Ich wollte einen Gigbag, der vernünftig schützt. Per Email wurde mir dann der von Protec empfohlen. Der Preis von 125 € ist nun recht hoch, so dass man doch zumindest nichts zu meckern haben sollte. Dem ist nicht ganz so: Der Gigbag wirkt haptisch gut, stabil etc. Man hat nicht den Eindruck, dass er sofort auseinanderfliegt. Nun bekommt man aber den Eindruck, dass der Hersteller mit seiner Tiefgründigkeit manchmal über das Ziel hinausgeschossen ist. So gibt es z.B. unter dem Seitengriff noch eine Lasche, die via Klettverschluß die Reißverschluss-Zipper abdeckt. Bisher hat sich mir nicht erschlossen, dass dieses Ding Sinn macht; mich nervt es eher. Dann gibt es noch vorne zwischen den Rucksackgurten einen Querverbindungsgurt, der verhindern soll, dass die Rucksackgurte von den Schultern rutschen. Dieser Querverbindungsgurt ist aber so kurz, dass ich ihn überhaupt nicht zu bekomme.
Negativ fällt auf, dass an einigen Stellen der Schaumstoff unsauber genäht ist; die Nähte gehen zwar nicht auseinander, es sind aber im schwarzen Inneren unsauber geschnittene weisse Stellen zu sehen. Ferner sind auch die Verstärkungsflächen zum Teil dilettantisch geschnitten. Das ist alles nicht schlimm, aber auch kein Indikator von Qualität.
Was vermutlich bei intensiver Benutzung nicht halten wird, ist die untere Stelle am Gurtknopf. Das der Gurtknopf das Futter nicht sofort zerlegt, ist durch zwei Kissen mit Klettverschlüssen und eine Gummiverstärkung über dem Futter gelöst. Die Kissen sind zu klein und die Gummiplatte zu schlapp; das wird nicht lange halten.
Abschließend darf ich bemerken, dass der Gigbag ziemlich schwer ist. Wenn noch ein Kabel und ein Notenständer dabei ist, ist man ohne Flasche Bier schnell bei über 10 Kilo. Der Gigbag ist nichts für Kinder oder Leute mir Rückenproblemen.
Fazit: Das Ding ist nicht schlecht, der Bass ist gut geschützt, die Detailfehler befremden aber in Anbetracht des Preises.