Mit dem Ether V2 von SOMA kann man elektromagnetische Strahlung hörbar machen. Der Breitbandempfänger wird auch als Anti-Radio bezeichnet, da er nicht auf einen bestimmten Radiosender eingestellt ist. Somit empfängt er alle Interferenzen und Strahlungen, die ein herkömmliches Radio zu beseitigen versucht. Ether V2 enthält somit keinen gestimmten Schaltkreis zum Empfangen von Funkwellen, sodass alle anderen Frequenzen außer einem schmalen Band einer Radiostation herausgefiltert werden. Das Anti-Radio empfängt alle Funkwellen vom Hertz- bis in den Gigahertz-Bereich, so wie sie sind, und ermöglicht es der Hörerschaft somit, die vom Menschen geschaffene, unsichtbare Welt der elektromagnetischen Strahlung hörbar zu machen. Das lädt zu Klangexperimenten ein - man kann zum Beispiel live mit verschiedenen elektrischen Geräten performen oder bei einem Spaziergang verschiedene Strahlungsquellen aufzeichnen und anschließend eine Klangcollage daraus basteln. Genau dafür wurde Ether V2 geschaffen.
Die Ausrichtung, der Winkel und die Position der eingebauten Antenne wirken sich auf den Klang aus und ermöglichen eine vielseitige Soundpalette. Ether V2 besitzt zwei externe Antennenstifte, an denen leitendes Material angeschlossen werden kann. Diese Stifte sind mit verschiedenen Teilen der Schaltung verbunden. Somit können verschiedene Objekte oder sogar der eigene Körper als externe Antenne verwendet werden. Das Ergebnis sind völlig neue Klänge. Weiterhin ist Ether V2 mit zwei Drehreglern ausgestattet. Mit diesen können das Level der hohen Frequenzen sowie auch die Lautstärke eingestellt werden. Am Monoausgang lässt sich ein Kopfhörer oder ein Field-Recorder anschließen. Um nicht selber eine Aufnahme mit ungewollten Frequenzen zu stören, empfiehlt es sich, das Smartphone und den Field-Recorder mindestens 30 cm entfernt zu halten.
Wer auf der Suche nach außerirdischen Sounds ist oder gerne experimentelle Klangcollagen bastelt, der wird mit dem Ether V2 fündig. Im Gegensatz zu einem einfachen induktiven Schnüffler besitzt Ether V2 einen regenerativen Schaltkreis und einen Demodulator, was ihn zu einem vollständigen Funkwellenempfänger macht und somit nicht nur niederfrequente Magnetfelder hörbar macht. Ether V2 kann auch Strahlung aufnehmen, die weit über den Audiobereich hinausgeht. Das Gerät hat ein geringes Gesamtgewicht von 73 g inklusive Batterien und passt somit in jede Hosentasche. Man kann es überall mit hinnehmen und somit elektromagnetische Strahlung hörbar machen. Der Batteriebetrieb mit Alkaline- oder Lithiumbatterien reicht für bis zu 300 Stunden.
SOMA Laboratory wurde 2016 von Vlad Kreimer gegründet. Das Unternehmen hat sowohl in Russland als auch in Polen einen Sitz. Der größte Erfolg der Firma war der analoge Drone-Synthesizer Lyra-8. SOMA Laboratory verfolgt experimentelle und individuelle Ansätze für ausdrucksstarke und hochwertige Klänge mit der gleichzeitigen Verwendung bester Technologien des Zeitalters der analogen Synthesizerherstellung. Die russische Abteilung konzentriert sich auf die Entwicklung, während die polnische Abteilung für geschäftliche Angelegenheiten und die Fertigung nach internationalen Standards zuständig ist.
Mit dem Ether V2 hofft SOMA eine neue Art von Field Recording zu erschaffen, durch die die städtische Umwelt auf eine neue Art und Weise erkundet werden kann. Inmitten von Häuserschluchten und U-Bahn-Stationen gibt es einiges an klanglicher Schönheit zu entdecken - auch in Großstädten. Egal, ob rhythmische Klänge oder gleichmäßiges Rauschen - wer sucht, der findet. Das aufgenommene Material kann im Anschluss zu musikalischen Klangcollagen verarbeitet werden. Eine Pionierin dieser Kunst ist Christina Kubisch, die seit den 70er-Jahren elektromagnetische Induktion als künstlerisches Werkzeug nutzt. Seit 2003 hat sie sogenannte elektrische Spaziergänge in verschiedenen Städten der Welt durchgeführt und sie auf diversen Veranstaltungen vorgestellt. Die Palette an Geräuschen, ihre Klangfarben und ihre Lautstärken variieren hier von Stadt zu Stadt.