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6. Modulationseffekte

Eine weitere beliebte Gruppe von Effekttypen, die Multieffektgeräte bieten, sind Modulationseffekte. Sie nutzen verschiedene Effekte von Phasenverschiebung, die dadurch entstehen, dass ein zeitlich versetztes und bearbeitetes Signal mit seinem Originalsignal gemischt wird. Das Besondere an jedem Modulationseffekt ist, dass er ganz spezifische Parameter um ein gewisses hin und her variiert, eben "moduliert". Dadurch entstehen unterschiedliche charakteristische Ausprägungen von Schwebungen und Kammfiltereffekten, die prägend für die verschiedenen Typen von Modulationseffekten sind.

So wird zum Beipsiel bei einem Chorus-Effekt die Zeitspannen moduliert, die zwischen Originalsignal und Signalkopie liegt.

Signalfluss Chorus
Signalfluss Chorus (Grafik: Carsten Kaiser)

Das klingt dann mitunter so, als ob zwei oder mehr Instrumente zugleich eine Passage mit leicht unterschiedlichem Timing spielen. Deshalb heißen Presets hier beispielsweise "Double" oder "Ensemble". Dieser Modulationseffekt lässt Solostimmen von Gesang, Violinen oder Gitarren voller klingen. Wenn Du genauer Einfluss nehmen willst, solltest Du Parameter wie Modulationsrate/-dauer (engl. rate) oder Tiefe (engl. depth) am Multieffektgerät Deiner Wahl wiederfinden.

Ein Flanger arbeitet wie ein Chorus mit einer zeitlich verzögerten Signalkopie. Wie bei einem Delay, wird das Ausgangssignal aber wieder seinem Eingang zugeführt.

Signalfluss Flanger
Signalfluss Flanger (Grafik: Carsten Kaiser)

Bei einem Phaser wird zusätzlich dazu die Phasenlage des verzögerten Signalanteils gedreht.

Signalfluss Phaser
Signalfluss Phaser (Grafik: Carsten Kaiser)

Das Klangresultat enthält deshalb stärkere Anteile des Kammfiltereffekts, bei dem sich Signalanteile teilweise auslöschen. Deshalb wirken Audiosignale, die mit einem Phaser bearbeitet werden, manchmal regelrecht psychedelisch. Um bei Flanger und Phaser optimal eingreifen zu können, solltes auch bei diesen Modulationseffekten das genauere Justieren der Rate- und Feedback-Werte möglich sein.

Ebenfalls zu dieser Effektgruppe gehören Vibrato, Tremolo und Auto-Pan. Bei ihnen wird die Tonhöhe beziehungsweise die Lautstärke oder die Stereoposition moduliert. Weil Vibrato und Tremolo bis zu einem gewissen Grad auch zu den Spielparametern einer Performance gehören, lassen sich diese Effekte bei dezentem Einsatz hervorragend nutzen, um Audiosignale ein wenig lebhafter klingen zu lassen. Ganz gleich welchen Modulationseffekt man auch verwenden möchte: Eine Mix-Funktion, mit deren Hilfe das Verhältnis zwischen Original- und Effektsignal geregelt werden kann, sollte das Multieffektgerät schon bieten.

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