Vandoren V5 Tenor Sax T35

Ich habe für mein Thomann TTS-350 Antique Tenor mehrere Mundstücke im Bereich um 130€ verglichen und mich im Endeffekt für dieses hier entschieden.

Das T35 aus der V5er-Reihe ist ein super Allround-Mundstück mit eher kleiner Bahnöffnung und hatte von allen getesteten für mich mit die beste Ansprache - fühlt sich sehr direkt an und das kinderleicht vom tiefen Bb bis ins Altissimo.

Es hat einen authentischen, direkten und zentrierten Grund-Soundcharakter. Vom Sound her recht flexibel, es ist je nach Reed also einiges möglich:
- Ich benutze hauptsächlich Legere Signature 2.0 - 2.25 als "Standard-Sound".
- Einen schönen, weichen Sound bei sehr angenehmer Ansprache bekomme ich mit Forestone Hinoki 2.5
- und die nötige Präsenz/Durchsetzungskraft und Lautstärke für Soli kommt mit Fiberreed Copper Carbon 2.5 (oder in Richtung scheppernd mit Fiberreed Carbon Onyx MS) gerade oberhalb der 2. Oktave gut durch.
- Sehr spitz/aggressiv für Rock-Soli mit einer Live Band wäre z.B. mit Bari Original MS möglich - vom Sound m.M.n. sehr authentisch und passend, leider finde ich die Bari-Blätter auf dem V5 aber kaum spielbar (für meinen eher weniger trainierten Ansatz zumindest).

Generell sehe ich das V5 insgesamt eher im "normalen"/moderaten Lautstärkepegel zuhause, und es lässt sich auch hervorragend leise spielen.
Definitiv keine knallige Solo-Sau wie ein Vandoren Jumbo Java T45, immer noch dunkler/voller als ein Rico Metalite M5 oder Graftonite C3.
Dafür um einiges heller/brillianter und zentrierter als ein USA Meyer BA-M7M oder Otto Link Tone Edge 6*, welche allerdings auch größere Bahnöffnungen haben.
Zum Vandoren Java T45 habe ich kaum einen Unterschied bemerkt: Ansprache fand ich beim V5 marginal besser und den Sound (wenn überhaupt) minimal voller (etwas weniger präsent) - das war aber wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis ich mich endlich entschieden hatte.

Was mich sehr positiv überrascht hat: Je nachdem wie weit vorne oder hinten das Blatt fixiert wird, ist nochmal ein flexibles Fine Tuning der Ansprache möglich. Selbst zu softe Reeds werden weiter hinten platziert etwas besser spielbar / weniger empfindlich für's "Verschließen". Der Spielraum ist hier ziemlich hoch im Vergleich zu den anderen getesteten Mundstücken.

Das Vandoren V5 spricht sehr gut an (getestet mit Vandoren 3 blau) und produziert einen schönen, weichen Klang. Ist demnach m.E. nach ehr für klassische Musik geeignet, wo ein präziser Ton ein leise Spielweise gefordert ist.
Zu meinem mitgelieferten Yanagisawa Mundstück war es nur eine leichte Verbesserung und daher werde ich es wieder zurückschicken. Aber wer ein Mundstück für die "ruhigere Gangart" (nicht falsch verstehen, es kann auch laut) sucht, sollte das Stück mal testen.

Die Preis/Leistung hat mich auf jedenfall auch überzeugt.

Vorweg, ich schreibe nur für Tenor.
Seit Jahren spiele ich mit einem Tenor Mundstück, Expression 7*.
Im Grunde bin ich damit sehr zufrieden.
Da ich in letzter Zeit mehr kirchliche/klassische Musik spielte, wollte ich mir ein Mundstück, für mehr in diese Richtung, anschaffen.
Es sollte aber die etwa gleiche Bahnöffnung haben, damit ich die gleiche Blattstärke verwenden kann.
Ich entschied mich für "Vandoren V5 T35".
Und rein aus Neugierde bestellte ich noch das
"Otto Link Tone Edge 6".
Das Otto Link war der totale Flop.
Gegenüber dem Otto Link hat mein Expression:
Eine deutlich leichtere Ansprache, einen reineren smoozen Ton.
Für mich ist das Expression deutlich besser.
Also, Otto Link geht zurück, Danke an Thomann für den Service.
Mit dem Vandoren landete ich dagegen einen Volltreffer.
Durch die kleinere Kammer und runde Bohrung ist der Ton deutlich
zentrierter und strahlender, mit weniger Nebengeräusche.
Ansprache ist minimal besser/direkter als beim Expression.
Beide Mundstücke spiele ich mit Forestone white Bamboo 2,5.
Ich denke das Vandoren wird mein Hauptmundstück.
Platz 2 das Expression.