Diese Saiten sind Medium Scale, also 32 Zoll lang. In der Thomann Bescheibung steht "Short Scale", aber der Name JF 32 4 suggeriert schon etwas Anderes.
Die Saiten sind nicht nur flachgewickelt, sondern auch geschliffen, und zwar nach dem Wickeln. Wenn man sich die Oberfläche im Mikroskop anschaut, erkennt man, dass die Schleifriefen von einer Wicklung zur nächsten durchgehen. Der Schleifstaub hängt immer noch zwischen den Wicklungen.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Flatwounds (nicht nur diese) "eingespielt" werden müssen. Im Neuzustand vermindert der Schleifstaub zwischen den Wicklungen die Flexibilität und damit auch die Obertöne mit kurzen Wellenlängen (hoher Frequenz). Wenn man längere Zeit spielt, arbeitet sich der Staub zwischen den Wicklungen heraus an die Oberfläche der Saiten und wird abgestriffen.
Wie andere Rezensenten auch schon geschrieben haben, hilft es, den Staub mit Vaseline zu binden und dann abzuwischen: damit erspart man sich die Einspielphase und schmutzige Finger. (Wenn die Saiten von außen wirklich aus Nickel sind, dann aufgepasst: Nickel ist giftig, also besser nicht die Finger ablecken, wenn die Saiten noch neu sind. Siehe auch das Sicherheitsdatenblatt von Nickel-Pulver, CAS 7440-02-0).
Der Ton ist übrigens (wie auch alle anderen Rezensenten meinen) super, z.B. bei mir auf meinem HB-60 WB, wo sie von der Länge her gut passen.
Habe mal die Fender 9050 zum Vergleich angeschaut; da ist es das Gleiche mit dem Feinstaub, nur ist der dort nicht aus Nickel sondern aus Stahl (rostfreier Stahl enthält zumeist auch Nickel, aber nur 8 bis 18 Prozent). Ich finde diese Stahl-Oberfläche haptisch besser, die Saiten fühlen sich glatter an.
Insgesamt eine Empfehlung, wenn man nicht gerade Nickel-Allergiker ist und sich das Sicherheitsdatenblatt von Nickel durchgelesen hat.