Mit Reverb- und Delay-Effekten lässt sich Audiosignalen mehr räumliche Tiefe verleihen. Dabei wird das Originalsignal um zusätzliche, zeitlich verzögerte Signalanteile angereichert. Zu den standardmäßigen Nachhalltypen in Multieffektgeräten gehören Nachbildungen realer Räume, wie Plattenhall (engl. Plate Reverb), Federhall (engl. Spring Reverb), Raumhall (engl. Room Reverb) oder Hallräume von Kirchen und Kathedralen (engl. Cathedral).
Delays geben ein Audiosignal zeitlich versetzt zusätzlich zum Originalsignal wieder. Dadurch entsteht eine Art künstliches Echo, das ebenfalls für eine ähnliche klangliche Tiefe sorgt wie ein Halleffekt. Anders als diese bieten Delays aber eine Rückkopplungsfunktion (engl. feedback). Sie sorgt dafür, dass das Signal des Delay-Ausgangs wieder zu seinem Eingang weitergereicht wird. Auf diese Weise kann ein sehr dichter Klangteppich aus verzögerten Signalanteilen entstehen.
Wenn Du detailliert Einfluss auf Halleffekte nehmen möchtest, solltest Du darauf achten, dass sich deren Pre-Delay regeln lässt. Es entspricht der Dauer, nach der in einem echten Raum die ersten Reflexionen eines Schallereignisses hörbar werden. Die Phase, in der ein Halleffekt ausklingt, wird als "Hallfahne" bezeichnet. Wie lange diese Ausklingzeit dauern soll, lässt sich über die Halldauer (engl. reverb time) steuern. Ein hilfreiches Feature bei Reverb- und Delay-Effekten sind integrierte EQs zum Dämpfen tiefer und/oder hoher Frequenzen. Mit ihrer Hilfe lässt sich sowohl ein Aufschaukeln im Bassbereich als auch das Entstehen harscher Höhen verhindern. Um ein Delay optimal anpassen zu können, sollte es über eine Sync-Funktion verfügen. Sie sorgt dafür, dass die verzögerten Signalkopien zum Tempo eines Songs passen.
Man sieht schon: Für Detailverliebte kann es sich lohnen, auch bei klanglich einfach wirkenden Effekten einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.