Zum Mastering ist ein möglichst gutes Monitoring nötig, das ohne Schönfärberei präzise den gesamten Frequenzbereich wiedergibt. Hochwertige Lautsprecher sind also Pflicht, doch müssen es beim gelegentlichen Mastering in kleineren Räumen nicht unbedingt die hochpreisigen Main-Monitore sein.
Um Details herauszuhören, setzen viele auf zusätzliche hochwertige Kopfhörer
mit entsprechend guten Kopfhörerverstärkern.
Häufig vernachlässigt und doch extrem wichtig ist die Akustik des Abhörraums.
Die teuersten HighEnd Masteringmonitore bringen nichts, wenn sie in einem akustisch ungeeigneten Raum stehen. Wichtig ist, dass es möglichst keine schmalbandigen Resonanzen (Raummoden) gibt und dass alle relevanten Frequenzen etwa die gleiche Nachhallzeit haben. Auch störende Erstreflektionen an der Abhörposition sollten unterbunden werden.
Außerdem benötigt man wenigstens einen DA-Wandler, sofern man nicht ausschließlich digital angeschlossene Monitorboxen (in diesem Fall sind die DA-Wandler in den Boxen verbaut) verwendet. Dennoch sind hochwertige DA/AD Wandler im Setup essentiell, wenn analoge Effektgeräte zum Einsatz kommen sollen. Idealerweise wählt man ein mehrkanaliges Audiointerface mit einem DSP Prozessor.
Mastering-Studios benutzten teilweise spezialisierte Mastering-Pulte, "Backbones", edelste Kabel und dergleichen.
Wichtig für den "Gelegenheitsmastering-Engineer" ist aber, dass Signalwege qualitativ hochwertig sind, kurz gehalten werden und dennoch eine gewisse Flexibilität beim Einbinden von Hardware möglich ist.
Bei analogem Outboard zählt ganz klar Qualität. Sowohl EQs, Kompressoren als auch andere Effekte sollten klanglich und technisch auf höchstem Niveau spielen. Bei EQs und Kompressoren ist es nicht selten, dass Geräte mit unterschiedlichem Charakter verwendet werden, beispielsweise ein eher schneller und präziser VCA-Kompressor und ein verrundender, färbender Röhrenkompressor. Manche Hersteller bieten von einigen ihrer Geräte gesonderte Mastering-Versionen an, die deutlich teurer sind. Das hat seinen Grund: Im Mastering ist es viel wichtiger, dass die beiden Kanäle von Stereogeräten möglichst gleich klingen. Daher werden dort Bauteile enger selektiert. Ebenfalls wichtig ist, beim Einstellen Kanalgleichheit zu erhalten und Settings reproduzierbar zu machen, weshalb Mastering-Geräte üblicherweise über gerasterte Regler (oder Relais-Schaltungen) verfügen. Bei MS-Mastering ist das logischerweise anders, hier können zwei Monogeräte benutzt werden, auch völlig Verschiedene!
"Muss ich eigentlich Hardware benutzen? Es gibt doch sicherlich für alles Software!", ist eine der häufigsten Fragen, die wir hören. Wie so oft gibt es Argumente für das Eine und das Andere. In "großen" Masteringstudios wird noch sehr viel analoge, aber auch digitale Hardware verwendet. Analoge EQs und Kompressoren können heutzutage zwar sehr nah am Original nachgebildet werden, aber eben nicht so ganz. Es zählt aber nicht nur der Sound, auch die Haptik ist wichtig, ebenso die Investitionssicherheit: Einen 4000-Euro-Equalizer wird man selbst in zwanzig Jahren noch für gutes Geld verkauft bekommen, ein dann veraltetes 400-Euro-Plug-In für ein wahrscheinlich eingestelltes Schnittstellenformat sicher nicht.
Plug-Ins gibt es mittlerweile eine Menge, viele sind gut geeignet, um auch Masteringaufgaben zu übernehmen. Besonders sehr cleane und präzise Effekte wie etwa die sehr unauffälligen phasenlinearen Equalizer können nur digital realisiert werden. Zwar gibt es sehr gute externe Digitaleffekte, doch sind diese meist sehr, sehr teuer. Moderne CPUs ermöglichen es, viele Instanzen hochwertiger Plugins gleichzeitig zu nutzen und machen DSP-Basierte Systeme somit weitestgehend überflüssig. Einige Hersteller haben sich auf Mastering-Plug-Ins oder komplette -Bundles spezialisiert. Manche davon können bei Bedarf Stand-Alone verwendet werden. Bei einer Einbindung in die DAW ist es oftmals bequemer, Editierungen im Audiomaterial durchführen und Automationen vornehmen zu können. Eine Alternative dazu sind Mastering-Editoren – hier geht es in erster Linie um den optimierten Umgang mit wenigen Audiospuren. Dinge wie Multitrack-Recording, Monitoring, MIDI und virtuelle Instrumente sind beim Mastering überflüssig – und fehlen daher dort.