Beim Kauf eines Multieffektgerätes kann und sollte man auf eine Menge Details achten. So finden Sie das passende Gerät für ihre Zwecke und investieren nicht nur in gute klangliche Ergebnisse, sondern auch in jede Menge Spaß bei seinem Einsatz. Dabei können Sie ihr Augenmerk neben der schieren Anzahl der gebotenen Effekte und ihrer Klangqualität zum Beispiel auf das Display, die Bedienelemente, die Preset-Verwaltung, Anzahl, Format und Qualität der Eingänge/Ausgänge und auch auf das Thema Fernsteuerbarkeit richten.
Optimalerweise lässt sich die Anzeige des Multieffektgerätes durch dessen Settings navigieren und gibt Auskunft über wichtige Details der einzelnen Effekte, die man verwendet. Dadurch vereinfacht das Display die Arbeit mit dem Gerät ungemein. Hier gibt es allerdings einige Fallstricke zu beachten. Überprüfe, ob tatsächlich alle relevanten Werte die Du für die einzelnen enthaltenen Effekte einstellen kannst, auch im Display angezeigt werden. Schlimmstenfalls ist nur der Preset-Name zu sehen und das Justieren der Parameter wird nicht in einer entsprechenden Anzeige quittiert. Ein weiterer Punkt, der für die Qualität eines Displays spricht, ist dessen Auflösung. Es muss nicht immer die allerfeinste Darstellung sein, aber sie sollte angemessen sein und zum Einsatzzweck passen. Wichtig ist, dass Größe und Art der dargestellten Parameter Hand in Hand gehen. So reichen zwar grobe Digits für die Anzeige von Preset-Nummern vollkommen aus. Dagegen kann für die Arbeit mit komplexeren Effektketten die grafische Darstellung des Signalflusses auf einem LCD-Display wünschenswert sein.
Einer der wichtigsten Punkte bei einem Multieffektgerät-Display ist dessen Beleuchtung. Ob sie hell genug ist, kann man vor Ort testen, indem man das Gerät testweise in einem dunklen Raum anschließt oder eine Jacke oder Decke über Kopf und Multieffektgerät wirft. Dasselbe gilt für die Lesbarkeit des Displays in hellen Umgebungen. Soll das Equipment bei einem Open Air bei Sonnenschein eingesetzt werden, sind Leuchtkraft und Kontrast so mancher Anzeigen schnell am Limit ihrer Lesbarkeit. Das führt uns zu einer weiteren Frage: Sind wesentliche Parameter wie Helligkeit und Kontrast des Displays regelbar? Und sind die Regelbereiche dabei ausreichend für den geplanten Einsatz? Teste auch, ob das Display aus verschiedenen Winkeln gut ablesbar ist. Schaue von allen Seiten aus relativ spitzem Winkel auf das Display. Und das nicht nur bei gleichbleibenden Parametern, sondern auch im simulierten praktischen Betrieb, während Du verschiedene Werte neu einstellst.
Auch die Art der Regler, Knöpfe, Jogwheels usw. spielt eine große Rolle. Hier kannst Du beispielsweise darauf achten, ob Knöpfe als feinauflösende digitale Endlosregler angelegt sind oder doch nur als Potentiometer mit festem Regelweg agieren. Für manche Anwendungen und Parameterauswahlen ist es günstig, wenn die Justierung eines Auswahlknopfes gerastert ist. Presets lassen sich so zielgenau auswählen. Sollen vergleichsweise fein aufgelöste Werte eingerichtet werden, sind dagegen oftmals ungerasterte Regler im Vorteil. Für manche Regler ist auch ein leichtes Einrasten in der in der Mittelposition hilfreich, so etwa beim Justieren von Stereo-Panning und Signal-Anhebung/Absenkung.
Nicht nur das Display, sondern auch die wichtigsten Regler und Knöpfe können für eine möglichst komfortable Bedienung des Multieffektgeräts beleuchtet sein. Nicht zu vergessen ist auch die Größe der Bedienelemente. Als Daumenregel gilt hier für Drehregler: Je feiner die Werte sind, die eingestellt werden sollen, umso größer sollte seine Bedienkappe sein. Das erleichtert eine genaue Justierung. Schaue bei komplexeren Geräten auch danach, ob eventuell Multifunktionstaster vorhanden sind. Du kannst den Workflow durch Kombination aus Dreh- und Drück-Funktion ungemein beschleunigen. Außerdem sorgen Multifunktionstaster für mehr Übersicht auf dem Bedien-Panel des Multieffektgeräts.
Das Thema Ordnung spielt auch beim Layout der Bedienelemente eine Rolle. Helfen Dir Anordnung, Beschriftung und Farbgebung des Panels den internen Signalfluss zu verstehen oder die Bearbeitungsmöglichkeiten intuitiv zu erfassen? Sind die Bezeichnungen der Regler und Knöpfe nachvollziehbar oder sogar einleuchtend? Eine weitere Frage, die Sie sich Käufer stellen können ist, ob sich auch tatsächlich alle wichtigen Bedienelemente, wie der Ein/Aus-Schalter, auf der Vorderseite des Geräts befinden. Kaum etwas ist nerviger als zum Einschalten eines Gerätes im Habdunkel einer Bühne um einen 19”-Rack-Schrank herumkrabbeln zu müssen.
Ein weiterer Punkt, an den Du beim Blick auf die Bedienbarkeit eines Multieffektgerätes achten solltest ist die gebotene Anzahl von Presets. Hier solltest Du aber nicht nur Wert auf die schiere Anzahl der vorgefertigten Werkseinstellungen legen. Je tiefer Du in die Nutzung des Geräts einsteigst und in je mehr Szenarien Du sie einsetzt umso wichtiger wird die Anzahl der frei vom Nutzer speicherbaren Preset-Plätze. Je flexibler Du mit dem Multieffektgerät arbeiten kannst desto wichtiger ist ein großes Reservoir an freien Programmplätzen.