Um nun seine Trommel richtig bedienen zu können, braucht man eine gewisse Grundtechnik. Natürlich gibt es viele verschiedene Grundtechniken. Den einzigen Fehler den man machen kann, ist der, keine Technik zu haben. So etwas kann dann sehr leicht zu Schmerzen in den Handgelenken, Armen und Schultern führen und natürlich dazu, dass man schlecht klingt. Nachfolgend ist eine dieser Techniken erklärt, wie sie vor allem von Rudimental Trommlern eingesetzt wird. Meist sind Rudimentals in Marching Bands anzutreffen – natürlich gibt es auch viele Drumset Spieler, die diese Technik in etwas modifizierter Weise verwenden. Die Grundidee bleibt die Gleiche! Diese Rudiments sind die kleinsten Bewegungsbausteine eines jeden Rhythmus und gelten als Basis einer guten Trommeltechnik.
Ist das nicht etwas typisch Amerikanisches...?!? Snare Drum Rudiments kommen eigentlich aus Europa, wurden dann von den USA-Trommlern importiert und weiterentwickelt. Warum? In den USA gab es viele unausgebildete Schlagzeuger. Sie nahmen einfach Schlägel in die Hand und imitierten den Klang - ohne jemals eine Grundtechnik zu erlernen. Auf der anderen Seite etablierte sich eine Gruppe von Schlagzeugern, die Rudiments kannten. Schließlich war diese Grundtechnik das Einzige, was in einer handvoll Lehrbüchern vermittelt wurde (und sonst nichts). Schließlich lernten auch die bis dahin unausgebildeten Drummer von ihren Rudimentalkollegen, die irgendwie immer besser klangen als sie. Rudiments wurden der Schlüssel zum Erfolg.
Der oben beschriebene Bewegungsablauf wird in genau dieser Form nur im Forte-Spiel (also richtig laut) angewandt. Daher ist diese Technik vor allem zum Spiel von rudimentärer Musik in Drum Corps und dergleichen entwickelt worden (in Orchestern werden diese Maximallautstärken eher nicht verlangt). Auch das Spielen leiser Schläge funktioniert mit dieser Technik sehr gut, weil ein Bewegungsmuster vorhanden ist, das (natürlich mit Übung verbunden) auch in leisen Dynamiken funktioniert. Umso leiser die zu spielende Lautstärke wird, desto kleiner werden die Bewegungen. Die grundsätzliche Bewegung wird nicht verändert. Es verändert sich lediglich deren Dimension. Handgelenke und Finger bewegen sich grundsätzlich nicht. Hier muss erwähnt werden, dass im Endeffekt das Handgelenk schon eine die Arme unterstützende Bewegung ausführt. Trotzdem ist es vor allem bei Anfängern sinnvoll, zuerst die Grundschläge ohne Handgelenkbewegung zu trainieren, so können viele Fehlhaltungen von Schülern schon im Vorfeld verhindert werden. Erst wenn die Grundtechnik des Schülers fixiert ist, sollte über die Rolle des Handgelenks gesprochen werden. Ferner schont man mit dieser Technik alle Muskeln im Bereich der Handgelenke. Ein Nachteil dieser Technik ist sicher das fehlende Spiel mit den Fingern.
Am Rande: Aufgrund der besonderen Haltung (Ober- und Unterarme bewegen sich), stehen dem Trommler viele Muskelgruppen zur Verfügung, um den Schlag auszuführen. Ferner kommt zusätzliche Energie aus der Drehbewegung und damit verbunden aus dem Ellbogen. Dies ist der entscheidende Vorteil dieser Technik. Es sind Lautstärken spielbar, die mit einer aus Handgelenksschlägen bestehenden Technik nur schwer zu erzielen sind. Auch aus ergonomischer Sicht ist diese Bewegung - lt. Meinung eines Physiotherapeuten - sehr zu empfehlen, daher kann man von einer gesunden Schlag-Technik zu sprechen. Grundsätzlich gilt: optimale Kontrolle des Schlägels in jeder Lautstärke mit geringstem Kraftaufwand.
Die Bewegung des Down Strokes funktioniert gleich dem des Full Strokes. Eigentlich kann man sogar sagen, dass der Down Stroke nur ein Bestandteil (genauer gesagt die erste Hälfte) des Full Strokes ist. Nachdem der Schlegelkopf das Fell der Trommel berührt hat, pendelt der Schlegel nicht unkontrolliert zurück, sondern verweilt parallel zur Schlagfläche (ohne sich zu bewegen). Die folgende Übung hilft, den Down Stroke zu trainieren: Man führt die Bewegung des Down Strokes aus, stoppt sie aber so, dass der Schlegelkopf gerade noch das Fell berührt (und das so leise als möglich).
Der Up Stroke ist ebenfalls ein Bestandteil des Full Strokes. Er ist dessen zweiter Teil (mit einer einleitenden kleinen Down Bewegung) d.h. er beginnt knapp über dem Fell und führt in die Startposition zurück. Beim Üben dieses Schlages muss man darauf achten, dass der Arm, bevor der Schlegelkopf das Fell berührt, keine Ausholbewegung durchführt.
Der Tap Stroke kann nun als eine Art kleiner Full Stroke gesehen werden: Er beginnt knapp über dem Fell und hört auch genau dort wieder auf. Wie beim Full Stroke wird der Tap Stroke mit Hilfe einer Drehbewegung ausgeführt (nur eben viel kürzer). Auch beim Tap Stroke darf der Arm, bevor der Schlegelkopf das Fell berührt, keine Ausholbewegung durchführen!
Sie sind das Alphabet eines Schlagzeugers! Wenn man die Buchstaben des Alphabets nicht aussprechen kann, kann man auch kein ganzes Wort sprechen. Diese Basisschläge sind nun die kleinsten Bausteine der Rudiments. Um jetzt zu einem fertigen Rudiment zu kommen, braucht man diese Bausteine nur miteinander zu kombinieren.
Ein paar Beispiele (R = Schlag der rechten Hand, L = Schlag der linken Hand):
Probieren Sie es doch mal aus, es funktioniert. Außerdem ist es nur so möglich, Rudiments wirklich sauber und in weiterer Folge schnell zu spielen.