Insgesamt macht die Gitarre einen soliden und sauber verarbeiteten Eindruck. Die mattschwarze Farbe scheint ziemlich empfindlich für Kratzer zu sein und jeder Fingerabdruck ist darauf deutlich zu sehen. Aber bei einer Gitarre, die explizit "Dirty 30s" heißt, kann das von mir aus gerne so sein.
Das größte Manko bei meinem Exemplar ist, dass die gesamte Resonator-Einheit nicht ganz zentriert angebracht ist, was durch das weiße Binding leider noch einmal betont wird. Es ist wirklich nicht viel Abweichung, aber wenn man es einmal gesehen hat, sieht man es immer. Mich stört es nicht, weil ich die Gitarre liegend als Lap Steel spiele, aber sonst hätte ich wohl überlegt, ob ich sie behalte.
Die Entscheidung wäre allerdings nicht einfach gewesen, denn ansonsten bekommt man für den Preis ein schönes Instrument mit einem tollen Klang, wie er für einen Single-Cone-Resonator mit Holz-Body typisch ist.
Bevor ich die Saiten für den Lap Steel-Einsatz getauscht habe, habe ich mit den mitgelieferten Saiten ein bisschen herumprobiert: Das Griffbrett ist sauber verarbeitet, keine überstehenden Bundstäbchen und der Trussrod lässt sich leicht justieren. Die Bundreinheit ist bei Resonator-Gitarren ja immer problematisch, diese hier ist nicht schlechter oder besser als von anderen Resonator-Gitarren gewohnt. Überrascht war ich von der guten Saitenlage ab Werk und davon, dass der Sattel aus einem schön harten und relativ schweren Kunststoff gefertigt ist, so dass man ihn nicht unbedingt ersetzen muss, um einen guten Klang und mehr Sustain zu bekommen (anders als manche Gitarren in diesem Preissegment, die anscheinend Sättel aus Gummi haben).
Alles in allem bekommt man hier für wenig Geld eine schöne Resonator-Gitarre, die man nach dem Auspacken und Stimmen durchaus so spielen kann. Gespart wurde definitiv nicht an Dingen, die den Klang beeinflussen, sondern z. B. an der Trussrod-Abdeckung, die man bei Bedarf leicht durch eine Schönere ersetzen kann.