Die Kleine Trommel findet sowohl in der Konzertliteratur, beim Symphonie- und Opernorchester, als auch im Musikverein, in der Blasmusik und in der Kammermusik (hier besonders in der Neuen Musik) Verwendung. Die kleine Trommel hat im Vergleich zu den gängigen Drumset Snares einen feineren und prägnanteren Klang.
Größen, Stimmung und Kesselmaterial:
Kleine Trommeln haben fast immer 14“ Kessel-Durchmesser. Die Tiefe variiert zwischen 4,5“ und 6,5“. Die Felle, zumeist Renaissance Felle oder auch Naturfelle, werden oft sehr hoch gestimmt und fest angespannt, damit der Klang körnig und prägnant/durchdringend wird.
Innerhalb eines großen Symphonieorchesters mit 100 Musikern muss sich die Kleine Trommel durchsetzen. In der Literatur wird die Kleine Trommel sehr oft als Rhythmus-Geber verwendet, daher darf sich der Klang nicht mit anderen Instrumenten vermischen. Kleine Trommeln dürfen „singen“, nur im seltensten Falle wird der sowieso nur kurze Nachklang noch abgedämpft.
Im Querschnitt haben viele Kleine Trommeln heutzutage einen Holzkessel. Es werden Schichtholzkessel z.B. aus Ahorn (maple) oder Vollholz verbaut. Als Kesselmaterial werden teilweise sogar exotische Hölzer wie Bubinga oder Bocote verwendet. Natürlich gibt es auch Modelle mit einem Metallkessel.
Zwei Legenden im Orchester sind hier die Ludwig Supraphonic und die Dresdner Trommel.
Besonderheit Teppiche und Abhebungen:
Eine Besonderheit der moderneren Kleinen Trommeln ist die Bestückung mit mehreren Teppichen. Dadurch wird ein Mischklang erzeugt, der im Optimalfall in jedem Dynamikbandbereich eine gleichmäßige Teppichansprache gewährleisten soll. Oft ist der Teppich dreigeteilt, wobei ein Teil des Spiralteppichs für pianissimo (p) bis mezzopiano verwendet wird, einige Kabel werden für mezzopiano (mp) bis forte (f) und Andere für forte (f) bis fortissimo (ff) verwendet. Es können bis zu 5 verschiedene Teppichen pro Abhebung vorhanden sein. Bei der Dresdner Trommel und älteren Modellen wurden Darmsaiten verbaut.
Schlägel – Konzert Sticks:
Die Konzert Sticks sind feiner gearbeitet als normale Drumsticks. Sie haben einen präziseren Kopf/Tip und bestehen oft aus besonderen Hölzern, wie z.B. Hornwood. Früher wurde auch Ebenholz oder Palisander benutzt, aber dies ist seit CITES II nicht mehr möglich.
Bei den Konzert Sticks spielt zudem die tonale Abstimmung des Paares eine Rolle: Die einzelnen Sticks sollten sich nicht mehr als einen Halbton im Eigenklang unterscheiden. Auch auf die Gewichtung der Sticks wird Wert gelegt: Im Optimalfall sind die Sticks auf ein Gramm genau zueinander sortiert, damit sie auch im pianissimo (pp) nicht unterschiedlich klingen. Auch die Form der Konzert Sticks kann etwas ungewöhnlich sein: Von konischer Form über Sticks mit winzig kleinem Kopf bis hin zu extra schweren Sticks ist alles möglich, und wird von Einsatzzweck zu Einsatzzweck gewechselt.
Rührtrommeln/Field Drums:
Bekommt der Kessel eine größere Tiefe, dann spricht man im Konzertbereich nicht von Tenor Trommeln, sondern von Rührtrommeln oder Field Drums. Diese haben die gleiche Teppichaufteilung und die gleichen Felle wie die Kleine Trommel, aber die Tiefe ist meist 14“ x 12“ oder sogar mit größerem Durchmesser und Tiefe, wie z.B. 16“ x 16“.