Die Pyramid-Saiten wurden ursprünglich für einen sog. Ukulelen-Bass der Münchner Gitarrenschmiede `Stevens´ hergestellt, daher die empfohlene Mensurlänge von 53cm. Sie lassen sich jedoch völlig problemlos auf den mit 51,5cm etwas kürzeren Mensuren der akustischen Kala U-Bässe verwenden.
(Für die Solidbody U-Bässe von Kala bietet Pyramid einen entsprechend längeren Satz an!)
Wer von der Idee der extrem kompakten Ukulelen-Bässe begeistert ist, sich jedoch mit der Haptik der Gummisaiten nicht anfreunden kann, sollte diese Saiten unbedingt testen, bevor er das Konzept des U-Basses grundsätzlich verwirft.
Die Saiten bieten ein sehr ausgewogenes Lautstärkenverhältnis untereinander, intonieren sehr gut, sind haptisch sehr angenehm und haben dank des Nylon-Kerns einen relativ geringen Zug. Akustisch gespielt werden die U-Bässe deutlich lauter.
Klanglich können die kleinen Bässe je nach Spieltechnik sehr Variantenreich werden, der Charakter verändert sich in Richtung Akustik-Bassgitarre, jedoch mit eigener `Note´.
Kontrabassisten, die den bundlosen Kala als Ersatz für ihren `Großen´ nutzen, werden mit diesen Saiten vermutlich nicht glücklich.
Beim Umrüsten ist zu beachten, das der Saitendurchmesser wesentlich geringer ist, als der der Gummisaiten. Die Ball-Ends der Pyramid-Saiten laufen Gefahr, durch die Löcher der Brücke zu rutschen, einfache Unterlegscheiben lösen das Problem.
Entsprechend zu groß sind die Sattelkerben. Akustisch gespielt können dort Schnarrgeräusche auftreten, die jedoch verstärkt nicht weiter auffielen.
Die speziellen Mechaniken arbeiten auch mit den Pyramid-Saiten.
Wählt man die Saiten als dauerhafte Lösung, bietet sich ein Tausch der Mechaniken an. Auf den Achsen kleiner Bass-Mechaniken (z.B. Kluson Small Bass) lassen sich die Saiten tiefer wickeln, durch den erhöhten Anpressdruck eliminiert man weitestgehend das Schnarren. Ein neuer Sattel wäre in diesem Fall sicherlich trotzdem sinnvoll.
Man kann also einerseits recht problemlos nach Bedarf zwischen Saiten mit sehr unterschiedlichem Klangcharakter wechseln, oder aber ein Instrument nutzbar machen, das einen bisher aufgrund seiner speziellen Gummisaiten wenig angesprochen hat. Der Optimierungsaufwand wäre in letzterem Fall (Mechaniken,Sattel) verglichen mit dem Ergebnis m.E. die kleine Investition Wert.
Für mich persönlich haben diese Saiten neben der hervorragenden Verarbeitung und dem tollen Klang einen besonderen Wert, da sie mir ein phantastisches Instrument (ein Bass im Format einer Bariton-Ukulele!) überhaupt erst zugänglich machen. Wie viele Sterne kann man dafür vergeben?