vorneweg: höchste Qualität gibt es nicht für den niedrigsten Preis. Daher ist bei allem meinen Lobgesang auf dieses Mikro doch der Kontext zu beachten!
tl;dr: Bewegt sich die Soundquelle in Relation zum Mikrofon nicht (d.h. sowohl Mikro als auch Instrument statisch / auf Stativ) ist dieses Teil wunderbar einzusetzen und läßt keine Wünsche offen (solange man beachtet, dass es sich hier um ein Kondensator handelt!)
Ich benutze dieses Mikrofon für mich sowie einen Mitmusiker, um akustische Instrumente abzunehmen. In meinem Fall handelt es sich um Didgeridoos (diverser Tonhöhe, mein niedriegstes ratzt um die 40 Hz), der Kumpan spielt Maultrommel, Sansula und diverse Kleinstpercussion.
Für das Didgeridoo bin ich mit dem Ton höchst zufrieden. Durch den handlichen Durchmesser passt das Mikrofon auch in so manches Rohr (was schöne Bassnaheffekte mit sich bringt). Der Frequenzverlauf ist für mich ansprechend flach und breit genug. Speziell die niedrigen Frequenzen werden durchaus schön abgebildet. Auch schnelle Impulse lösen sich schön auf. Natürlich hat das Mikrofon bauartbedingt (Kleinkondensator) seine Grenzen und Eigenheiten, eine Megadynamik wird nicht unterstützt, bei zu hohem Schalldruckpegel klingt das ganze gar nicht mehr schön und das Mikrofon nimmt natürlich auch relativ viele Nebengeräusche auf.
Nichtsdestotrotz ist dieses Mikrofon mein "goto" für meine tiefen, langen Rohre.
Speziell im Nahbereich schlägt sich eine Entfernungsänderung doch durchaus deutlich im Pegel nieder, daher ist das Instrument für "bewegte" Musikanten, die im Nahbereich aufnehmen, nur bedingt tauglich - außer ebenjene Musiker haben eine hohe Disziplin, was ihre Positionierung anbelangt. Das ist wohl der einzige Kritikpunkt, den ich als unser Band-Soundmensch im Hinblick auf obig erwähnten Maultrommler habe. Dieser tanzt gerne etwas, und da wird es schon schwierig mit einem gleichbleibenden Pegel, und somit eine passende Abmischung!
Ist aber der Nahbereich erstmal überstanden, nimmt das Mikrofon doch relativ leicht und stark die Hintergrundgeräusche auf. Das führt gerne zu Feedback, ist aber jetzt auch keine Eigenheit des AKG C1000s MKIV; sollte man wohl trotzdem bei der Mikrofonauswahl beachten.
Spezifisch zu diesem Mikrofon ist die oftmals verwirrende LED Anzeige mit der Phantomstromspeisung, wenn eine Batterie im Mikro enthalten ist. LED An, LED aus, was bedeutet was? Mikro an, externe Phantomspeisung = LED aus, Mikro an, Batteriespeisung = LED an, Mikro an, Batterie leer = LED aus, Mikro aus = LED aus. Da soll man mit einem Blick aufs Mikro sehen, ob alles mit rechten Dingen zugeht? Nein, das ist unmöglich.
Das Gewicht mit Batterie ist nicht ohne, Handheld wird man doch schnell müde. Andererseits ist dieses Mikro, wenn auch als Gesangsmikrofon zu verwenden, doch eher ein Instrumentenmikro und verdient meiner Meinung nach einen Ständer.
Für den Preis lohnt es sich meiner Meinung nach, "ein paar" von diesen Mikros zur Hand zu haben. Man weiss ja nie...