Hatte die Gelegenheit, das Shure ksm 9 zusammen mit dem Sennheiser E 965 und dem Neumann KMS 105 zu testen (Danke, thomann!). Alle drei Vocal-Kondesator-Mics liegen in der selben Preisklasse und sind auch ausstattungsmäßig verwandt. Die umschaltbare Charakteristik macht das Shure Mic live natürlich recht flexibel. Damit liegt es zwischen dem E 965, bei dem noch 10dB Pad und lowcut schaltbar sind und dem Neumann, das einfaches "plug and play" mit der fest eingestellten Hyperniere anbietet.
Da bei der Entscheidung für oder gegen ein Gesangsmikrophon die eigene Stimme und auch der Kontext, in dem es genutzt werden soll wichtig ist, verrate ich hier mal, dass ich nach einem Mic für eine eher leiser bis mittellauter Bariton in einer Akustikband suchte, das natürlich klingend und flexibel einsetzbar ist.
Diese Flexibilität bietet das Shure KSM 9 zur Freude des Tontechnikers durch die umschaltbare Charakteristik, der Ausgangslevel ist auch wirklich ordentlich. Die klangliche Unterscheidung der 3 Mics war z.T. nicht leicht, es sind eben 3 wirklich gut klingende Kondensator Mics, da braucht man kein SM58 gegen testen. Mir fiel auf, dass das KSM 9 von allen den stärksten Nahbesprechungseffekt aufweist, was live für meine Anforderung nicht so toll ist: Durch das gleichzeitige Spielen von Instrumenten, variiert der Abstand unwillkürlich, was den Klang hier deutlich verändert. Ansonsten fiel mir beim mehrfachen Durchhören eine gewisse "Topfigkeit" auf (ich glaube, das hat hier schon mal jemand so gesagt), v.a. bei Abständen von etwa 15cm, aber das darf man jetzt bitte nur im direkten Vergleich zu den anderen Kandidaten sehen - es wird also auf hohem Niveau gemeckert. Letztlich führten die beschreibenden klanglichen Effekte jedenfalls dazu, dass ich das KSM 9 wieder zurückschickte. Wie die Mic-Suche ausging erfahrt ihr im nächsten Kapitel, nachzulesen beim Sennheiser E965 und Neumann KMS 105 BK.