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22.11 - 02.12

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2. Kesselmaterialien

Obwohl Hersteller immer wieder mit alternativen Materialien experimentieren (z.B. Acryl), wird das Gros der Snare-Drumkessel bis heute aus Holz oder Metall gefertigt. Denn Snares sind die einzigen Instrumente innerhalb eines Drumsets für deren Fertigung neben Holz auch Metall Verwendung findet.

Hier eine Übersicht der im Snarebau gebräuchlichsten Materialien und ihrer individuellen Klangeigenschaften:

AHORN (MAPLE)

charakteristik

Ahorn ist das beliebteste aller im Kesselbau verwendeten Hölzer. Ahornkessel liefern einen weichen, warmen Ton mit betonten tieferen Frequenzen und ausgewogenen Mitten und Höhen. Sie klingen sehr klar und unterstützen ein breites Tuningspektrum bei sehr guten Allroundeigenschaften.

BIRKE (BIRCH)

charakteristik

Birke ist ein sehr dichtes, robustes Holz. Im Vergleich zu Ahorn hat es einen leicht aggressiveren, brillanteren Ton mit einer sehr intensiven Projektion. Ausgeprägte Tiefen und Höhen verleihen den Kesseln eine hohe Präsenz bei gut ausgewogenen Mitten und sorgen so für eine enorme Durchsetzungskraft.

BUCHE (BEECH)

charakteristik

... ist genau so hart wie Birke, ihre gröbere Maserung verleiht aber gerade den mittleren und unteren Frequenzen mehr Druck. Buchenkessel bieten einen kraftvollen, lebendigen Sound. Wer die Präzision und Kraft von Birke und die Offenheit und Wärme des Ahorns sucht, für den ist Buche sicher eine echte Alternative.

EICHE (OAK)

charakteristik

Eiche ist für seine kompromisslose Haltbarkeit bekannt und stellt optisch wie klanglich eine echte Alternative zu Standardmaterialien dar. Ihr Klang ist klar und sehr präsent, dennoch aber zu jedem Zeitpunkt harmonisch und rund.

MAHAGONI (MAHOGANY)

Über 50 Jahre war Mahagoni der Standard im Drum-Kesselbau. Heutzutage findet das recht teure Holz leider seltener Verwendung. Durch seine ausgeprägten Bässe, weichen Mitten und sehr sanften Höhen wirkt der Klang von Mahagonikessel sehr warme und sonor, verfügt aber dennoch über einen satten Punch.

charakteristik

Die Mitten und Höhenstruktur ähnelt Ahorn. Wegen der ausgeprägten Basswiedergabe wirkt der Klang aber noch wärmer.

PAPPEL (POPLAR)

Pappeln wachsen sehr schnell und ihr Holz hat einen mittleren Härtegrad. Gerade bei der Produktion günstigerer Sets hat sich Pappelholz durchgesetzt und wird hier als Alternative zu so beliebten Materialien wie Ahorn oder Birke verwendet.

charakteristik

Klanglich gehen Pappelkessel in Richtung Birke und Mahagoni. Pappel wird häufig in Verbindung mit teureren Tonhölzern verwendet. Hier bestehen die inneren Schichten aus Pappel, die äußeren aus Ahorn oder Mahagoni.

LINDE (BASSWOOD)

charakteristik

Auch Linde ist ein relativ günstiges, schnell wachsendes Holz. Der Sound wird von einigen Drummern mit Ahorn, von anderen mit Mahagoni verglichen. Klang ist eben doch eine subjektive Sache. Tatsache ist, dass Kessel aus Linde ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bieten und dabei klanglich nicht nur Einsteiger überzeugen können!

Stahl (Steel):

charakteristik

Stahl-Snares sind bekannt für ihren brillianten Ton, ein mittellanges Sustain und einen durchsetzungsstarken Rimshot-Sound. Wer gerne laut und mit vielen Rimshots spielt, der sollte unbedingt mal eine Stahlsnare ausprobieren!

Messing (Brass):

charakteristik

Sehr beliebt wegen des crispen und satten Sounds, der auch bei sehr lauter Spielweise und knallenden Rimshots noch klar und definiert bleibt.

Aluminium:

charakteristik

Aluminiumkessel liefern eine sehr durchsetzungsfähige Performance, die etwas trockener und kürzer als bei Stahl oder Messing ausfällt. Bei vielen Standardsets wird häufig schon eine Aluminiumsnare mitgeliefert.

Kupfer (Copper):

charakteristik

Vor allem bekannt aus dem Orchesterbereich findet Kupfer auch immer häufiger als Snarekessel Verwendung. Seine Eigenschaften: Eine sehr gute Ansprache bei voluminösem Sound mit hohem Wiedererkennungswert.

Bronze:

charakteristik

Neben der Herstellung von Becken wird Bronze auch ein immer beliebteres Metall für den Trommelbau. Der Klangcharakter ist eher dunkel und warm. Die Performance wirkt etwas moderater als bei den knalligeren Messing oder Stahlkesseln.

Material und Konstruktionsdetails unter der Lupe

Holzsnares haben im Allgemeinen wärmere Klangeigenschaften. Wenn es um die Klangeigenschaften unterschiedlicher Hölzer geht, grassieren auch im Drumbiz zahlreiche „Annahmen“. Natürlich hat das jeweilige Holz einen massiven Anteil am Sound eines Kessels, aber es ist doch eher das Gesamtpaket aus Kesselgratung, den verwendeten Hoops (Spannringen), der individuellen Konstruktion und der Materialstärke, das im Endeffekt die Performance definiert.

Auch die Stärke des verarbeiteten Materials hat natürlich einen massiven Einfluss auf die Eigenschaften eines Kessels. Dünnere Kessel bieten generell einen fetten Klang und produzieren einen etwas tieferen Grundton mit mehr Bauch. Die Ansprache ist sensibel und direkt. Dickere Kessel sind lauter und besitzen eine intensivere Projektion.

Im Gegensatz zu Holz bietet Metall ein längeres Sustain und entwickelt prägnantere Obertöne. Der Klang wird also heller und durchsetzungsfähiger und passt damit auch optimal zur Aufgabe der Snare als Kernstück eines Drumsets. Metallkessel sind außerdem dünner - die Kesselgratung fällt entsprechend der Materialstärke aus.

Auch die Kesseltiefe prägt den Sound einer Snare. Sehr flache Snares entfalten kein großes Klangvolumen - überzeugen aber durch einen präzisen Attack. Tiefe Snares bieten Volumen und Druck.

Ob man sich für eine Metall- oder eine Holzsnare entscheidet, ist letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

TIPP: Damit der Sound knackig und trocken wird, ist es fast immer nötig, die Snare ein wenig abzudämpfen. Natürlich erst, nachdem man sie sorgfältig gestimmt hat! Vielleicht ist das Dämpfen dann schon überflüssig. Falls nicht, reicht es, wenn man etwas Klebeband (Gaffa-Tape) an den Rand des Schlagfells klebt. Oder man nimmt ein kaputtes, altes Fell entfernt den Fellreifen und schneidet daraus einen Kreis aus, wobei am Rand 3-4 cm stehen bleiben sollte. Den so erhaltenen Fellring legt man anschließend einfach auf das Schlagfell auf und erreicht so eine ausgewogene Dämpfung. Probieren Sie es doch mal aus. Es lohnt sich!

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