasst. In der Regel schließt man hier Stereo-Geräte wie beispielsweise Synthesizer an, die ja eine gemeinsame Bearbeitung von linken und rechtem Kanal erfordern. In Stereo-Kanälen sind alle Bedienelemente so ausgelegt, dass ein Regler, Schalter oder Fader die identische Einstellung für beide Signalteile vornimmt. Häufig sind Stereo-Kanäle etwas einfacher ausgestattet als Mono-Kanäle. In Stereo-Kanälen heißt der Panorama-Poti meistens Balance-Poti und regelt das Verhältnis zwischen linken und rechtem Eingang.

Subgruppe

Stellt eine Art Summen-Fader vor dem Master-Summen-Fader dar. Über Zuordnungsschalter in den einzelnen Kanälen kann man Signale auf verschiedene Subgruppen leiten und diese gemeinsam in der Laustärke regeln, bevor sie auf die Master-Summe gelangen. Subgruppen eigenen sich sehr gut, um beispielsweise ein Schlagzeug zu summieren. Man stellt alle Kanäle im gewünschten Verhältnis zueinander ein und ordnet diese einer Subgruppe zu. Möchte man nun das gesamte Schlagzeug lauter oder leiser regeln, müssen nicht alle Kanal-Fader einzeln bewegt werden, wobei das gewünschte Lautstärkeverhältnis unter Umständen verloren geht; es reicht ein Griff zur Subgruppe, um die gewünschte Lautstärke einzustellen. Subgruppen eignen sich aber auch für Keyboards, Backround-Vocals oder Bläser.

Sind die Subgruppen mit eigenen Ausgängen ausgestattet, kann man diese im Studio zu einer Mehrspur-Maschine leiten und durch Zuordnen einzelne Kanäle per Subgruppe direkt den Aufnahmespuren zuordnen. Haben die Subgruppen eigene Insert-Buchsen, kann man verschiedene Signale mit einem Effekt bearbeiten, der sich nicht über den Aux-Weg betreiben lässt (beispielsweise ein Kompressor). Da die meisten Mischer keinen Zuordnungsschalter für jede Subgruppe haben, findet man diese in der Regel paarweise beschriftet (1-2, 3-4, 5-6, 7-8). Drückt man einen der Schalter, wird das Signal gleichmäßig auf beide Subgruppen verteilt, und erst durch Regeln am Panorama-Poti kann eine einzelne Gruppe separat angesprochen werden. Inder Regel wird die ungerade (odd) Subgruppe bei Linksanschlag des Panorama-Potis angesprochen, bei Rechtsanschlag die gradzahlige (even).

Sub-Mischer

Ist meistens ein kleinerer und/oder einfacherer Mischer, der verschiedene Signale in einer Vormischung zusammenfasst und als Stereo- oder Mono-Summe an den Hauptmischer gibt. Wird im Live-Betrieb oft als Keyboard-Mischer eingesetzt. Auch im Studio kann man damit die Kapazität seines Mischpults erweitern.

Symmetrisch

Bezeichnet eine Art der Signal-Führung in elektrischen Leitern. Dabei wird das eigentliche Signal doppelt über je einen Leiter geführt, wobei bei einem der beiden die Phasenlage um 180 Grad gedreht wird. Durch diese Schaltungstechnik ist es möglich, Störgeräusche und unerwünschte Einflüsse von Außen weitestgehend auszublenden und relativ große Kabellängen zu verwenden. Da die Störgeräusche ja auf beide Leiter - gedreht und original - wirken, löschen sich diese aus, während das Signal ohne Verluste wieder zusammengeführt werden kann. Eine symmetrische Signal-Führung benötigt demzufolge also immer drei Leiter: einen für die Masse, einen für das originale Signal und einen für das gedrehte Signal. Weit verbreitet sind im Zusammenhang mit dieser Schaltungstechnik XLR-Stecker, die über mindestens drei Pole verfügen. Alternativ finden sich neben diversen Multipin-Steckern und Exoten-Lösungen aber auch Stereo-Klinken-Stecker, die ebenfalls über drei Pole verfügen.

Unsymmetrisch

Bei einer unsymmetrischen Signalführung werden nur zwei Leiter benutzt. Dies hat zur Folge, dass Störungen —vor allem bei langen Leitungen — häufiger auftreten können als bei symmetrischer Signalführung. Verbreitete Steckerformen sind hier Cinch- und Mono-Klinken-Stecker.

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