1. Antique S-Sax am Folgetag rückgesandt, weil durch den zu dicken Mundstückkork das Mundstück nicht weit genug aufgeschoben werden konnte und sich dadurch Intonationsprobleme ergaben, außerdem das "Flattern" der 5 tiefen Klappen nicht beherrschbar war. Nach kulanter Rücksprache mit dem Werkstattler kam nach wenigen Tagen ein Ausstausch-Sax, dessen Kork des geraden Stückes das Aufschieben des Mundstückes bis über die Korkkante ermöglichte, dadurch kam das Instrument in die normale 440-Stimmung; kein Flattern. Der Kork des gebogenen Halsstückes ist leider auch zu dick. - Weitere Schwachstellen die Federn und das Klappenmaterial, die beim "Kaltstart" scheinbar tadellos funktionieren. Aber nach 20min -Spiel, wenn der feuchtwarme Luftstrom mit den Materialien arbeitet, beginnen die Klappen zu kleben, und mehrere Federn lahmen. Nach 1 Woche täglichem Spiel schwächeln 3 Federn bereits im Kaltstart und werden wohl nicht lange halten; mehrere Klappen klocken percussiv und kleben, bei der Ab-Klappe quietscht das Gestänge. - Positiv und warum ich doch zufrieden bin: Insgesamt ein auch mit teueren Instrumenten verglichen leicht anspielbares Instrument mit strahlendem, trotzdem warmen Ton, der auch ohne Goldlack warme Dynamik gut zuläßt und durch den fehlenden Lack deutlich wenig "zickt". D.h., ich habe rasch ein melodiöses Erfolgserlebnis und muß nicht so um den guten Ton "kämpfen" wie auf anderen S-Saxen. Das Zubehör ist umfassend (Fett, Polierhandschuhe, ein ungepolsterter und sofort ausrangierter Gurt, 2 Hälse, "Heizungsreiniger", der auch als Transportstopper fungiert, und ein gut gepolsterter Koffer). Das mitgelieferte Mundstück ähnelt in der Bauweise dem Rico-S5-6 und ist (für mich) gut brauchbar, der Ton ist deutlich wärmer als das Rico. Eingespannt ist sogar schon ein 3er Blatt, für den Ein/Umsteiger wohl zu dick. - Wenn Thomann in der Produkt-Kontrolle die besagten Schönheitsfehler schon vor dem Erst-Versand justierte, wäre dieses Sopran-Sax konkurrenzlos gut im Preis-Leistungsverhältnis und der musikalische Wert würde potenziert. Mit der Werkstatt-Kulanz und der sehr freundlichen und persönlichen Umgangsweise der "Thomann-Familie" zusammen kriegt man ein gutes Instrument, das sich nachbessern läßt.