Der Fuzz ist der schrägste Vertreter unter den Verzerrer-Pedalen. Er liefert einen recht hohen Zerrgrad, klingt aber nicht so harmonisch wie ein Distortion, sondern eher "kaputt" - also zum Beispiel wie ein Röhrenamp, bei dem die Röhre am Durchglühen ist. Für Sixties Sounds, Stoner Rock, Alternative Rock oder Blues in Richtung Black Keys, Jack White oder Gary Clark Jr. ist ein Fuzz-Pedal Pflicht. Es gibt Klassiker wie den Sola Sound Tonebender, den Big Muff oder das Fuzz Face (mittlerweile von Dunlop erhältlich), deren Schaltung und Sound auch von anderen Herstellern gerne adaptiert werden. Mit dieser Sorte Fuzz-Pedale erhält man eher den klassischen Sound, der in Richtung Hendrix oder Led Zeppelin geht. Für die schrägen und moderneren Sounds sind Pedale von Z.Vex, Earthquaker Devices oder Walrus Audio sehr angesagt.
Generell ist der Markt an Fuzz-Pedalen recht bunt. Hier wird immer noch gerne nach Lust und Laune mit dem Ziel experimentiert, einen besonders kaputten Sound (im positiven Sinne) erzeugen zu können, und dabei eröffnen sich viele Variationsmöglichkeiten. Hendrix hat bereits zu seiner Zeit ein Octavia Fuzz gespielt, ein Fuzz-Pedal mit einem Octaver, der dem Ton noch eine Oktave nach oben hinzufügt (Purple Haze Solo). Diese Thematik wurde von Beetronics weitergeführt und der Swarm liefert Fuzz-Sounds mit einem Harmonizer.
Klangliche Qualitätsmerkmale gibt es natürlich auch bei Fuzz-Pedalen, aber dort ist die Toleranz etwas größer. In der Regel sollten die gespielten Töne und Akkorde auch erkennbar sein, zumindest bei einer moderaten Einstellung des Zerrgrades. Auch die Reaktion auf das Volume-Poti sollte man erforschen, denn damit lassen sich mitunter noch einige interessante Sounds hervorkitzeln. Ansonsten zählt, was gefällt und Krach macht.
Soundbeispiele:
Fuzz mit unterschiedlichen Verzerrungsgraden (Fuzz auf 7, 10, 14, 17 Uhr)
Old School Fuzz Sound (Bonetender)
Old School Fuzz Sound (Fuzz Face)
Fuzz mit Octaver