Seymour Duncan Woody SC SA-3SC Tonabnehmer

Als Gitarrist in einer Metalband, die zwischendurch auch mal eine Unplugged-Session einlegen will, brauchte ich einen Tonabnehmer für meine Akustikklampfe. Die nicht durchweg guten Bewertungen vom Platzhirsch von Dean Markley haben mich aber zögern lassen, da einfach sofort zuzugreifen, deshalb habe ich den Woody SC mitbestellt und im Bandraum getestet.

Fazit: Ein Glück, dass ich das getan habe!
Der Sound von Woody ist imo linearer, natürlicher. Mit ein bisschen Gekippel und Gequetsche der Schaumstoffpads kriegt man eine gleichmäßige Betonung der Saiten hin. Dagegen kommt der DM Pro Mag sehr viel Mitten-/Höhenbetonter daher und klingt eher nach einer Vintage-E-Gitarre. Letztendlich könnte man sagen, es ist eine Geschmackssache.

ABER: Dann kommen die Feinheiten. Das Kabel vom Woody ist nämlich nicht mittig am Tonabnehmer angebracht, sondern etwas weiter "unten" und knickt auch besser und weniger störrisch zur Seite ab. Dadurch gibt's überhaupt keine Interferenzen mit den Saiten - beim DM Pro Mag war das nicht so, da hat das störrische, mittig angebrachte Kabel öfters mal die hohe E-Saite abgedämpft.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Pickup, für meine Zwecke völlig ausreichend. Vernünftiger Akustik-Sound, ausreichend langes Kabel (länger als beim Pro Mag) und guter Sitz, der nicht stört. Mehr kann man für den Preis nicht verlangen.

Nachdem ich schon ein SD Woody SA-3HC mein Eigen nenne und dessen Humbucker-Klang bei der Abnahme einer normalen Dreadnought für meinen Geschmack zu sehr im Vordergrund steht (Rezension hierorts nachlesbar), entschloss ich mich, es mit der Single Coil Variante zu versuchen.

Die Ausführung ist sehr in Ordnung, das Kabel lange genug, der Klinkenstecker ordentlich mit dem Kabel verbunden und in 10 Sekunden ist das Ding im Schallloch der Gitarre eingebaut - leichte Positionsjustierungen können bezüglich Lage und Saitenabstand vorgenommen werden. Aus meiner Sicht ist aber die entfernteste Position zu den Saiten die beste, weil so der klarste Ton entsteht. Obwohl Single Coil, ist das Pick Up im Betrieb sehr unempfindlich gegeen Einstreuungen und rauscharm.

Auch bei diesem Pick Up kann der typische Klang des Magnettonabnehmers nicht überhört werden, als Sincle Coil passt er aber besser zum Charakter einer Dreadnought. Hängt man noch einen EQ in die Signalkette (unbedingt nötig!), kann man durchaus akzeptable Gitarren-Klänge erzeugen, die auch eine gewisse Wärme haben. Der SD Woody SA-3SC ist für die Verwendung in einer uralten EKO Ranger 6 vorgesehen. Er macht seine Sache dort recht ordentlich und ich kann das Instrument in seinem schönen Originalzustand belassen.

Das Gegenstück SA-3HC (Humbucker) wird im 12-saitigen Pendant EKO Ranger 12 Dienst tun, wo es aufgrund des sehr hohen Höhenanteils im Naturklang seine Stärken ausspielen kann. Allerdings muß man auch in diesem Fall einen EQ bemühen.

Für beide PU's gilt auch: bei Direktanschluß an einen Acoustic-Amp kann der EQ entfallen, wenn der Amp wenigstens über eine parametrische Mittenregelung verfügt. Damit lassen sich die unerwünschten Mitten der Magnet-PU's auch einigermaßen ausfiltern. Für kleine, schnelle "Naturgigs" eigentlich ideal.

Für einen akustischen Kneipengig suchte ich eine schnelle Möglichkeit, eine tonabnehmerlose Akustikgitarre zu elektrifizieren. Die Wahl fiel auf den Woody SC wg der ansprechenden Ausführung in Holz und des moderaten Preises.

Der PU läßt sich sehr leicht ins Schalloch setzen und ist durch die festen Schaumeinlagen in den Einbaunuten auch für unterschiedliche Schallochdurchmesser geeignet. Das fest angebrachte Kabel (der einzige Minuspunkt!) ist für den typischen Kneipengig mehr als ausreichend lang und das beigefügte Stoffbeutelchen ebenfalls recht praktisch.

Und der Sound? Weich und warm! Vergessen ist der typisch harsche Piezoanschlag! Der PU gibt die Spieldynamik gut wieder und auch über E-Gitarren-Amps mit gutem Cleankanal ergeben sich interessante und vor allem frische und wenig verbrauchte Sounds. Allgemein empfiehlt sich aufgrund des vergleichsweise geringen Pegels ein vorgeschalteter Preamp, ich habe z.Bsp. mit einem einfachen und günstigen Mikropreamp von Behringer gute Erfahrungen gemacht.

Dieser schnell und unkompliziert zu montierende Pickup erzeugt auf meiner Dreadnought einen sehr schönen warmen, singenden Lead-Ton, den ich nicht erwartet hätte. Es ist ein ganz eigener Ton, der weder 100%-ig nach E-Gitarre, aber auch nicht lupenrein nach A-Gitarre klingt. Über einen A-B-Schalter mit einem 2-kanaligen Acoustic-Amp verbunden sind die Einsatz-Möglichkeiten der Gitarre (die mit einem Fishman-Piezo-System ausgestattet ist) nun erheblich erweitert worden.
Toller Pickup, absolut empfehlenswert, wenn es nicht nur der reine Akustik-Sound sein soll.