Das AEA R84 ist ein passives Bändchenmikrofon mit dem für diese Mikrofonart typischen warmen, weichen und detailreichen Sound. Ziel bei der Entwicklung des R84 war es, eine kompaktere, leichtere und vor allem auch erschwinglichere Version des legendären RCA 44 (heute: AEA R44C) auf den Markt zu bringen. Im R84 stecken das gleiche große Bändchen, der gleiche Transformator und weitere mechanische Elemente des 44, aber unter anderem auch stärkere, kompaktere Magnete. Das R84 bietet sogar einige Verbesserungen wie einen leichter kontrollierbaren Nahbesprechungseffekt, ein breiteres Top-End, Schwingungsisolierung und ein deutlich besseres Handling auf kleinen Bühnen und in kleinen Studios. Das R84 wird, wie alle Mikrofone von AEA, in den USA handgefertigt.
Der U-förmige Bügel des Mikrofons dient als Stoßdämpfer und ermöglicht es dem Anwender, das R84 auch auf einem geraden Mikrofonständer in verschiedenen Winkeln zu positionieren. Der verringerte Nahbesprechungseffekt des R84 betont die tiefen Frequenzen von Gesang, Schlagzeug oder Blechbläsern bei einer Entfernung von ca. einem Meter zur Schallquelle. Der weiche, hochfrequente Roll-Off und die natürlich reduzierten Zischlaute machen es zu einem hervorragenden Mikrofon für die Aufnahme von Gesang und Instrumenten, die in Verbindung mit Kondensatormikrofonen mitunter zu scharf klingen. Und der stattliche Tiefbassbereich des R84 eignet sich perfekt, um den Klang von Drumkits oder per se etwas dünn klingenden Gesangsstimmen zu verstärken.
Unterm Strich eignet sich das AEA R84 für praktisch jede Stimme und nahezu jedes Musikinstrument. Es empfiehlt sich vor allem in Aufnahme- und Rundfunkstudios sowohl für Nah- als auch für Raummikrofonanwendungen. Egal ob Kontrabass, Klavier, Blasinstrumente, E- oder Akustikgitarre – mit dem R84 klingt Musik immer lebhaft und detailreich. Da es sich hier um ein passives Bändchenmikrofon handelt, ist allerdings ein guter Vorverstärker entscheidend, um das große Potenzial des R84 voll auszureizen. Die Verstärkung des Pre-Amps sollte laut AEA mindestens +60dB oder mehr betragen und eine sehr hohe Impedanz aufweisen.
AEA Pro Audio ist weltweit als Hersteller von hochwertigen Bändchenmikrofonen bekannt. Im Jahr 1976 übernahm das Unternehmen die Produktion des RCA 44, welches erstmals 1932 auf den Markt kam. Seit 1998 wird jedes Bauteil dieses Mikrofon unter dem Modellnamen AEA 44C hergestellt. Somit ist eine hohe Qualitätskontrolle vom Hersteller gewährleistet. In den 1990er Jahren entwickelte das Unternehmen unter anderem eine Reihe von Preamps und Mischern, die maßgeblich zur Existenz des Unternehms beigetragen haben. Dazu gehören die speziellen Preamps TRP3 und RPQ3 für Bändchenmikrofone, welche heute immer noch produziert werden. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Impedanz und ihre rauscharme Verstärkung aus. Letzterer verfügt über auch über einen besonderen Equalizer. Beide Preamps werden auch in einem Format für das Lunchbox System API 500 angeboten.
Um mit dem passiven R84 einen konsistenten, vollen Klang zu erhalten, empfehlt AEA die eigens für Bändchenmikrofone entwickelten Vorverstärker AEA RPQ2, RPQ500 und TRP2 – speziell bei der Aufnahme von leisen Schallquellen oder aus größerer Entfernung. Für Gitarrenverstärker und andere lautere Instrumente sind auch Vorverstärker mit einer Impedanz von über 5 kOhm ausreichend, wie sie in vielen Live-Soundboards zu finden sind. Alternativ bietet AEA mit dem R84A auch eine aktive Version des R84 an. Diese hat die gleichen Klangeigenschaften, bietet jedoch einen höheren Ausgangspegel von +12dB und eine stabile Impedanz. Dies sorgt für einen konsistenten Frequenzgang und eine größere Flexibilität mit verschiedenen Vorverstärkern – einschließlich derer, die in vielen Audio-Interfaces für den PC zu finden sind.