Bei Gitarren mit einer festen Saitenhalterung (auch E-Bässe) bzw. bei Gitarren, bei denen die Saiten von der Rückseite durch den Gitarrenkorpus gefädelt werden, ist der Saitenwechsel am einfachsten. Hast Du eine E-Gitarre mit Tremolo, dann verwende den Saitenworkshop auf der nächsten Seite unter "Gitarren mit Tremolo", da sich hier einige Arbeitsschritte unterscheiden. Für Akustikgitarren (Westerngitarren bzw. Steelstrings) und für Konzert-, Classic- bzw. Flamenco-Gitarren gibt es jeweils auch eine eigene Saiten-Wechsel-Anleitung.
Beim Saitenwechseln werden ein paar Fehler recht häufig gemacht, hier die häufigsten:
Merke: Benutze möglichst die gleiche Saitenstärke, die vorher auf der Gitarre war, denn sonst könnte eine Nachjustierung der Halsspannung (Stahlstab) notwendig werden.
Um Deine Saiten zu wechseln, benötigst Du nicht viel, aber ein paar Werkzeuge können die Arbeit erleichtern:
Alte Saiten entfernen - wir empfehlen alle Saiten auf einmal abzunehmen. So hat man nämlich gleich die Gelegenheit, die Bünde und das Griffbrett zu pflegen :-)
Die neue Saite wird in die Saitenhalterung eingeführt; dabei dient das Ball-End der Saite als Befestigung (bei einigen Gitarren werden die Saiten von der Rückseite durch den Korpus geführt - im Grunde genommen das gleiche Prinzip).
Das andere Ende der Saite wird an der Führung im Sattel entlang- und unter dem Saitenniederhalter (falls vorhanden) hindurch gefädelt. Man achte dabei auf die Saitenführung: die Saite muss vom Sattel kommend möglichst gerade verlaufen.
Jetzt die Mechanik drehen, bis das Loch genau quer zum Hals steht ....
... und die Saite dort von innen nach außen einfädeln. Die Saite sollte dabei locker gespannt sein.
Hier ist der Trick, damit die Saite bombenfest sitzt, ohne dass du allzu viele Umwicklungen an der Mechanik brauchst:
Die Saite in einer Schlaufe über die Mechanik und unter sich selbst hindurch zurückführen.
Achtung: Diese Anleitung gilt für Standard-Saiten mit einer runden Umwicklung "Roundwound"-Saiten. Flachgewickelte Saiten "Flatwound"-Saiten hingegen sollten mindestens 2- bis 3-mal um die Mechanik gewickelt werden, da sich die Wicklung sonst lösen könnte.
Dann die Saite festziehen und in der Aufspannrichtung nach oben knicken. Dadurch verhakt sich die Saite beim Aufspannen mit sich selbst und kann nicht mehr rutschen. Außerdem braucht man nur noch so wenig Umwicklung, dass man die Saite auch notfalls ohne Kurbel aufziehen kann.
Während des Aufziehens die Saite etwas nach unten drücken, damit die Windungen schön nach unten gehen.
Nach dem erfolgreichen Aufziehen der Saite muss sie noch gedehnt werden, damit sie die Stimmung behält. Hierbei sollte man besonders bei den hohen Saiten gefühlvoll vorgehen. Bei den Bass-Saiten darf hingegen ruhig beherzt gezogen werden.
Zum Schluss den Saitenüberschuss mit einem Seitenschneider abzwicken, und schon ist die erste Saite optimal gewechselt.
Das ganze Prozedere noch bei allen anderen Saiten wiederholen - voilà, fertig.